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Haus der Kunst

Das Haus der Kunst ist ein öffentliches Museum ohne eigene Sammlung und ein weltweit führendes Zentrum für zeitgenössische Kunst. Es ist der Untersuchung der Geschichte und der Geschichten der zeitgenössischen Kunst verpflichtet; im Mittelpunkt stehen Ausstellungen, Recherche und Wissensvermittlung.

Durch sein Programm unterstreicht das Haus der Kunst, dass die Entwicklungslinien der zeitgenössischen Kunst global und vielschichtig verlaufen und nicht durch geografische, konzeptuelle und kulturelle Grenzen einzuschränken sind.

Das Haus der Kunst schärft den Blick auf die zeitgenössische Kunst, indem es unterschiedliche Standpunkte einbezieht und ein interdisziplinäres Programm von höchster künstlerischer Qualität und kultureller Relevanz anbietet. So schafft es einen kritischen Kontext, um die historische Dimension des Zeitgenössischen zu untersuchen, zu definieren und zu vermitteln.

Kontakt

Haus der Kunst
Prinzregentenstr. 1
D-80538 München

Telefon: +49 89 21127 113
Fax: +49 89 21127 157
E-Mail: mail@hausderkunst.de

 

Buchhandlung Walther König
Telefon + 49 89 25544 498

Goldene Bar im Haus der Kunst
Telefon +49 89 54804 777

Öffnungszeiten:
Mo | Mi | Fr | Sa | So 10-20 Uhr
Do 10-22 Uhr
Di geschlossen
Bewertungschronik

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Ausstellung

Cyprien Gaillard. Wassermusik

München ist einer der Hauptschauplätze von Cyprien Gaillards neuestem Film Retinal Rivalry, einem wegweisenden Werk, das uns mit auf eine Zeitreise und unter die Oberfläche der Stadt nimmt. Retinal Rivalry setzt Gaillards Auseinandersetzung mit stereoskopischen Filmen fort, die er erstmals in seinem Film Nightlife (2015) begann, und erforscht deren skulpturale und psychedelische Potenziale. Bei unserer Reflexion über öffentliche Denkmäler und ihre Bedeutungen lassen wir uns von Gaillards langjähriger Suche nach Artefakten und Architekturen inspirieren, die ihren ursprünglichen Zweck verloren haben. Daraus ergibt sich die Frage, wie das Gebäude des Haus der Kunst als Denkmal seiner schwierigen Geschichte fungiert und sich durch neue Werke lebender Künstler*innen immer wieder neu entfaltet. Gaillards bedeutende Filminstallation wird in der Ausstellung um eine neue Fotoserie sowie ortsspezifische Arbeiten des Künstlers ergänzt.

Cyprien Gaillard lebt in Berlin und Paris. Er arbeitet mit verschiedenen Medien, darunter Fotografie, Film, Video, Collage, Installation und Live-Performance. Er schafft einen außergewöhnlichen Kosmos, in dem Phänomene wie zivilisatorische Umbrüche oder die geologische Zeit in neuen Formen Ausdruck finden. Gaillard beschäftigen die Trümmer der Moderne und die Wechselwirkung zwischen von Menschen gemachten Artefakten, urbaner Geografie und Psychologie. Sein Werk bejaht eine Poesie der Entropie, die Geschichte neu sortiert, um Licht auf die Gegenwart zu werfen.

Der Film Retinal Rivalry ist eine Koproduktion des Haus der Kunst und der Fondation Beyeler, wo er im Sommer 2024 erstmals gezeigt wurde. Indem das Werk den Bildraum erweitert und die Räumlichkeit des Mediums Film als Organisationsprinzip für unterschiedliche Themen nutzt, lässt es das Narrative hinter sich und konzentriert sich auf das reine Sehen.

Kuratiert von Xue Tan mit Lydia Antoniou und Laila Wu.

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Messe

Super BOOKS 6

Bereits zum sechsten Mal veranstaltet das Haus der Kunst 2025 Super BOOKS, die unabhängige Messe der Künstler*innenbuchszene. An diesem Wochenende treffen sich rund 70 nationale und internationale Künstler*innen, Gestalter*innen, Verleger*innen und Institutionen, darunter auch mehrere Kunsthochschulen, um im Haus der Kunst ihre neuesten Produktionen zu präsentieren.

