Literatur
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lit.RUHR 2024: Antichristie
Schauspielhaus Bochum
London 2022, die Königin ist tot! An den Trauernden vorbei rennt Durga: internationale Drehbuchautorin, Tochter eines Inders und einer Deutschen, und voller Appetit auf Rebellion und Halluzinationen. Erzählte Mithu Sanyals gefeiertes Debüt Identitti von Identitätspolitik, fragt Antichristie nach dem Kolonialismus und der Gewalt in uns allen. Durga soll an einer Verfilmung der überbritischen Agatha-Christie-Krimis mitarbeiten. Doch auf einmal ist es 1906, und sie trifft indische Revolutionäre, die keineswegs gewaltfrei wie Gandhi kämpfen. Und dann explodiert die erste Bombe. Was wäre richtiger Widerstand in einer falschen Welt? Niemand schreibt so aberwitzig, klug und liebend wie Mithu Sanyal. Antichristie bringt die ganze Welt in die deutschsprachige Literatur.
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lit.RUHR 2024: Schwindel
Schauspielhaus Bochum
Freitagabend, ein Hochhaus, 15. Stock. Avas Date mit Robin läuft perfekt. Bis es klingelt und zwei unerwartete Gäste vor der Tür stehen: Delia und Silvia. In Avas Flur begegnen sich damit nun drei Liebhaber:innen zum ersten Mal. Überfordert flüchtet Ava auf das Dach des Hochhauses, die anderen folgen ihr, aber niemand bringt den Schlüssel oder ein Handy mit. Die Vier haben zwar nun ein gemeinsames Ziel: runterkommen vom Dach, doch der Weg dorthin birgt Konflikte, Rivalitäten und Enthüllungen ... Schwindel von Hengameh Yaghoobifarah ist eine kompromisslose Liebesgeschichte von radikaler Lebendigkeit. „Niemand kann so aufregend, klug und wahnsinnig witzig über »Queers« schreiben wie Hengameh Yaghoobifarah. Man inhaliert diesen Roman förmlich, lernt dabei so etwas wie eine neue Sprache und lacht sich halb tot. Jede seiner Seiten ist so deliciously prall mit Leben.“ – Daniel Schreiber Moderiation: Miryam Schellbach Bei der anschließenden Party im Oval Office legt DJ Hengameh auf.
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Lars Eidinger liest "Die Hauspostille" von Bertolt Brecht
Tonhalle Düsseldorf
„Die Hauspostille wendet sich an das Gefühl des Lesers und dessen Verstand. Die Lektüre empfiehlt sich in Zeiten roher Naturgewalten und in Stunden des Reichtums, dem Bewusstsein des Fleisches und der Anmaßung. Zu singen ist sie unter Anschlag harter Misslaute. Sie hat zum Motto: Zum Dank dafür, dass die Sonne sie bescheint, werfen die Dinge Schatten. Lars Eidinger, der derzeit wohl begabteste Schauspieler seiner Generation ist bekannt aus Film, Fernsehen, Bühne und beweist sein künstlerisches Talent auch in anderen Projekten. Ob als Hamlet, Richard III oder in Salzburg als Jedermann; er zieht das Publikum in seinen Bann. Er liebt und lebt seine Arbeit; das spürt man auch bei dieser Lesung unmittelbar. Die Verzweiflung an der Gegenwart, die Liebe, die sie erträglich macht, bringt Eidinger präzise und mit Gefühl auf die Bühne. In prägender Erinnerung ist sein Spiel in der Tatort- Trilogie als „Stiller Gast“; in dem berührenden Spielfilm 25 km/h oder als Bertolt Brecht in „Mackie Messer- Brechts Dreigroschenfilm“. Kongenial musikalisch begleitet wird der Schauspieler von Hans-Jörn Brandenburg am Klavier. Beide nehmen einen tiefen Atemzug vom wilden Brecht und bringen dessen Lyrik als schillerndes Gesamtkunstwerk auf die Bühne.
