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So 12.10.2025, 16:00 Uhr
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Dokumentarfotografie Förderpreise 15

Museum Folkwang

mit Nazanin Hafez, Alex Simon Klug & Kristina Lenz, Malte Uchtmann, Hannah Wolf Die Ausstellung zeigt neue Arbeiten junger Künstler:innen, die im Rahmen der bereits 15. Preisrunde entstehen. Sie vereint ganz unterschiedliche fotografische und filmische Zugänge, die sich mit der politischen und sozialen Verfasstheit unserer Welt auseinandersetzen. (Bild: Kristina Lenz & Alex Simon Klug; Videostill aus read my lips, Teil der Arbeit Your choices should be grounded in reality, 2025, Videoinstallation ca. 15 Minuten © Kristina Lenz & Alex Simon Klug)
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Stimmen der Zeit

Museum Folkwang

Beginnend mit Otto Steinert und seinen Beiträgen zur Geschichte der Fotografie in den 1960er Jahren wurden immer wieder Künstler:innen und Fotograf:innen zu ihrer Arbeit befragt und interviewt. In Tonaufnahmen und Zeitdokumenten treten Protagonist:innen der Fotografie aus den 1930er, 1950er, 1970er, 1990er und 2000er Jahren in einen Dialog mit exemplarischen Werken der Sammlung. (Bild: Anonym; Tonaufnahmen mit Otto Steinert, Seminarraum der Folkwangschule für Gestaltung, Essen-Werden, 1966; © Museum Folkwang)
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Wie man lebt - wo man lebt. Do­ku­men­tar­fo­to­gra­fi­en von Brigitte Kraemer

Ruhr Museum

Das Ruhr Museum auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein präsentiert erstmals eine Ausstellung mit Arbeiten der bekannten Dokumentarfotografin Brigitte Kraemer. Die Fotografin Brigitte Kraemer dokumentiert seit Anfang der 1980er-Jahre bis heute mit einzigartigem Einfühlungsvermögen den Alltag sowie die Freizeit im Ruhrgebiet und anderswo. Ihre Themen sind u.a. Camping, Kleingärten, Mann und Auto, Leben am Kanal, Glaubensgemeinschaften, Friedensdorf Oberhausen, Migration und Frauenhaus. Das Ruhr Museum konnte im Jahr 2022 mit Hilfe der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung ihr Gesamtwerk ankaufen. Das Ruhr Museum besitzt rund 360.000 Negative und Abzüge in Schwarzweiß und Farbe. Diese Ausstellung mit über 200 Bildern markiert den letzten Teil einer dreiteiligen Reihe zu Fotografinnen, die im Ruhrgebiet gearbeitet haben und arbeiten. Den Anfang machte 2023 die Ausstellung »Unterwegs mit Marga Kingler. Pressefotografin im Ruhrgebiet«, welche ein beeindruckendes Panorama des städtischen Lebens aus den Jahren 1951–1991 zeigte. »Bilder im Auftrag. Fotografien von Ruth Hallensleben 1931–1973« ist die zweite Ausstellung der Reihe. Mit ihren Arbeiten bestimmen sie die Geschichte der Fotografie in der Region maßgeblich mit. Im September 2025 schließt die Schau »Wie man lebt – Wo man lebt. Dokumentarfotografien von Brigitte Kraemer«, die Reihe ab. »Wir blicken damit auf ein Jahrhundert der Fotografinnen im Ruhrgebiet«, so Prof. Heinrich Theodor Grütter. »Mit dieser Ausstellungsreihe erweitern wir thematisch wie formal das Spektrum der Fotografie aus dem Ruhrgebiet und zeigen die immense Breite und Vielfalt der Fotografischen Sammlung des Ruhr Museums«, erklärt Grütter weiter. Die Reihe unterstreicht die Bedeutung der Fotografie im Ruhrgebiet und vor allem in Essen, wo sich mit dem Museum Folkwang, dem Historischen Archiv Krupp, der Folkwang Universität der Künste und dem Ruhr Museum mehrere renommierte Einrichtungen zum Zentrum für Fotografie Essen zusammengeschlossen haben. Voraus gingen der Reihe bereits seit 2010 Ausstellungen im Ruhr Museum zu Klassikern der Ruhrgebietsfotografie wie »Heinrich Hauser – Schwarzes Revier« (2010), »Chargesheimer. Die Entdeckung des Ruhrgebiets« (2014/15), »Erich Grisar. Ruhrgebietsfotografien 1928–1933« (2016), »Josef Stoffels. Steinkohlenzechen – Fotografien aus dem Ruhrgebiet« (2018) und schließlich »Albert Renger-Patzsch. Die Ruhrgebietsfotografien« (2018/19).
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William Kentridge - Listen to the Echo

Museum Folkwang

William Kentridge (*1955 in Johannesburg) gehört weltweit zu den renommiertesten zeitgenössischen Künstlern. International bekannt wurde er Ende der 1980er Jahre durch seine animierten Kurzfilme, in denen Kentridge sich kritisch, zugleich aber auch sehr poetisch mit der Vergangenheit und Gegenwart Südafrikas auseinandersetzt. Diese Filme, die auf großformatigen Kohlezeichnungen basieren, bilden den Ausgangspunkt für ein umfangreiches Œuvre, das Zeichnung, Druckgrafik, Skulptur und Tapisserie ebenso umfasst wie Operninszenierungen und multimediale Bühnenstücke. In seinen inhaltlich miteinander verwobenen Werken thematisiert Kentridge immer wieder die Frage nach Gerechtigkeit, aber auch das Verhältnis zwischen dem Einzelnen und der Gesellschaft. Zum 70. Geburtstag des Künstlers präsentiert das Museum Folkwang eine große Retrospektive, die mit Exponaten aus über vier Jahrzehnten die gesamte Laufbahn William Kentridges umspannt. Einen Schwerpunkt bilden die Filme der Reihe "Drawings for Projection", in denen Aufstieg und Niedergang von Johannesburg ebenso zur Sprache kommen wie das schwierige Erbe der Apartheid. Auch Kentridges Beschäftigung mit dem Kolonialismus europäischer Mächte in Afrika spielt in der Ausstellung eine wichtige Rolle, insbesondere in der Zeichnungsserie "Colonial Landscapes", den Porter-Tapisserien oder der mechanischen Miniaturbühne "Black Box/Chambre Noire". William Kentridge konzipiert seit vielen Jahren eigene Stücke für das Musiktheater, die er zu multimedialen Werken weiterentwickelt, darunter "To Cross One More Sea", eine Dreikanal-Filminstallation über die Flucht von Künstler:innen und Intellektuellen per Schiff vor dem Naziregime. Kentridge tritt auch selbst in seinen Filmen in Erscheinung. Die Filmserie "Self-Portrait as a Coffee-Pot" von 2024 gibt auf amüsante Weise tiefe Einblicke in sein Denken und in sein Studio als Ort kreativer künstlerischer Praxis. (Bild: William Kentridge, Drawing for Self-Portrait as a Coffee-Pot (2 Private Thoughts), 2021; Tusche, Buntstift, Kohle, Pastellkreide und Collage auf Papier, 152 x 208 cm; Courtesy Kentridge Studio; © William Kentridge, 2025)
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6 ½ Wochen: Aimée Portioli | Grand River