Super BOOKS stellt Publikationen vor, die über die Grenzen des Mediums Buch hinausdenken und deren Themen, Formate und Techniken sich ständig weiterentwickeln. Mit einer Ethik der Zugänglichkeit, die in der Preisgestaltung und dem Direktvertrieb zum Ausdruck kommt, bildet das alternative Verlagswesen ein Gegengewicht zum konventionellen Verlagsmarkt. In direktem Austausch mit Künstler*innen und Produzent*innen lernen die Besucher*innen vielfältige Formen künstlerischer Praxis kennen, die auch den Kunstbegriff im Haus der Kunst bereichern und erweitern. An zwei Tagen erwartet das Publikum Buchpräsentationen, Workshops für alle Altersgruppen und ein Programm mit Vorträgen, Performances und Klangveranstaltungen des nicht kommerziellen Münchner Radiosenders Radio 80000.

Super BOOKS ist eine Kooperation zwischen dem Haus der Kunst, dem AAP Archiv Künstlerpublikationen, der Bayerischen Staatsbibliothek und der Akademie der Bildenden Künste München.

Kuratiert von Sabine Brantl (Haus der Kunst) mit Hubert Kretschmer (AAP Archiv Künstlerpublikationen) und Lilian Landes (Bayerische Staatsbibliothek).

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Foto: David Levene.
Kinderprogramm

Für Kinder. Kunstgeschichten seit 1968

Was bewegt Künstler*innen weltweit dazu, Kunstwerke für Kinder zu schaffen? Was bedeutet es heute ein Kind zu sein? Ist Kindheit ein abgeschlossenes Kapitel oder eine Form des Daseins? Das Haus der Kunst geht diesen Fragen nach und präsentiert die Gruppenausstellung „Für Kinder. Kunstgeschichten seit 1968“. Die Ausstellung beruht auf einer mehrjährigen Recherche. Sie versammelt Kunstwerke von über zwanzig internationalen Künstler*innen, die seit den späten 1960er-Jahren gezielt für ein junges Publikum geschaffen wurden. Besucher*innen jeden Alters sind eingeladen, mit zeitgenössischer Kunst und miteinander in Dialog zu treten und das heutige Verständnis von Kindheit zu überdenken.

Die Gruppenausstellung entfaltet sich über mehrere Bereiche des Haus der Kunst, zwischen Innen- und Außenraum bis hin zur Terrasse Richtung Eisbach. Dort lädt eine neue Skulptur von KOO JEONG A zum Skaten ein, während Ei Arakawa-Nash dazu aufruft, den Boden der Mittelhalle zu be­malen. In der Archiv Galerie werden die happeningartigen Aktionen der Gruppe KEKS gezeigt, die sich 1968 im Umfeld der Münchner Kunstakademie geformt hat. Die Präsentation beinhaltet bisher unveröffentlichte Materialien und markiert den historischen Ausgangspunkt der Ausstellung, die sich über die gesamte Ostgalerie, das Foyer, den Terrassensaal und das Atelier hin entfaltet. „Für Kinder“ be­han­delt universelle Themen wie Menschlichkeit, Gesellschaft, Politik, Wirtschaft, Umwelt, Tech­no­lo­gie und Zukunft, denen wir erstmals als Kinder begegnen und die uns ein ganzes Leben begleiten.

(Bild: „Für Kinder. Kunstgeschichten seit 1968“, Ausstellungsansicht Haus der Kunst, 2025. Foto: David Levene.)

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Ausstellung

Koo Jeong A. Haus der Magnet

HAUS DER MAGNET von der Künstler*in KOO JEONG A (geb. 1967, Südkorea) ist eine ortsspezifische, begehbare Skulptur und ein wichtiger Teil der laufenden Ausstellung „Für Kinder. Kunstgeschichten seit 1968“. Der Titel ist eine spielerische Anspielung auf das Haus der Kunst und die Form der Skulptur. Die skatebaren Skulpturen der Künstler*in nehmen einen einzigartigen Platz in der zeitgenössischen Kunstpraxis ein. Die Grenzen zwischen Skulptur, Architektur, öffentlichem Raum und körperlicher Erfahrung gehen hier fließend ineinander über und schaffen eine Umgebung, die verschiedene Sinne anspricht.