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Monika Gruber, Andreas Hock:
Monika Gruber, Andreas Hock:
Willkommen im falschen Film
Culturall.info - Buchtipps
Neues vom Menschenverstand in hysterischen Zeiten Ja, sind denn alle endgültig verrückt geworden? Kaum ist die Pandemie vorbei, geht der Wahnsinn weiter , wie Monika Gruber und Andreas Hock feststellen müssen. Egal, ob grüne Wärmepumpenfetischisten oder notorische PS-Protzer, verblendete Woke-Aktivisten oder ideologisierte Lehrer, besserwisserische Medienmacher und weltfremde Politiker: hier bekommt jeder sein Fett weg , der den gesunden Menschenverstand gegen Hysterie oder ein paar Gendersternchen eingetauscht hat. Gewohnt frech, scharfsinnig und bitterböse widmen sich die beiden wieder dem Zustand der Gesellschaft und legen zum Trost ein sehr, sehr lustiges Buch vor denn manchmal hilft gegen den Wahnsinn unserer Zeit nur noch Auswandern, Alkohol oder: Humor. »Ein kleines böses Buch zur Lage der Nation. Und zugleich eine Impfung gegen Hysterie und Panikmache.« Stern »Ein echtes Lesevergnügen, das nur die nicht komisch finden werden, die verlernt haben, über sich selbst zu lachen.« Münchner Merkur »Ein lustiger, kluger Appell für endlich mehr Miteinander.« Focus »Ein Kracher!« Frau im Spiegel
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Dirk Oschmann:
Dirk Oschmann:
Der Osten: eine westdeutsche Erfindung
Culturall.info - Buchtipps
»Der Osten hat keine Zukunft, solange er nur als Herkunft begriffen wird.« Was bedeutet es, eine Ost-Identität auferlegt zu bekommen? Eine Identität, die für die wachsende gesellschaftliche Spaltung verantwortlich gemacht wird? Der Attribute wie Populismus, mangelndes Demokratieverständnis, Rassismus, Verschwörungsmythen und Armut zugeschrieben werden? Dirk Oschmann zeigt in seinem augenöffnenden Buch, dass der Westen sich über dreißig Jahre nach dem Mauerfall noch immer als Norm definiert und den Osten als Abweichung. Unsere Medien, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft werden von westdeutschen Perspektiven dominiert. Pointiert durchleuchtet Oschmann, wie dieses Othering unserer Gesellschaft schadet, und initiiert damit eine überfällige Debatte.
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Martin Suter:
Martin Suter:
Melody
Culturall.info - Buchtipps
In einer Villa am Zürichberg wohnt Alt-Nationalrat Dr. Stotz, umgeben von Porträts einer jungen Frau. Melody war einst seine Verlobte, doch kurz vor der Hochzeit – vor über 40 Jahren – ist sie verschwunden. Bis heute kommt Stotz nicht darüber hinweg. Davon erzählt er dem jungen Tom Elmer, der seinen Nachlass ordnen soll. Nach und nach stellt sich Tom die Frage, ob sein Chef wirklich ist, wer er vorgibt zu sein. Zusammen mit Stotz’ Großnichte Laura beginnt er, Nachforschungen zu betreiben, die an ferne Orte führen – und in eine Vergangenheit, wo Wahrheit und Fiktion gefährlich nahe beieinanderliegen. Hardcover Leinen 336 Seiten erschienen am 22. März 2023 978-3-257-07234-1 € (D) 26.00 / sFr 35.00* / € (A) 26.80
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Mathias Brodkorb: Gesinnungspolizei im Rechtsstaat?