Museum Folkwang

Symphony for Endangered Birds ist eine neue 7-Kanal-Klanginstallation der Komponistin und Klangkünstlerin Aimée Portioli, die in der elektronischen Musikszene als Grand River bekannt ist. Das 28-minütige und als Loop präsentierte Musikstück verbindet field recordings, räumliches Sounddesign und musikalische Komposition zu einem intensiven Hörerlebnis, das sowohl meditativ als auch eindringlich ist. Im Mittelpunkt stehen die Stimmen von sieben bedrohten Vogelarten – jede repräsentiert einen anderen Kontinent –, die sich zu einem kollektiven Chor des Widerstands und der Warnung vereinen. Ihre Gesänge sprechen von Zerbrechlichkeit und Verlust und laden zum Nachdenken über das rasche Verschwinden dieser Arten aufgrund von Abholzung, Klimawandel, illegalem Wildtierhandel, Jagd, Urbanisierung und Buschbränden ein. Vögel spielen als Bestäuber, Verbreiter von Pflanzensamen und Umweltindikatoren eine wichtige ökologische Rolle. Ihre Stimmen sind nicht nur wunderschön, sie sind auch für das Gleichgewicht unserer Ökosysteme unerlässlich. Symphony for Endangered Birds fängt diese verschwindende Klanglandschaft ein und verwandelt sie in einen Aufruf zum Handeln. Durch einen detaillierten Kompositionsprozess, bei dem Vogelrufe, field recordings und elektronische Texturen miteinander verwoben werden, setzt Portioli diesen bedrohten Vögeln und ihren komplexen Kommunikationssystemen ein klangliches Denkmal. Das Ergebnis ist eine kraftvolle Meditation über die Koexistenz der Arten und die gemeinsame Verantwortung für deren Schutz. Eine skulpturale Arbeit von Federico Gargaglione dient als visuelles Gegenstück zur Klanginstallation: eine schlanke Metallstruktur, die in einer schwebenden, beleuchteten weißen Feder endet. Sie suggeriert Zerbrechlichkeit, Stille und schwerelosen Widerstand - ein visueller Ruhepunkt, um den die Stimmen der Vögel kreisen. Das Begleitheft zur Ausstellung enthält Zeichnungen von Brandon Locher zu jeder Vogelart. Die mittels akribischer Punktiertechnik angefertigten Bilder evozieren ein allmähliches Verschwinden und spiegeln das Thema des Projekts wider: Verlust, sowohl im Gesang der Vögel als auch in ihrer schwindenden physischen Präsenz. Die Klanginstallation baut auf Aimée Portiolis kontinuierlicher künstlerischer Erforschung der natürlichen Welt und ihrer akustischen Sprache auf. Symphony for Endangered Birds führt diesen Ansatz fort, indem das Werk bedrohten Arten durch ein immersives Archiv der Schönheit, Erinnerung und Warnung eine einheitliche Stimme gibt. Portiolis Installation positioniert den Klang als Brücke zwischen Ökologie und der kollektiven Verantwortung des Menschen für die Natur. Aimée Portioli | Grand River, ist eine niederländisch-italienische Komponistin und Sounddesignerin. Sie lebt und arbeitet in Berlin. Ihre Musik verbindet Ambient, Minimalismus und experimentelle Komposition mit komplexen Rhythmen und immersiven Klangräumen. Sie veröffentlichte Alben u.a. auf Ghostly International, Editions Mego, Spazio Disponibile, light-years, Tresor und Umor Rex und entwickelt immersive Klanginstallationen in Mehrkanal- und 4D-Sound. Portioli trat u. a. im Concertgebouw, Centre Pompidou, Barbican, bei Sónar und CTM auf. Sie betreibt das Label One Instrument und erforscht Klang als Kommunikation jenseits der Sprache. (Bild: Aimée Portioli | Grand River Symphony for Endangered Birds, 2025 © Aimée Portioli)
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Vielfalt und Tradition. Sportland NRW

Ruhr Museum

Eine Ausstellung des Hauses der Geschichte Nordrhein-Westfalen und des Ruhr Museums. Gefördert durch die Sparkasse Essen Nordrhein-Westfalen ist mit seiner vielfältigen Sportlandschaft des Spitzensports und des Breitensports das Sportland Nummer Eins in Deutschland. In den zehn Großstadien und 25 Großsporthallen sind regelmäßig internationale Spitzenwettkämpfe zu Gast. Anlässlich der FISU World University Games 2025 gibt die Ausstellung mit packenden Motiven Einblicke in die Geschichte des Sportlands Nordrhein-Westfalen und die Gegenwart des Spitzensports in den fünf Austragungsstädten im Ruhrgebiet. Sie beleuchtet herausragende Leistungen, Wettbewerbe und Idole und blickt auch auf tragische Helden und außergewöhnliche Geschichten. Im Zentrum der Schau stehen die fünf Städte des Ruhrgebiets, in denen neben der Hauptstadt Berlin die Wettbewerbe der Weltspiele der Universitäten ausgetragen werden: Bochum, Duisburg, Essen, Hagen und Mülheim an der Ruhr. So präsentiert die gemeinsame Ausstellung des Ruhr Museums und des Hauses der Geschichte NRW ein beeindruckendes Panorama der Vielfalt des Sports an Rhein und Ruhr in Geschichte und Gegenwart. (Bild: © Regionalverband Ruhr / Ruhr Games, Foto: Ilkay Karakurt)
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Warum fo­to­gra­fiert man Blumen? Fotografien von Xiaole Ju