KOOs Interesse an Qi, dem taoistischen Begriff für Lebensenergie, bildet die Basis der künstlerischen Arbeit. Seit 2012 hat KOO eine Reihe von skatebaren Skulpturen entwickelt, in denen das Qi spürbar wird: in der Geschwindigkeit, in den Bewegungen, im wechselnden Tageslicht, im Fluss des Spielens, Skatens und Beobachtens. Das Zentrum der aus Holz gefertigten Skulptur bildet die Form eines Magneten. Das Werk ist von überall zugänglich und so konzipiert, dass es Skater*innen aller Niveaus anspricht. Zwei verlängerte Flügel der Plattform schaffen Wege für Nicht-Skater*innen und bieten Platz zum Ausruhen, Beobachten und Zusammenkommen. Die kreisförmige Geometrie der Skulptur lädt zu einer räumlichen Choreografie zwischen Aktion und Reflexion, Bewegung und Stille ein.

Die Skulptur lebt durch die tägliche Aktivierung. Sie ist mit einer photolumineszierenden Farbe beschichtet, die Sonnenlicht absorbiert und nachts leuchtet. Sie verbindet die urbane Skate- Kultur mit dem nahen gelegenen Surf- Spot der Eisbachwelle und bringt lokale Communities über Generationen hinweg zusammen. KOOs künstlerische Praxis umfasst architektonische Elemente, Texte, Zeichnungen, Gemälde, Skulpturen, Animationen, Klänge und Filme. Zum Teil spielen auch ephemere Elemente wie Düfte eine wichtige Rolle. KOOs Arbeiten beziehen den Körper der Individuen mit ein, indem diese den Raum als immersive Umgebung durch mehrdimensionale sensorische Erfahrungen wahrnehmen.

Kuratiert von Xue Tan mit Lydia Antoniou

Wichtige Informationen:
- Wir bitten die Skater*innen, die Skulptur durch die mittlere Tür zu betreten, und alle anderen Besucher*innen, die beiden Seiteneingänge zu benutzen.
- Die Anlage steht Euch während der Öffnungszeiten des Haus der Kunst zur Verfügung.
- Die Benutzung der Skulptur erfolgt auf eigene Gefahr.
- Die Anlage darf nur mit Skateboards benutzt werden.
- Die Anlage darf von Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ab 8 Jahren benutzt werden.
- Das Tragen einer Schutzausrüstung ist für alle bis 18 Jahre verpflichtend.
- Bitte haltet die Anlage von Gegenständen frei.
- Im Außenbereich darf die Anlage bei Nässe, Eis und Schnee nicht benutzt werden.

Prioritisierter Zugang bei großem Andrang:
Mo 16–18 Uhr: 8–12 Jahre
Mi 16–18 Uhr: 13–16 Jahre
Di 16–18 Uhr: 16–18 Jahre
Fr 16–18 Uhr: 18+ Beginner*innen
Sa 16–18 Uhr: 18+
So 16–18 Uhr: FLINTA*
Rollstuhlfahrer*innen sind an allen Terminen willkommen und haben Vorrang.

Bitte nehmt aufeinander Rücksicht, vor allem auf Kinder. Im Fall eines Unfalls verständigt bitte den Notruf unter 112.

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Ausstellung

Ei Arakawa-Nash. Mega Please Draw Freely

Die partizipative Installation Mega Please Draw Freely von Ei Arakawa-Nash (geb. 1977, Japan) ist Teil der Gruppenausstellung „Für Kinder. Kunstgeschichten seit 1968“ und lädt in der Mittelhalle dazu ein, gemeinsam ein Kunstwerk zu erschaffen, indem direkt auf den Boden gezeichnet wird.

Die Installation ist inspiriert von der japanischen Avantgarde-Gruppe Gutai, die sich in der Nachkriegszeit gründete und die Kunstpraxis durch Experimente im Bereich der Bildenden Kunst, Performance, Theater und Klang radikal veränderte. Der Künstler re-inszeniert eine Performance des Gutai-Gründers Jirō Yoshihara, der im Jahr 1956 Kinder und Erwachsene dazu einlud, frei auf eine große weiße Leinwand zu zeichnen, die als Beitrag zur zweiten Gutai-Open-Air-Ausstellung im Ashiya Park installiert war. Es sollte ein gemeinsames Kunstwerk unter freiem Himmel entstehen. Diese Geste ließ die Grenzen zwischen Künstler und Publikum, zwischen Erwachsenen und Kindern verschwimmen und verwandelte das Kunstschaffen in einen freudvollen, gemeinschaftlichen Prozess.