Culturall.info - Buchtipps
Der Verfassungsschutz als Erfüllungsgehilfe der Politik. Sechs Fallstudien Wird der Verfassungsschutz zu einer Gefahr für die freiheitlich-demokratische Grundordnung? Mathias Brodkorb legt den Finger in die Wunde. Dabei spart er auch das heikle Thema eines möglichen Parteiverbots der AfD nicht aus. Trotz aller Skandale, in die das Bundesamt für Verfassungsschutz im Laufe seiner Geschichte verwickelt war, genießt es in der deutschen Medienöffentlichkeit großes Vertrauen. Wer als »Beobachtungsfall« oder gar als »gesichert rechts- oder linksextrem« eingestuft und damit an den Pranger gestellt wird, ist öffentlich stigmatisiert und wird tendenziell vom demokratischen Diskurs ausgeschlossen. Da der deutsche Inlandsgeheimdienst keine exekutiven Befugnisse hat, ist er für die Gesinnungsprüfung der von ihm Beobachteten zuständig. Mathias Brodkorb analysiert in seinem neuen Buch die rechtlichen Grundlagen, Struktur und Aufgaben des deutschen Inlandsgeheimdienstes und zeigt in sechs Fallstudien, wie der Verfassungsschutz nicht nur oftmals von seiner Aufgabe hermeneutisch überfordert ist, sondern sich zunehmend politisch instrumentalisieren lässt. Mitunter agiert er dabei selbst verfassungswidrig. Demokratische Willensbildung beruht auf freiem Diskurs, der von keiner staatlichen Instanz politisch gelenkt wird. Der Verfassungsschutz aber deutet legitime Grundrechtsausübung häufig als gefährlichen politischen Extremismus. Seit der Corona-Pandemie gilt selbst robust vorgetragene Kritik an der Regierung als Fall für den Inlandsgeheimdienst. Damit wird er zur Gefahr für eine freiheitlich-demokratische Gesellschaft. Eine grundlegende Reform oder gar Auflösung der skandalträchtigen Behörde scheint dringend geboten. Autor(en): Mathias Brodkorb.
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Szenen für Morgen
Mülheimer Theatertage
Wie sollen, wie wollen, wie werden wir leben? Diesen Fragen stellten sich Autor*innen im vergangenen Jahr während der Aktion „7.000 Setzlinge“. Auf Initiative des Netzwerk für Nachhaltigkeit in den Darstellenden Künsten Performing for Future entstanden „Szenen für Morgen“, die während der Mülheimer Theatertage und andernorts in Lesungen präsentiert wurden. Auch in diesem Jahr arbeitet das Festival mit Performing for Future zusammen. Im Zentrum steht diesmal das Thema Klimaresilienz und die Frage nach Anpassung: Was muss sich heute wandeln, damit wir morgen gut leben? Gemeinsam mit Performing for Future bringen die Mülheimer Theatertage Kunst und Wissenschaft zusammen. Fünf Autor*innen sind eingeladen, vier Wochen lang einen Live-Blog zum Thema Klimafolgenanpassung zu bespielen. Täglich schreiben sie einen Text fort, der aus einer gemeinsamen Auseinandersetzung mit Klimaresilienz hervorgeht. Zu Beginn ihrer Arbeit tauschen die Autor*innen sich mit Expert*innen aus der Klimaforschung aus. Sie können den Wissenschaftler*innen Fragen zum aktuellen Stand der Forschung stellen und diskutieren, welche Themen rund um Klimafolgen und Klimaschutz dringend auf die Bühne gehören. Hier auf der Homepage können Sie den Schreibprozess mitverfolgen. Jeden Tag finden Sie dort neue Textteile, vielleicht entstehen sie sogar vor Ihren Augen: Wenn Sie gleichzeitig mit den Autor*innen den Blog besuchen, können Sie sehen, wie sich ein Text Wort für Wort zusammenfügt. Am 21. Mai stellen Ensemblemitglieder des Schauspielhaus Bochum den entstandenen Text in einer Lesung vor. Im Anschluss berichten die Autor*innen von der Textentstehung und ihrer Zusammenarbeit und beantworten Ihre Fragen. Eintritt frei