Ruhr Museum

Der Fotograf Xiaole Ju setzt sich mit dem Wachsen und Blühen auf Straßen, in Wohngebieten und auf Industriearealen auseinander und schafft in seinen zurückhaltenden Schwarz-Weiß-Bildern vielfältige Interpretationsmöglichkeiten. Bei seinen Streifzügen durch das Ruhrgebiet hat sich der in China geborene Fotograf Xiaole Ju auf das konzentriert, was auf Straßen, in Wohngebieten sowie auf Industrieanlagen wächst und blüht. So lassen sich die abgebildeten Blumenarten grundsätzlich erkennen: Von Rosen und Schmetterlingsflieder über Goldruten und Gänseblümchen bis hin zu Narzissen hat Xiaole Ju die Blütenpracht eingefangen. Die Umgebungen bleiben hingegen unspezifisch: sie wirken gewöhnlich. „Die Orte, die ich fotografiere, sind nicht spektakulär – aber sie zeigen den ‚Vibe‘ der Region Ruhrgebiet“, sagt Xiaole Ju und ergänzt: „Als Künstler interessiert mich, was meine Bilder beim Betrachtenden auslösen.“ Xiaole Ju wurde 1986 in Kunming (Provinz Yunnan), China, geboren. 2009 machte er seinen Bachelor in Grafikdesign am Beijing Institute of Fashion Technology. Am 1. Januar 2014 reiste er nach Deutschland, um sich hier für ein Studium der Fotografie zu bewerben, und konnte sich im Oktober 2014 an der Folkwang Universität der Künste einschreiben. Dort machte er 2019 seinen Bachelor und 2023 mit der Arbeit „Warum fotografiert man Blumen?“ seinen Master in Photography Studies and Practice. Seither ist er als freier Fotograf künstlerischer Projekte tätig und beschäftigt sich mit Kameratechnik. Aktuelle Fotografie im Ruhrgebiet – Pixelprojekt auf Zollverein Wie der Fotograf das Besondere im Alltäglichen festgehalten hat, zeigt die neue Ausstellung „Warum fotografiert man Blumen?“ auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein. Die Schau im Rundeindicker der Kohlenwäsche gehört zur Reihe „Aktuelle Fotografie im Ruhrgebiet. Pixelprojekt auf Zollverein“. Die Ausstellungsserie zeigt seit November 2021 zeitgenössische Positionen und Ruhrgebietsthemen, die von einer Fach-Jury ausgewählt werden. Die Jury besteht aus Vertreterinnen und Vertretern des Museums Folkwang, der Folkwang Universität der Künste, des Ruhr Museums, des Pixelprojekt_Ruhrgebiet, des Historischen Archivs Krupp sowie der Stiftung Zollverein. Mit der Reihe vereinen die Stiftung Zollverein und das Pixelprojekt_Ruhrgebiet in Kooperation mit dem Ruhr Museum ihre Fotokompetenzen und geben junger zeitgenössischen Fotografie eine Plattform. Das Pixelprojekt_Ruhrgebiet wurde 2002 vom Fotografen Peter Liedtke entwickelt und 2003 auf Initiative von damals 26 freien Fotograf:innen gegründet. Es ist ein nicht kommerzielles Projekt, das hervorragende fotografische Serien zu einzelnen Aspekten der Region Ruhrgebiet sammelt, strukturiert und auf einer Internetseite sichtbar macht. Über die neu aufgenommenen Serien entscheidet eine Jury. Die mehr als 10.000 Bilder der Sammlung widmen sich Themen wie Ökologie, Soziales, Kultur, Stadt, Wohnen, Sport, dem wirtschaftlichen Wandel und vor allem den Menschen in der Region Ruhrgebiet. Eine Ausstellung der Stiftung Zollverein in Kooperation mit dem Pixelprojekt_Ruhrgebiet und dem Ruhr Museum. Gefördert durch die RAG-Stiftung und die Gesellschaft der Freunde und Förderer der Stiftung Zollverein e. V.
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Faszination Zollverein. Fotografien von Thomas Stachelhaus

Ruhr Museum

Von der modernsten Steinkohlenzeche der Welt und der leistungsfähigsten Zentralkokerei Europas zum eindrucksvollen Industriedenkmal: Der renommierte Fotograf Thomas Stachelhaus fängt in der Ausstellung die Unverwechselbarkeit des UNESCO-Welterbes ein. In 65 großformatigen Fotografien verdeutlicht er den Wandel von einem Ort der Industrie hin zu einem Zentrum für Kunst, Kultur, Bildung, Freizeit und Wirtschaft. Die Fotografien zeigen starke Kontraste: Original erhaltene Übertageanlagen, in denen einst Kohle gefördert und Koks gebacken wurde, stehen modernen Neubauten gegenüber, die heute unter anderem Start-up-Büros, Kunst-Ateliers und Tanzschulen beherbergen. Ob bei Tag oder Nacht, in Schwarz-Weiß oder in Farbe – jedes Bild erzählt die Geschichte dieses lebendigen Industriedenkmals auf seine eigene Weise. Und das an einem besonderen Ort: Die Ausstellung findet in der Mischanlage der Kokerei Zollverein statt, einer authentischen Location, die selbst Teil der Industriegeschichte ist. Die Räume schaffen eine einzigartige Atmosphäre, in der Vergangenheit und Gegenwart aufeinandertreffen – die Besucher:innen erleben Industriegeschichte genau dort, wo sie tatsächlich geschrieben wurde. Thomas Stachelhaus, 1959 in Bochum geboren, arbeitet als freischaffender Fotograf für verschiedene Verlage und Unternehmen. Im Alter von 15 Jahren entfachte sein Großvater seine Liebe zur Fotografie. Nach einer klassischen Fotografenlehre folgte ein Studium in Foto-Film Design mit den Schwerpunkten Bildjournalismus und Architekturfotografie an der Fachhochschule in Dortmund. Im Rahmen des Studiums lernte er die Künstlerfamilie „The Kelly Family“ kennen, die ihm gestattete, sie mit der Kamera dokumentarisch zu begleiten. Zahlreiche Publikationen in diversen Printmedien zeugen von der äußerst intensiven Zusammenarbeit, die von gegenseitigem Respekt gekennzeichnet war und bis heute andauert. So begleitet er z.B. Joey Kelly weltweit auf nahezu sämtlichen Extrem Sport oder Abenteuer Events. Heute ist Thomas Stachelhaus Auftragnehmer zahlreicher Organisationen und Konzerne. Eine Ausstellung der Stiftung Zollverein in Kooperation mit dem Ruhr Museum. Gefördert durch die RAG-Stiftung
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Paula Rego - The Personal and The Political