In der Mittelhalle, dem zentralen Raum im Haus der Kunst, der Innen- und Außenbereich sowie alle Galerien als Ort der Begegnung und des Austauschs miteinander verbindet, lässt Arakawa-Nash den Geist von Gutai neu aufleben. Fotografien des Ashiya Parks und Skulpturen von Noh-Kiefern versetzen uns in vergangene Zeiten zurück. In den Sommermonaten weitet sich die Installation bis auf die Terrasse aus und eröffnet den Blick auf den Englischen Garten. Es entsteht eine Verbindung zwischen zwei öffentlichen Parks, zwischen zwei unterschiedlichen Zeiten und Orten.

Arakawa-Nash arbeitet häufig mit kunsthistorischen Bezügen, insbesondere mit dem Erbe der Gutai-Gruppe. Sein Werk lebt von unmittelbarer Energie, Teilhabe und kollektiven improvisatorischen Handlungen. Es lädt Bewegung, Stimmen und Gesten ein – und zum Mitmachen. Durch seine ergebnisoffene Struktur kann das Werk jederzeit von denen aktiviert werden, die es betreten. Die Bilder, die an den Wänden der Mittelhalle gezeigt werden, wurden in einem Workshop mit dem Künstler und Grundschulkindern aus München im Juli 2025 gemalt. Der Künstler wird die Installation während der Ausstellung durch Performances, Übungen, Lieder und Spiele aktivieren. Bei dieser Arbeit geht es um freien Ausdruck, um Präsenz und ein sicheres, fantasievolles und sogar chaotisches Zusammensein.

Am 20.7.25 im Rahmen des Japanfests im Englischen Garten und am 25.7.25 bei Open Haus lädt Ei Arakawa-Nash zu improvisierten Performances ein, die den Geist der Gutai-Bewegung widerspiegeln und zur kollektiven Teilnahme einladen.

Aktivierungszeiten:
Werktags: 11 – 16 Uhr
Wochenende: 10 – 20 Uhr
Mega Please Draw Freely ist kostenfrei zugänglich

Kuratiert von Xue Tan mit Laila Wu

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© Milena Wojhan
Ausstellung

Archives in Residence: KEKS

Ende der 1960er Jahre begann eine Gruppe junger Kunstpädagog*innen aus dem Umfeld der Münchner Kunstakademie, die Kunstpädagogik grundlegend zu verändern. Unter dem Namen KEKS – Kunst, Erziehung, Kybernetik, Soziologie – verließen sie das Klassenzimmer, um den Stadtraum als lebendigen Erfahrungsort zu nutzen. Sie setzten auf aktives Handeln statt auf passive Rezeption. Mit Aktion als zentralem Element hinterfragten sie Kunst und Gesellschaft und bewegten sich im Zwischenfeld von Kunst und Kunstdidaktik. Im Jahr 1970 wurde KEKS zur 35. Biennale in Venedig eingeladen. Mit ihrem Beitrag „Biennale Bambini“ erlangten sie überregionale Bekanntheit.

1972 wurde KEKS auch im Haus der Kunst aktiv. Für die Ausstellung „Weltkulturen und moderne Kunst anlässlich der Olympischen Spiele“, konzipierte die Gruppe ein Kinder- und Jugendzentrum. Dabei wurde das Museum bewusst als Aktionsraum verstanden, um junge Besucher*innen aktiv in Kunst und Kulturen einzubeziehen – ein innovativer Ansatz, der die Rolle des Museums als spielerisches Lernfeld neu definierte.

Die Ausstellung in der Archiv Galerie wird im Rahmen der umfassenden Ausstellung „Für Kinder. Kunstgeschichten nach 1968“ gezeigt und bildet deren historischen Ausgangspunkt. Sie präsentiert weitgehend unveröffentlichtes Material aus den Archiven der KEKS-Mitglieder. Viele ihrer Aktionen sind auch heute noch erstaunlich aktuell.

Kuratiert von Sabine Brantl

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Ausstellung

Gülbin Ünlü. Nostralgia

An der Grenze zwischen Funktion und Fiktion entfaltet sich Gülbin Ünlüs neue Arbeit für den Personaleingang des Haus der Kunst in einem Zustand fortwährender Schwebe – einem Ort, an dem Zugang verwehrt und Vollendung hinausgezögert wird. Das Werk verweilt in einem Moment der Erwartung, der sich nie auflöst.