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Erlesene Literatur: Klaus Maria Brandauer
Tonhalle Düsseldorf
Klaus Maria Brandauer, Lesung Der menschliche Makel Klaus Maria Brandauer liest „Der menschliche Makel“ von Philipp Roth. Brandauer überzeugt sein Publikum in unzähligen Vorstellungen als Schauspieler, der Worte, Gedanken und Gefühle auf ganz besondere Weise in Einklang bringen kann. Erstmalig widmet sich Brandauer nun auch auf der Bühne mit der Lesung aus Philip Roths im Jahr 2000 entstandenen, aber brandaktuellem Roman „Der menschliche Makel“ einem zeitgenössischen und nicht-europäischen Autor. Ein kongeniales Erlebnis! Veranstalter: HockeyPark Betriebs GmbH & Co. KG
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Necati Öziri liest: Vatermal
Schauspielhaus Bochum
„Ich werde von mir erzählen, aber ich werde permanent lügen.“ Der aus dem Ruhrgebiet stammende Theaterautor Necati Öziri schreibt eine Familiengeschichte über einen Sohn, eine Mutter und eine Schwester, deren Leben und Körper gezeichnet sind von sozialen und politischen Umständen. Und er schreibt über einen abwesenden Vater. Vatermal ist ein Roman von radikaler Wahrheit, Wut, Kraft, Liebe und Sehnsucht. Arda weiss nicht, wie viel Zeit ihm noch bleibt. Er liegt mit Organversagen im Krankenhaus seiner Heimatstadt; an seinem Bett sitzen abwechselnd seine Mutter Ümran und seine Schwester Aylin. Seit zehn Jahren haben die beiden kein Wort miteinander gesprochen. Zum Abschied wendet er sich an seinen Vater, den er nie kennengelernt hat. Arda erzählt dem Unbekannten von Geburtstagen im Ausländeramt und vom Bahnhofsplatz, von seinen Freunden Bojan, Danny und Savaş, von Polizeikontrollen und der ersten Liebe. Moderation: Hülya Çelik (Ruhr-Universität Bochum) Mit: Necati Öziri Sprache: DE Pay what you want
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Axel Hacke liest und erzählt
Schauspielhaus Bochum
Axel Hackes neuestes Buch heißt Über die Heiterkeit in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wichtig uns der Ernst des Lebens sein sollte. Es ist eine lebensphilosophische Betrachtung des ebenso traditionsreichen wie verschwommen-unklaren Begriffs der Heiterkeit und der Frage, was er für unser Leben bedeuten könnte, gerade in diesen mühsamen Zeiten. Was heißt es, ein heiterer Mensch zu sein? Wie kann man es werden? Wie kann uns Heiterkeit helfen, mit all dem fertig zu werden, das uns im Alltag auf der Seele liegt? Dazu liest und erzählt Axel Hacke, und weil es bei seinen Lesungen nie nur um ein Buch geht, sondern um alles, trägt er auch die heitersten Texte aus seinem Gesamtwerk vor. So wird entstehen, was Hacke auf der Bühne immer entstehen lässt: ein heiterer Abend.