Museum Folkwang

Die Bilder Paula Regos (1935–2022) besitzen eine Sprengkraft, die nur wenigen Künstler:innen zu eigen ist. In ihrer Wahlheimat England zählt Rego zu den Größen der figurativen Malerei wie Lucian Freud oder David Hockney. In ihrem Heimatland Portugal hat sie mit ihrer schonungslosen Kunst die politische Realität verändert. Anhand von rund 120 Werken zeichnet die Ausstellung die künstlerische Entwicklung Regos seit ihrem Studium an der Londoner Slade School in den 1950er-Jahren nach. Im Fokus stehen die Werkreihen, in denen sich die intimsten persönlichen Erlebnisse während des künstlerischen Prozesses in Bilder kollektiver Erfahrung verwandeln. Sie berühren sensible Themen wie politische und sexualisierte Gewalt und setzen diesen Selbstbestimmtheit, Gemeinschaft und Zuneigung entgegen. Medium der Wahl ist früh das Papier. Ergänzt wird die Werkauswahl um ausgewählte Gemälde und Beispiele der Puppen, die Rego in den 2000er-Jahren für ihre Kompositionen herstellt. Die Ausstellung ist die zweite Retrospektive der Künstlerin in einem deutschen Museum. (Bild: Paula Rego; Love, 1995; Privatsammlung, © Estate of Paula Rego. Courtesy Estate of Paula Rego and Victoria Miro)
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21 x 21 - Die RuhrKunstMuseen auf dem Hügel

Museum Folkwang

Zum ersten Mal vereinen sich die 21 RuhrKunstMuseen zu einer gemeinsamen Ausstellung in der Villa Hügel in Essen. Werke moderner und zeitgenössischer Kunst aus den Sammlungen der 21 Museen treten in Themenräumen in Dialog miteinander. Künstlerische Impulse aus dem Ruhrgebiet erscheinen im Licht internationaler Entwicklungen der jüngeren Kunstgeschichte. Hauptwerke aus den beteiligten Sammlungen treffen auf verborgene Schätze und bieten Gelegenheit für vielfältige Entdeckungen. Das Verbindende und Spezifische der einzelnen Sammlungsprofile tritt in Erscheinung und entfaltet ein Panorama der einzigartigen Museumslandschaft im Ruhrgebiet. Von Witten bis Oberhausen, von Duisburg bis Hagen, von Bottrop bis Herne – das heißt auch: von Paula Modersohn-Becker bis Gerhard Richter, von Rosemarie Trockel bis Emil Schumacher, von Josef Albers bis Ibrahim Mahama. 21 × 21 bietet in der beeindruckenden Kulisse der Villa Hügel eine einzigartige Reise durch die Sammlungen der RuhrKunstMuseen.
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Frau in Blau - Oskar Kokoschka und Alma Mahler

Museum Folkwang

Im Wien des beginnenden 20. Jahrhunderts verliebt sich der junge Maler Oskar Kokoschka in Alma Mahler, bekannte Salonnière der Wiener Gesellschaft und Witwe des Komponisten Gustav Mahler. Die obsessive Liebe, die Oskar Kokoschka innerhalb kürzester Zeit für Alma Mahler entwickelt, findet Ausdruck in Gemälden, Zeichnungen, Fächern und einem Wandbild. Den Höhepunkt dieser kreativen Besessenheit erreicht er um 1919, als er nach dem Vorbild Alma Mahlers von der Puppenmacherin Hermine Moos eine lebensgroße Puppe anfertigen lässt. Frau in Blau (1919) war das erste Gemälde, welches die Puppe zum Thema hat und einen Wendepunkt in Kokoschkas Malweise ankündigt. Zum ersten Mal seit über 30 Jahren werden in einer Ausstellung Kokoschkas von Alma Mahler inspirierte Werke vereint. Dieser Zyklus ist Zeitzeugnis und expressionistisches Hauptwerk zugleich, er zeigt die Dramatik der Liebesbeziehung und erzählt von ihrem Nachhall. Die Ausstellung ist Teil des Kooperationsprojekts Doppelbildnisse – Alma Mahler-Werfel im Spiegel der Wiener Moderne. Samstags und sonntags, 12 – 17 Uhr „OSKAR KOKOSCHKA IST MIR ABHANDEN GEKOMMEN…“ Ciceroni in der Ausstellung FRAU IN BLAU In den genannten Zeitfenstern stehen unsere Vermittler:innen für alle Fragen rund um die Ausstellung bereit. (Oskar Kokoschka: Frau in Blau, 1919; © Fondation Oskar Kokoschka / VG Bild-Kunst, Bonn 2024, Staatsgalerie Stuttgart)
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Richard Siegal - Lunar Cycle

Museum Folkwang

Lunar Cycle ist die neueste und bislang ambitionierteste Produktion des renommierten US-amerikanischen Choreografen Richard Siegal für ein Museum. Das interdisziplinäre Projekt vereint Tanz, Musik und bildende Kunst zu einer einmonatigen performativen Installation. Lunar Cycle erkundet über den Zeitraum eines Mondphasenzyklus die menschliche Bewegung als Reaktion auf den Klimawandel und verwebt Geodaten schmelzender Polkappen mit Performance, Licht und Projektionen, Sound und Live-Musik zu einer meditativen und multisensorischen Erfahrung. Auf 1.400 Quadratmetern lädt die immersive und performative Rauminstallation zur Reflektion über die Auswirkungen menschlichen Handelns auf unsere Umwelt und deren Rückwirkung ein. Die Choreografie wird durch internationale Tänzer:innen aus dem Ballet of Difference, dem Folkwang Tanzstudio der Folkwang Universität der Künste sowie eine große Anzahl von Freiwilligen aufgeführt. Die Klangwelten von Lunar Cycle entfalten sich in Live-Konzerten des Ensemble Musikfabrik aus Köln sowie einer quadrophonen Soundinstallation von Kurt „Pyrolator“ Dahlke. Eine Produktion von Richard Siegal in Zusammenarbeit mit dem Museum Folkwang, der Folkwang Universität der Künste, dem Folkwang Tanzstudio, dem Ballet of Difference und dem Ensemble Musikfabrik 24-STUNDEN-ÖFFNUNG vom Fr, 14. März, 18 Uhr bis Sa, 15. März, 18 Uhr Danach gelten folgende SONDERÖFFNUNGSZEITEN Do und Fr 10–20 Uhr Sa und So 10–18 Uhr Mo, Di und Mi geschlossen
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6 ½ Wochen - Krystel Geerts