Nostralgia erweitert Raum und Zeit durch subtile Eingriffe in die oft übersehenen Schwellen des Hauses. Ausgangspunkt ist der Personaleingang, von dem aus Gülbin Ünlü die Besucher*innen einlädt, das Gebäude durch unzugängliche, aber dennoch präsente Türen zu erkunden. Es ist eine Einladung, die Institution ohne festes Ziel zu durchqueren und sich auf den Akt des Begegnenlassens einzulassen. Das Werk wird zu einer stillen Choreografie der Bewegungslosigkeit, die das latente Potenzial von Räumen erforscht – aktiviert durch Präsenz und Lebendigkeit.

Verwurzelt in der Science-Fiction-Idee von Portalen, öffnet die Arbeit unerwartete Begegnungen – mit ausgelöschten Geschichten, alternativen Realitäten und spekulativen Zukünften. Indem sie die Aufmerksamkeit auf Nicht-Ausstellungsräume lenkt, regt Ünlü eine veränderte Wahrnehmung an: innezuhalten, erneut hinzusehen und die Architektur nicht als starre Struktur zu begreifen, sondern als einen Ort, an dem parallele Welten schweben – nicht realisiert, ständig im Wandel, geformt nicht durch das, was gezeigt wird, sondern durch die Art und Weise, wie wir sehen.

Ünlü arbeitet mit einer Reihe von Medien. Sie verwebt Motive miteinander und führt Malerei und Drucke zu vielschichtigen Bildern zusammen, die skulpturale Formen und performative Möglichkeiten annehmen. Ihr Ansatz verbindet Techno-Orientalismus mit ausgelöschten oder marginalisierten kulturellen Imaginationen. Ünlüs Portale öffnen sich nicht – und doch ziehen sie uns an. Sie verweisen auf Zeitlinien, die sich verzweigten, auf Systeme, die in den Standby-Modus versetzt wurden, bevor sie je aktiviert wurden. Diese Türen bleiben dem Körper verschlossen, doch der Spekulation geöffnet. Sie sind keine Einladung zum Überqueren, sondern zum Verweilen – in der Spannung zwischen Sichtbarem und Verborgenem.

Die Installation ist Teil einer Reihe von ortsspezifischen Auftragsarbeiten für den Personaleingang, die 2021 ins Leben gerufen wurde, um junge Künstler*innen aus der Region während der Pandemie zu unterstützen und dem Team in einer herausfordernden Zeit einen inspirierenden Moment beim Betreten des Gebäudes zu bieten. Seitdem dient sie als Förderstruktur für aufstrebende lokale Künstler*innen. Ünlüs Arbeit begreift das gesamte Gebäude als spekulatives Gebilde: eine Struktur, die nicht nur durch ihre Korridore und Funktionen navigiert wird, sondern auch durch die nicht realisierten Wirklichkeiten, die sie in ihren Wänden birgt.

Während Open Haus, der jeden letzten Freitag im Monat stattfindet, lädt Ünlü die Band TAF (Turkish-Armenian Friendship) ein, die Portale durch Klang, Bewegung und Präsenz zu aktivieren. Eine Eröffnungsperformance findet am 8.5.25 statt. Was hinter verschlossenen Türen beginnt – leise Impulse, flackernde Gesten – sickert langsam nach außen.

Kuratiert von Lydia Antoniou

Nostralgia von Gülbin Ünlü wird unterstützt von SAHA.

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© Judith Buss
Ausstellung

Ausstellung der Ausstellungen

Die „Ausstellung der Ausstellungen“ an den Wänden des Südosttreppenhauses ergänzt und setzt die Historische Dokumentation in der Archiv Galerie fort. Als begehbare Chronik konzipiert, bietet sie den Besucher*innen einen umfassenden Überblick über die Ausstellungen seit den 1990er Jahren und lädt dazu ein, den Wandel des Haus der Kunst zu einem wichtigen globalen Zentrum für zeitgenössische Kunst mitzuerleben.

Die Stiftung Haus der Kunst München, gemeinnützige Betriebsgesellschaft mbH wurde 1992 gegründet und arbeitet nach einem Modell öffentlicher und privater Finanzierung. Bis heute hat das Haus der Kunst über 300 Ausstellungen organisiert, darunter zahlreiche bedeutende Projekte mit Künstler*innen, die einen nachhaltigen Veränderungsprozess angestoßen haben. Diese Projekte führten zu veränderten Perspektiven auf die Kunstgeschichte, innovativen kuratorischen Ansätzen und ambitionierten Ausstellungskonzepten, die sowohl inhaltlich als auch formal erweitert und neu gedacht wurden.