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PeterLicht: Ja okay, aber
Schauspielhaus Bochum
PeterLicht erzählt in seinem Roman Ja okay, aber von einem Mann, der sich im Co-Working-Space einmietet. Er will endlich vorankommen. So wie die anderen dort: Flexible Selbstoptimierer*innen, erfahrene Förderantragsschreiber*innen, wortgewandte Prokrastinierer*innen und andere frei flottierende Büroexistenzen – alle haben viel vor und stehen doch die meiste Zeit im Pausenraum und trinken Kaffee, viel Kaffee. Denn es gilt: kein Kapitalismus ohne Kaffee. An diesem Abend in den Kammerspielen liest der Autor nicht nur Passagen aus seinem Debüt-Roman, sondern singt außerdem Lieder aus seinem reichhaltigen Repertoire, vom Sonnendeck bis zum Ende des Kapitalismus. Begleitet wird er dabei von seinem kongenialen Partner und Multi-Instrumentalisten Bene Filleböck. Mit: Bene Filleböck, PeterLicht
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ERLESENE LITERATUR:
ERLESENE LITERATUR:
Lesung mit Jan Josef Liefers und Anna Loos
Tonhalle Düsseldorf
Auszüge aus Nick Hornby’s Roman „Keiner hat gesagt, dass du ausziehen sollst“ In der Tonhalle in Düsseldorf liest das Künstler-Ehepaar, Jan Josef Liefers und Anna Loos, gemeinsam aus Nick Hornby’s Roman „Keiner hat gesagt, dass du ausziehen sollst“. Anna Loos und Jan Josef Liefers sind bekannt als Schauspieler im „Tatort“, in „Helen Dorn“ oder unzähligen Filmen in Kino und TV sowie als Sänger ihrer eigenen Bands. Bei der Lesung aus Nick Hornby’s Roman kann sich das Publikum nun auch überzeugen, dass die beiden eine große Freude und pure Begeisterung für dieses neue, gemeinsame Projekt teilen. Veranstalter: HockeyPark Betriebs GmbH & Co. KG
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Best of Poetry Slam
Schauspielhaus Bochum
Endlich wieder Poetry Slam auf der ganz großen Bühne! Die besten Texte, ganz ohne Bildschirme oder Bücher. Einfach ganz direkt und live von den Autor*innen am Mikrofon zum Leben erweckt. Ob lustige Kurzgeschichten oder politische Lyrik, ob Wortspielereien oder tiefe Emotionen, hier wird alles mit Schwung Richtung Publikum katapultiert. Denn beim Best of Poetry Slam stehen, wie sollte es bei dem Titel anders sein, die Besten der Szene auf der Bühne. Moderation: Sebastian 23 Line up: Elias Hirschl, Philipp Scharrenberg, Rita Apel
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„Wir haben es nicht gut gemacht.“
Schauspielhaus Bochum
aus dem Briefwechsel von Ingeborg Bachmann und Max Frisch Mit: Ludwig Kaiser, Michael Lippold, Veronika Nickl Er gilt als einer der spektakulärsten Briefwechsel der Literaturgeschichte, als „literarische Sensation“ (Welt am Sonntag), als „epochale Korrespondenz“ (Süddeutsche Zeitung) und „mitunter hoch poetischer Liebesroman“ (Tagesspiegel): der gerade erst veröffentlichte dramatische Schriftwechsel zwischen Ingeborg Bachmann und Max Frisch. Sie waren das berühmteste Paar der deutschen Literatur. Sie, die Dichterin aus Klagenfurt, die vor allem für ihre Lyrik und Hörspiele bekannt war. Er, der Schweizer Theaterautor und Romancier aus Zürich, 15 Jahre älter. 1958 schreibt er der „jungen Dichterin“, wie begeistert er von ihrem Hörspiel ist, und mit Bachmanns Antwort beginnt ein Briefwechsel, der – vom Kennenlernen bis lange nach der Trennung – in rund 300 überlieferten Schriftstücken Zeugnis ablegt vom Leben, Lieben und Leiden. Nähe und Distanz, Bewunderung und Rivalität, Eifersucht, Fluchtimpulse und Verlustangst, aber auch die Schwierigkeiten des Arbeitens in einer gemeinsamen Wohnung und die Spannung zwischen Schriftstellerexistenz und Zweisamkeit – die Themen der autobiografischen Zeugnisse sind zeitlos, intime Mitteilungen und zugleich Weltliteratur. Die Lesung in den Kammerspielen trifft eine einfühlsame Auswahl und umrahmt die Briefe mit Kompositionen von Satie, Nelson-Raney, Liszt und Jolivet, gespielt auf dem Piano. Ein beeindruckendes und berührendes literarisch-musikalisches Erlebnis.