Museum Folkwang

Ein großes Tor lädt zum Durchschreiten ein, eine Replik des Tores liegt in drei Teilen am Boden. Weiß schimmernde, zaunartige Elemente hängen an der Wand, verformte Ziegeln sind zu fragilen Mauerfragmenten aufgeschichtet. Es ist eine Welt der Transformation, des Übergangs und des Umbruchs. Die Werke der niederländischen Künstlerin Krystel Geerts (*1993, Deventer) verbindet eine Ungreifbarkeit der Oberflächen und der Materialität. Brüchig und offen erscheinen sie wie verschwommene Erinnerungen an barocke Architekturen. Nicht zuletzt, weil der Prozess ihrer Entstehung den Werken eingeschrieben ist. Für La Chimera schuf Geerts ein massives Tor aus Ton und benutzte ihre bloßen Hände sowie eigens gefertigte Werkzeuge, um einen „flow“ im Material zu erzeugen. Auch Fingerabdrücke sind zu sehen. Immer wieder warf sie Tonscheiben an den nassen, am Ende 700 Kilo schweren Tonkoloss, die daran haften blieben. Prachtvoll, ornamental und doch aufgelöst und porös ist La Chimera ein Dokument seiner Entstehung und zugleich seine Negation. Denn Geerts hat La Chimera I in Polyester und La Chimera II in Acrylharz vom Original abgeformt. Das massive Tor aus Ton hingegen existiert nicht mehr. Die Abformungen bewahren zwar die Anmutung des Tores, sind aber ausgehöhlt und kulissenhaft leicht. „Building of a Memory“ ist die erste Einzelausstellung von Krystel Geerts außerhalb der Niederlande. Ihre Werke sind inspiriert von Architekturabbildungen, die sie im Internet findet. Aus der Erinnerung entstehen schließlich die Entwürfe für ihre Arbeiten, dabei überlagern und vermischen sich die Bilder von ganz unterschiedlichen Orten und führen zum Eindruck einer sinnestäuschenden Ungreifbarkeit. Geerts kommentiert auf diese Weise verschiedene Illusionstechniken in der Kunst- und Architekturgeschichte, allen voran des Barock, und bezieht sie auf die Gegenwart. Denn Schein und Sein klaffen in den digitalen Welten immer mehr auseinander: Gefälschte oder manipulierte Bilder, Videos und Nachrichten kursieren nahezu gleichberechtigt mit echten Informationen. Erfahrbar bleibt bei Geerts die unbestimmte Wahrnehmung einer fragmentierten Welt. Krystel Geerts (*1993, Deventer) hat an der AKI Academy of Art & Design in Enschede und der Royal Academy of Fine Arts in Gent studiert. Aktuell hat sie eine Residenz an der Rijksakademie Amsterdam. Ihre Werke wurden unter anderem in Gruppenausstellungen gezeigt in der Saatchi Gallery London, 2024; dem Museum De Fundatie, Zwolle, 2023; der C-mine Genk, 2024 und der Galerie Tegenboschvanvreden, Amsterdam, 2024. Der Eintritt ist frei. (Bild: Krystel Geerts: La Chimera I, 2023; Polyester, steelconstruction / Stahlkonstruktion, 272 x 150 x 195 cm; © Courtesy of the artist, Foto: Kai Behrendt, Wiebke Meischner)
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Photography Masters