Diese Chronik entstand im Rahmen einer kontinuierlichen Archivierungsarbeit, die die Geschichte und die künstlerischen Programme des Haus der Kunst dokumentiert. Sie bildet die Grundlage für eine vielschichtige Reflexion, die über die Geschichte der eigenen Institution hinausgeht und eine kritische Auseinandersetzung mit Vergangenheit und Gegenwart ermöglicht, um den Blick für die Zukunft zu öffnen.

Kuratiert von Sabine Brantl
Grafische Gestaltung: Jean-Pierre Meier, Bureau Borsche

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Online-Shop: Ausstellungskataloge & Editionen

In unserem Online-Shop finden Sie aktuelle Ausstellungskataloge oder Editionen zur Ansicht.

Wenn Sie Interesse an einer Edition haben, wenden Sie sich bitte an:
Moritz Petersen, editionen@hausderkunst.de, T +49 89 21127 152

Für den Versand von Ausstellungskatalogen kontaktieren Sie uns bitte unter versand@hausderkunst.de

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Haus der Kunst

Das Haus der Kunst ist ein öffentliches Museum ohne eigene Sammlung und ein weltweit führendes Zentrum für zeitgenössische Kunst. Es ist der Untersuchung der Geschichte und der Geschichten der zeitgenössischen Kunst verpflichtet; im Mittelpunkt stehen Ausstellungen, Recherche und Wissensvermittlung.



Durch sein Programm unterstreicht das Haus der Kunst, dass die Entwicklungslinien der zeitgenössischen Kunst global und vielschichtig verlaufen und nicht durch geografische, konzeptuelle und kulturelle Grenzen einzuschränken sind.



Das Haus der Kunst schärft den Blick auf die zeitgenössische Kunst, indem es unterschiedliche Standpunkte einbezieht und ein interdisziplinäres Programm von höchster künstlerischer Qualität und kultureller Relevanz anbietet. So schafft es einen kritischen Kontext, um die historische Dimension des Zeitgenössischen zu untersuchen, zu definieren und zu vermitteln.

Buchhandlung Walther König
Telefon + 49 89 25544 498

Goldene Bar im Haus der Kunst
Telefon +49 89 54804 777

Öffnungszeiten:
Mo | Mi | Fr | Sa | So 10-20 Uhr
Do 10-22 Uhr
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Ausstellungen / Museum Pinakothek der Moderne München München, Barer Straße 40
Ausstellungen / Museum Haus der Kunst München München, Prinzregentenstr. 1
Ausstellungen / Museum Alte Pinakothek München München, Barer Straße 27
Ausstellungen / Museum Sammlung Schack München München, Prinzregentenstraße 9
Ausstellungen / Museum Museum Brandhorst München München, Theresienstraße 35a
Ausstellungen / Museum Museum fünf Kontinente München München, Maximilianstraße 42
Ereignisse / Messe ARTMUC 10. bis 12.10.2025
Ausstellungen / Museum Museum für Abgüsse klassischer Bildwerke München, Katharina-von-Bora-Str. 10
Ausstellungen / Museum Münchner Stadtmuseum München, St.-Jakobs-Platz 1
Ausstellungen / Museum Antike am Königsplatz München München, Königsplatz
Ausstellungen / Museum Kunsthalle München München, Theatinerstraße 8
Ausstellungen / Ausstellung Alexander Tutsek-Stiftung München München, Karl-Theodor- Straße 27
Ausstellungen / Museum Rathausgalerie Kunsthalle München München, Marienplatz 8
Ausstellungen / Museum Valentin-Karlstadt-Musäum München, Tal 50
Ausstellungen / Galerie Kunst-Pavillon im Alten Botanischen Garten München, Sophienstr. 7 a
Ausstellungen / Galerie Galerie Biedermann München, Barer Str. 44
Ausstellungen / Galerie Maximiliansforum München, Passage Maximilianstrasse/Altstadtring
Ausstellungen / Museum Das Berta-Hummel-Museum im Hummelhaus Massing, Berta-Hummel-Straße 2
Ausstellungen / Museum Haus der Fotografie Dr. Robert-Gerlich-Museum Burghausen, Burg 1
Ausstellungen / Museum Sammlung Goetz München, Oberföhringer Str. 103
Ausstellungen / Museum Lothringer13 Halle München, Lothringer Str. 13
Ausstellungen / Museum Alpines Museum des Deutschen Alpenvereins München, Praterinsel 5
Ausstellungen / Galerie Galerie MaxWeberSixFriedrich München, Amalienstrasse 45

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