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David F. Wallace: Der große rote Sohn
Schauspielhaus Bochum
Jedes Jahr findet im Caesars Palace in Las Vegas die Verleihung der Adult Video News Awards statt, der Oscars der Pornoindustrie. Im Auftrag eines amerikanischen Magazins besucht der Schriftsteller David Foster Wallace 1998 die Preisverleihung sowie die zugehörige Pornomesse und lässt sich dort von Branchenjournalisten mit so schönen Namen wie Dick Filth die subtilen Hierarchien, erbittertsten Branchenfehden und wildesten Gerüchte dieser schillernden Parallelkultur näherbringen. In seiner Reportage Der große rote Sohn schreibt er über größenwahnsinnige Regisseure, naturschöne Darstellerinnen, wahre Klischees und das Pornobusiness als gänzlich ironiefreie Zone. Brillant beobachtet und sehr, sehr lustig – David Foster Wallace at his best! Die Lesung mit Ensemblemitglied Stefan Hunstein findet direkt im Anschluss an dessen Vorstellung von Schrecklich amüsant – aber in Zukunft ohne mich statt, der Bochumer Theateradaption des anderen Erfolgsbuchs von David Foster Wallace. Dramaturgie: Vasco Boenisch
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Verliebt ja wie ein Käfer. Das Käthchen von Heilbronn
Schauspielhaus Bochum
Penthesilea und Das Käthchen von Heilbronn gehören wie das Plus und Minus der Algebra zusammen, schrieb ihr Autor Heinrich von Kleist 1808 an Heinrich Joseph von Collin. Nach einer überwältigend intensiven Penthesilea-Inszenierung am Schauspielhaus Bochum (Regie: Johan Simons) treffen Sandra Hüller und Jens Harzer nun als Käthchen und Graf Wetter vom Strahl aufeinander. In der Lesung erkunden sie die Pfade, die ein gemeinsamer Traum den beiden Figuren vorzuzeichnen scheint und die dieses Mal zu einem glücklichen (?) Ende führen. Tauchen Sie in die tragikomischen Tiefen des Stückes ein, und genießen Sie außergewöhnliche Schauspielkunst. Die Konzeption entstand im Auftrag der Stiftung Kleist-Museum, Frankfurt (Oder).
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Johann von Bülow liest Roxy
Schauspielhaus Bochum
Johann von Bülow, geboren 1972 in München, zählt zu den bekanntesten deutschen Schauspielern seiner Generation. Nach einem Studium an der Otto-Falckenberg-Schule spielte er an wichtigen Theatern wie dem Schauspielhaus Bochum; darüber hinaus ist er in zahlreichen deutschen und internationalen Kino- und Fernsehfilmen zu sehen und arbeitet mit Regisseuren wie Oliver Hirschbiegel und François Ozon. Roxy ist sein erster Roman. Marc Berger muss nach München. Zur Beerdigung seines einst besten Freundes. Dabei hatte Roy buchstäblich alle Möglichkeiten der Welt. Damals. Marc blickt zurück auf sein halbes Leben, Freundschaften, Lieben. München, achtziger Jahre: Marc wächst in der Doppelhaussiedlung auf. Er will ausbrechen, Schauspieler werden, die Welt erobern. Die liegt seinem Freund, dem Industriellensohn Roy – eigentlich Robert –, schon zu Füßen. Die beiden träumen und hoffen, wachsen aneinander, aber auch hinein in eine Glamourwelt, die sich in der Edeldisco Roxy trifft. Sie feiern das Dasein. Aber die Linien zwischen Freundschaft und Rivalität sind manchmal dünn. Sie lernen die umwerfende Carolin kennen, die alles verändert. Packend und zugleich mit großer Leichtigkeit erzählt Johann von Bülow in diesem starken, vom Leben inspirierten Roman von Schicksal und Zufall, von den Wegen, die man geht, vom luxuriösen Unglück des Reichtums und der Wucht echter Entscheidungen – kurz: davon, was wirklich zählt.
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