Museum Folkwang

Die Ausstellung präsentiert ausgewählte Abschlussarbeiten aus dem Masterstudiengang Photography Studies & Practice der Folkwang Universität der Künste. Nico Kleemann, Marie Lansing, Franca Maisha Oettli, Rebecca Racine Ramershoven, Martin Ruckert und Silvia Y. Tam zeigen Werke, die ein breites Spektrum aktueller künstlerischer Auseinandersetzung mit dem Fotografischen versammeln. Nico Kleemann setzt sich in seiner künstlerischen Arbeit mit der Fotografie als technisch erzeugtes Medium und dem damit verbundenen Verständnis von Realität und Fiktion auseinander. Darin folgt er einer Reihe von Künstler:innen, die die Eigenschaften des Mediums vor dem Hintergrund aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen mit den Mitteln der Fotografie selbst befragen. In Marie Lansings Arbeiten verbinden sich Fotografie und Objekt zum fertigen Werk. Dabei führt sie durch Material- und Medienwechsel vor, wie sich funktionale, ästhetische und bildnerische Aspekte eines fotografischen Bildes je nach Verwendungskontext in ihren Prioritäten verschieben. Die Funktion ihres Ausgangsbildes, ein Glasnegativ, tritt zwar in den Hintergrund der künstlerisch-ästhetischen Betrachtung, aber verliert sich nicht in Gänze. Franca Maisha Oettlis langfristig angelegte Untersuchung des Nutzgartens ihrer Familie wurde von ihr für den Ausstellungsraum als Zeitung aufgearbeitet. In diesem Format wird nicht nur ein relevanter Aspekt der Fotografie – ihre wechselseitige Beziehung zum Text – mit Händen greifbar, sie lotet zudem die Balance zwischen berichtender Abbildung und autonomem Bild aus. Als bildende Künstlerin verhandelt Rebecca Racine Ramershoven in ihren Arbeiten mit den Medien Fotografie, Bewegtbild sowie Objekten, Fragen zu race-bezogener Repräsentation, soziokulturelle Fragen und Möglichkeiten. In ihren konzeptuellen Ansätzen spielen die Beschäftigung und Integration politischer und historischer Zusammenhänge eine immense Rolle. BLACK is BLUE is GOLD berührt die gelebte Gleichzeitigkeit – das Hin- und Hergerissensein – zwischen dem Weinen (CRY) und dem Jubel (REJOICE) im Leben von Schwarzen Menschen und People of Colour. Martin Ruckert widmet sich dem analogen Prozess der Fotografie, indem er den Produktionsraum selbst – die Dunkelkammer – thematisiert. Seine Bilder oszillieren zwischen Handwerk, alchemistischer Wunderkammer und Arbeitsraum. Sie sind gleichzeitig Abbildungen und Produkt dieses Ortes und visualisieren die oft unsichtbaren Produktionsbedingungen, die hinter dem selbstverständlich erscheinenden fotografischen Bild stehen. Silvia Y. Tam nähert sich der Autonomie des Bildes von einer anderen Seite. Vom magischen Realismus in der Literatur beeinflusst, verdichtet sie Bilder und Bildbeziehungen zu einem Teppich aus Assoziationen und Referenzen. In der Fotoserie Dogra Magra steht „das Moment des Zögerns“ im Mittelpunkt – ein Innehalten zwischen dem Natürlichen und dem Übernatürlichen, das die Betrachter:innen in Unsicherheit versetzt. Die Ausstellungsreihe Photography Masters im Museum Folkwang ist eine Plattform für junge Künstler:innen, die am Anfang ihrer Laufbahn stehen. Für die Absolvent:innen der Folkwang Universität der Künste ist es eine Möglichkeit, im institutionellen Rahmen auf ihre künstlerischen Arbeiten aufmerksam zu machen und sie einer größeren Öffentlichkeit zu präsentieren. Für die Besucher:innen bietet sich die Möglichkeit, aktuelle künstlerische Auseinandersetzungen mit dem Medium Fotografie kennenzulernen. Die beteiligten Künstler:innen haben ihr Master Studium an Folkwang Universität der Künste im September 2024 erfolgreich abgeschlossen. Eine vierköpfige Jury hat während der Abschlussausstellung Folkwang Finale die aus ihrer Sicht sechs besten Master-Abschlüsse ausgewählt. Die Jury bestand aus Dr. Inke Arns, der Direktorin des HMKV Hartware MedienKunstVereins, Prof. Elke Seeger, Lehrstuhl Fotografie & Konzeption, Folkwang Universität der Künste, Thomas Seelig, Leiter der Fotografischen Sammlung des Museum Folkwang, und Francisco Vogel, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl Theorie und Geschichte der Fotografie, Folkwang Universität der Künste. Seitens der Folkwang Universität der Künste wird das Projekt von Prof. Elke Seeger und Francisco Vogel begleitet. Die Ausstellung wird ermöglicht dank der Unterstützung des Folkwang-Museumsverein e. V., der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Folkwang Universität der Künste und des Ehepaars Johanna und Mark Steinbach. Der Eintritt ist frei. (Bild: Martin Ruckert: Ohne Titel (Baryt 2.57), 2024; Silbergelantineabzug, 30 x 40 cm; © Martin Ruckert)
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Walk this Way

Museum Folkwang

Vor dem Niedergang der US-amerikanischen Bürgerrechtsbewegung und der beginnenden Wirtschaftskrise in den 1970er Jahren entstand Hip-Hop auf den Straßen der Bronx als Widerstand gegen die Ausgrenzung der afroamerikanischen Bevölkerung. Elemente wie Rap, DJing, Graffiti und Breakdance entwickelten sich vor dem Hintergrund einer Jugend, die sich den urbanen Raum der Großstädte anzueignen begann. Tiefhängende Hosen, farbenfrohe Kleidung, Bandanas und Turnschuhe zeigten die Zugehörigkeit zu einer Subkultur, die durch Musik, Tanz und Mode von ihrer Lebensrealität berichtete. Die Werke der Ausstellung zeichnen die globalen Auswirkungen der Hip-Hop-Kultur exemplarisch nach und präsentieren visuelle Erscheinungsformen einer Geschichte zwischen Selbstermächtigung und Widerstand. 2019 wurde das New Yorker Kollektiv BlackMass Publishing von Yusuf Hassan und & Kwamé Sorrell gegründet, um mehr Sichtbarkeit für Schwarze Künstler:innen zu schaffen. Durch die Kombination von Archivfotografien und gefundenem Druckmaterial führen die beiden Künstler, das aus der Musik stammende Konzept des „Samplings“ fort. In der ausgestellten Werkgruppe 50 Years of Hip Hop werden Ton-, Bild- und Videofragmente in einen offenen Dialog gesetzt, der neue Vorstellungen von Autor:innenschaft, Originalität und Formen der Archivierung eröffnet. Die Videoarbeit Allen Street, N.Y., May 24th, 1994, 1994 von Beat Streuli zeigt einen Ausschnitt einer stark frequentierten New Yorker Straße, die nie zu stehen scheint. Menschen unterschiedlichen Alters, Geschlechts und unterschiedlicher Hautfarbe präsentieren die Straße als ein Porträt unserer globalisierten Gesellschaft. Mit der 81-teiligen Serie Blemishes zeigt das Museum Folkwang erstmals Arbeiten des französischen Fotografen und Profi-Skateboarders Paul Grund im Rahmen einer musealen Ausstellung. Grund dokumentiert mit dem Blick des Skateboarders in grobkörnigen Schwarz-Weiß-Aufnahmen flüchtige Momente des Lebens auf den Straßen von Los Angeles. Zudem werden zwei Fotografien der niederländischen Fotografin Dana Lixenberg gezeigt, die in den 1990er Jahren für das amerikanische Hip-Hop-Magazin Vibe die beiden Hip-Hop-Ikonen Notorious B.I.G. und TuPac Shakur porträtierte. Nachdem die rivalisierenden Rapper während der gewaltsamen Ausschreitungen zwischen ihren beiden Plattenfirmen Bad Boy Entertainment (New York) und Death Row Records (Los Angeles) erschossen wurden, erlangten Lixenbergs Porträts Popularität und wurden immer wieder in andere Kontexte transferiert. Mit einer großformatigen Tapete, die einen besprühten Waggon der Warschauer U-Bahn zeigt, wirft die Ausstellung auch einen Blick auf die Protestkultur in Europa. Das Bild des polnischen Fotografen Adam Lach ist Teil des Archive of Public Protests und zeigt das Graffiti eines roten Blitzes, das bei Demonstrationen gegen neue Abtreibungsgesetze in Polen als Symbol des Widerstands verwendet wurde. Ob mit Rugby-Shirt, Fußballtrikot oder ohne Shirt – die 12-teilige Serie des niederländischen Konzeptkünstlers Hans Eijkelboom entstand in Zusammenarbeit mit dem Art Director und Stylisten Imruh Asha für die Ausgabe Men Making Clothes des Magazins Fantastic Man. Gemeinsam inszenieren sie dafür männliche Models auf den Straßen Amsterdams und zeigen so eine humorvolle Studie über den vergleichenden Blick auf die aktuelle Straßenmode. Der Eintritt ist frei. (Bild: Yussuf Hassan/Blackmass Publishing; 50 Years of Hip-Hop, 2022; © BlackMass Publishing)
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Das Land der tausend Feuer. In­dus­trie­bil­der aus der Sammlung Ludwig Schönefeld

Ruhr Museum

Die Schwerindustrie des Ruhrgebiets übte seit dem späten 19. Jahrhundert eine große Faszination auf Maler und Zeichner aus. In ihren Werken hielten sie die inzwischen häufig verschwundenen Anlagen, die Veränderung der Landschaft und die Auswirkungen auf Mensch und Umwelt fest. Die Industriemalerei entwickelte sich zwischen den akademischen Kunstströmungen und der Fotografie. Euphorisch bis kritisch spiegeln die Gemälde verschiedene gesellschaftliche und politische Einstellungen gegenüber der Industrie. Neben Außen- und Innenansichten, Landschafts- und Arbeiterdarstellungen zeigt die Ausstellung ihre romantischen und ideologischen Züge und stellt einzelne Künstler vor. Ludwig Schönefeld stammt aus dem Ruhrgebiet. Über drei Jahrzehnte hat der Kommunikationsfachmann und Historiker Industriedarstellungen von bekannten als auch vielen unbekannten Künstler:innen zusammengetragen. Seit 2022 befindet sich die über 1.500 Objekte umfassende Sammlung in der Obhut der Ruhr Museums. Etwa 250 Gemälde und Grafiken wurden für die Ausstellung ausgewählt. (Bild: © Ruhr Museum / Christoph Sebastian )
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In­dus­trie­ge­schich­ten. Reportagen aus Museen, die keine waren

Ruhr Museum

Ein Ausstellungsprojekt des Regionalverbandes Ruhr, der Stiftung Zollvereins und des Ruhr Museums Nicht die Maschinen, sondern die Menschen, die sie bedienten – stehen im Fokus der Ausstellung „Industriegeschichten. Reportagen aus Museen, die keine waren“. Mit großformatigen Fotos, begleitenden Zitaten, Interviews und Filmmaterial erzählen auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein 15 Menschen aus Sachsen von ihren persönlichen Erfahrungen zum Wandel der Industrielandschaft. Grundlage für die Fotoausstellung auf der 24-Meter-Ebene der Kohlenwäsche sind Fotografien des Fotografen David Brandt sowie Interviews der Kulturmanagerin Cornelia Munzinger-Brandt. Die Ausstellung Zuvor Betriebshandwerker oder Ingenieurin, nun in einem Museum tätig: Kein ungewöhnlicher Lebenslauf für diejenigen, die in sächsischen Industriebetrieben gearbeitet haben. Mit dem Ende der DDR verloren sie ihren Arbeitsplatz und fanden später doch wieder dorthin zurück – allerdings in veränderter Funktion. Wie die betroffenen Menschen diesen Wandel wahrgenommen und mitgestaltet haben, das haben Fotograf David Brandt und Kulturmanagerin Cornelia Munzinger-Brandt mithilfe von Fotos, Interviews und Filmmaterial festgehalten. In der Sonderausstellung „Industriegeschichten. Reportagen aus Museen, die keine waren“ können Besucherinnen und Besucher in die persönlichen Erzählungen dieser Menschen eintauchen. Die Ausstellung spiegelt eine Zeit der Deindustrialisierung in großem Stil und den gesellschaftlichen Umbruch wider – ein Prozess, der auch im Ruhrgebiet stattgefunden hat, wenn auch auf andere Weise. Sie bietet den Menschen im Ruhrgebiet die Möglichkeit, eigene Erfahrungen mit dem Strukturwandel mit denen der Menschen aus Sachsen zu vergleichen. (Foto: David Brandt)
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Bilder im Auftrag. Fotografien von Ruth Hal­lens­le­ben 1931–1973

Ruhr Museum

Die Fotografin Ruth Hallensleben (1898 -1977, geb. und gestorben in Köln) war vor allem in den Bereichen Landschaft, Architektur, Industrie, Porträt, Reise und Werbung aktiv. Die zunächst in Köln, später in Wiehl und Wuppertal lebende Hallensleben war bekannt für ihre idealisierten Darstellungen und ihre präzisen Inszenierungen. Bislang ist Ruth Hallensleben vorrangig als Industriefotografin ausgestellt worden; nun werden zum ersten Mal Bilder aus allen ihren Arbeitsfeldern gezeigt. Ruth Hallensleben kam erst spät zur Fotografie. Nach fast 15-jähriger Tätigkeit in Sozial- und Verwaltungsberufen begann sie 1930 eine Lehre im Foto-Atelier der renommierten Kölner Porträtfotografin Elsbeth Gropp. Bereits ein Jahr später hatte Hallensleben ihre erste Veröffentlichung in der Zeitschrift der Vereinigten Stahlwerke „Das Werk“. Von 1934 bis 1973 übernahm sie als selbständige Fotografin zahlreiche Aufträge im gesamten damaligen Deutschen Reich sowie in der späteren Bundesrepublik und war somit in zwei unterschiedlichen politischen Systemen tätig. (Bild: © Ruth Hallensleben / Fotoarchiv Ruhr Museum)
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6 ½ Wochen - Ngoc Nau

Museum Folkwang

Die vietnamesische Medienkünstlerin Ngoc Nau (*1989) ist in diesem Jahr Stipendiatin der Neuen Folkwang Residence. Die damit verbundene Ausstellung im Museum Folkwang zeigt zwei Arbeiten, die im Rahmen des 5-monatigen Aufenthalts in Essen entstanden sind. In Ngoc Naus videobasierten Collagen trifft dokumentarisches Material auf computergenerierte Szenen und Figuren in Videospiel-Ästhetik, die das Dargestellte in eine fiktive Gegenwart rücken. Ausgangspunkt ihrer Arbeiten ist meist ihre Heimat, die Provinz Thái Nguyên im gebirgigen Nordosten Vietnams, die sich in den letzten Jahrzehnten von einer landwirtschaftlich geprägten Region zu einem Zentrum der Metallindustrie und Elektronik entwickelt hat. Ihre Arbeiten verorten das reiche kulturelle Erbe Vietnams in einem vom kapitalistischen Fortschritt angetriebenen System. Die 3-Kanal-Installation All in Good Time (2024) dokumentiert die Vorbereitungen einer Zeremonie der Đạo Mẫu, einer vietnamesischen Volksreligion der Muttergottheit, das ausschließlich von Frauen durchgeführt wird. Ngoc Naus mit eingängigen Sounds untermalten Filme haben das Anliegen – entgegen der ideologischen Politik Vietnams – die eigenen Wurzeln und Werte nicht aus den Augen zu verlieren. Aufgewachsen in einer patriarchalisch geprägten Gesellschaft und als Zeugin häuslicher Gewalt stellt sie in ihren Arbeiten immer wieder Frauen in den Mittelpunkt. Ihre Empathie und ihr Interesse für die gesellschaftlichen Herausforderungen von Frauen äußert sich auch in der weiteren Arbeit der Ausstellung: Für No Mud, No Lotus (2024) interviewte sie vier Frauen der vietnamesischen Diaspora in Deutschland. Auf der intimen Oberfläche von Smartphone Screens vereint sie Erzählungen von Diskriminierung, Kindesentzug und gesellschaftlicher Ausgrenzung mit der Ästhetik von Make-up- und Kochtutorials, um den Interviewten ihren safe space zu gewähren. Ngoc Nau studierte Malerei und Zeichnung am Hanoi College of Fine Arts, bevor sie 2013 ihren Master in Kunstgeschichte und -kritik an der Vietnam University of Fine Arts in Hanoi abschloss. Heute lebt und arbeitet die Künstlerin in Hanoi und Thái Nguyên. 2023 wurde sie mit dem Mentorship: Moving Narratives Cycle 1 des Prince Claus Funding and British Council geehrt, und 2015 mit ihrem Projekt The Land of Energy für den Culture Development and Exchange Fund (CDEF) ausgewählt. Ihre Werke wurden unter anderem auf der Gangwon International Triennale (2024), Documenta 15 (2022), Art Basel Hong Kong (2023), Thailand Biennale (2021), Singapur Biennale (2019) und dem Festival Accès Asie in Montreal (2016) gezeigt. 2024 ist sie Stipendiatin der Neuen Folkwang Residence in Essen. Zur Ausstellung erscheint eine Publikation mit einem Text von Katrin Bauer. (Bild: Ngoc Nau: Only the Present Moment Is Real, 2024 (Detail) Dreikanal-Videoinstallation mit Ton, 15 min.; In Zusammenarbeit mit dem Soundkünstler; © Ngoc Nau)
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Deffarge & Troeller

Museum Folkwang

Zugespitzt, subjektiv und nicht selten kontrovers berichteten die Französin Marie-Claude Deffarge und der Luxemburger Gordian Troeller aus aller Welt. Sie stehen für einen politischen, zugleich kritischen Journalismus ab den 1950er Jahren. Angesichts der heutigen Krise des Journalismus ist die Neubetrachtung ihres Werks von gesamtgesellschaftlichem Interesse. Marie-Claude Deffarge (1924–1984) und Gordian Troeller (1917–2003) informierten aus über 70 Ländern der Welt, bevorzugt jedoch aus dem Nahen Osten und dem Globalen Süden. Ihre Reportagen wurden in den 1960er Jahren vor allem im Stern publiziert, ihre späteren Filme im Fernsehen ausgestrahlt. „Wertfrei ist wertlos“ – ein verkürztes, doch treffendes Zitat von Gordian Troeller beschreibt in über 100 internationalen Reportagen und rund 80 Dokumentarfilmen über ein halbes Jahrhundert hinweg ihr Motto. Das Paar erreichte mit seinen Berichten über Revolutionen, Kulturkämpfe und Menschenrechte ein breites Publikum. In den letzten 20 Jahren ist das Schaffen von Deffarge & Troeller in der großen Öffentlichkeit in den Hintergrund getreten. Dabei ist die aktuelle Relevanz ihrer Berichterstattung frappierend. Ob politische Konflikte in Iran, Palästina, Somalia, Eritrea oder Kapitalismuskritik und Feminismus: Sie spürten die Ursachen jener Krisen auf, die nach wie vor das Weltgeschehen beeinflussen. Beide zeigten mit großer Empathie die Lebensrealitäten von Menschen in 55 Ländern, von Japan bis Jemen, vom Senegal bis Peru. Ihre Analysen stießen zum Kern politischer Konfrontationen, interkultureller Spannungen und sozialer Ungleichheit vor, indem sie durch zahllose Beispiele die wirtschaftliche Ausbeutung, ethnozentrische Überheblichkeit und die Unterdrückung der Frauen auf allen Kontinenten offenlegten. In eindrucksvollen Bildern rücken uns die Krisen der Welt nahe, jedoch sind es, wie Deffarge vehement verteidigte, „keine Bilder zum Träumen“. So rekapituliert die Ausstellung nicht nur die dringendsten weltpolitischen Themen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, sondern stellt die markanten Standpunkte der beiden Journalist:innen vor, vom „sinnlosen Anspruch der Objektivität“ zur Kritik des Fortschritts und des Ethnozentrismus. Im Zentrum dieser Präsentation steht das Archiv von Deffarge & Troeller, das tiefe Einblicke in ihre Arbeit und die damalige Medienlandschaft gibt. Über 100.000 Negative, Diapositive und Abzüge sowie Filme, Tonbänder und Recherchematerialien geben einen vielfältigen Überblick über die Entstehung der Berichte bis zur Rezeption. Mit der ersten umfassenden Retrospektive, die ihre Foto- und Filmreportagen vereint, ist das Werk der beiden Journalist:innen jetzt wiederzuentdecken. Die Ausstellung entsteht in Kooperation mit dem Centre national de l’audiovisuel (CNA)

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