
Ausstellungen / Museum
Folkwang Museum Essen
Essen, Museumsplatz 1
- Ausstellungseröffnung: Paula Rego - The Personal and The Political
- 21 x 21 - Die RuhrKunstMuseen auf dem Hügel
- Frau in Blau - Oskar Kokoschka und Alma Mahler
- NEUE WELTEN - Die Entdeckung der Sammlung
- Bildschöner Samstag
- Familien sprechen über Kunst
- Radio Folkwang
- Neue Welten - Video-Reihe
- Online-Sammlung
- Onlineshop
- Museum für zeitgenössische Kunst

Ausstellungen / Museum
Ruhr Museum UNESCO-Welterbe Zollverein
Essen, Gelsenkirchener Str. 181
- Das Land der tausend Feuer. Industriebilder aus der Sammlung Ludwig Schönefeld
- Faszination Zollverein. Fotografien von Thomas Stachelhaus
- Bilder im Auftrag. Fotografien von Ruth Hallensleben 1931–1973
- Warum fotografiert man Blumen? Fotografien von Xiaole Ju
- Das Schaudepot des Ruhr Museums auf Zollverein
- Schätze aus den Sammlungen
- Natur, Kultur, Geschichte des Ruhrgebiets
- Als Regionalmuseum zeigt es in seiner Dauerausstellung die gesamte Natur- und Kulturgeschichte des Ruhrgebiets.

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Faszination Zollverein. Fotografien von Thomas Stachelhaus
Ruhr Museum
Von der modernsten Steinkohlenzeche der Welt und der leistungsfähigsten Zentralkokerei Europas zum eindrucksvollen Industriedenkmal: Der renommierte Fotograf Thomas Stachelhaus fängt in der Ausstellung die Unverwechselbarkeit des UNESCO-Welterbes ein. In 65 großformatigen Fotografien verdeutlicht er den Wandel von einem Ort der Industrie hin zu einem Zentrum für Kunst, Kultur, Bildung, Freizeit und Wirtschaft. Die Fotografien zeigen starke Kontraste: Original erhaltene Übertageanlagen, in denen einst Kohle gefördert und Koks gebacken wurde, stehen modernen Neubauten gegenüber, die heute unter anderem Start-up-Büros, Kunst-Ateliers und Tanzschulen beherbergen. Ob bei Tag oder Nacht, in Schwarz-Weiß oder in Farbe – jedes Bild erzählt die Geschichte dieses lebendigen Industriedenkmals auf seine eigene Weise. Und das an einem besonderen Ort: Die Ausstellung findet in der Mischanlage der Kokerei Zollverein statt, einer authentischen Location, die selbst Teil der Industriegeschichte ist. Die Räume schaffen eine einzigartige Atmosphäre, in der Vergangenheit und Gegenwart aufeinandertreffen – die Besucher:innen erleben Industriegeschichte genau dort, wo sie tatsächlich geschrieben wurde. Thomas Stachelhaus, 1959 in Bochum geboren, arbeitet als freischaffender Fotograf für verschiedene Verlage und Unternehmen. Im Alter von 15 Jahren entfachte sein Großvater seine Liebe zur Fotografie. Nach einer klassischen Fotografenlehre folgte ein Studium in Foto-Film Design mit den Schwerpunkten Bildjournalismus und Architekturfotografie an der Fachhochschule in Dortmund. Im Rahmen des Studiums lernte er die Künstlerfamilie „The Kelly Family“ kennen, die ihm gestattete, sie mit der Kamera dokumentarisch zu begleiten. Zahlreiche Publikationen in diversen Printmedien zeugen von der äußerst intensiven Zusammenarbeit, die von gegenseitigem Respekt gekennzeichnet war und bis heute andauert. So begleitet er z.B. Joey Kelly weltweit auf nahezu sämtlichen Extrem Sport oder Abenteuer Events. Heute ist Thomas Stachelhaus Auftragnehmer zahlreicher Organisationen und Konzerne. Eine Ausstellung der Stiftung Zollverein in Kooperation mit dem Ruhr Museum. Gefördert durch die RAG-Stiftung
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Paula Rego - The Personal and The Political
Museum Folkwang
Die Bilder Paula Regos (1935–2022) besitzen eine Sprengkraft, die nur wenigen Künstler:innen zu eigen ist. In ihrer Wahlheimat England zählt Rego zu den Größen der figurativen Malerei wie Lucian Freud oder David Hockney. In ihrem Heimatland Portugal hat sie mit ihrer schonungslosen Kunst die politische Realität verändert. Anhand von rund 120 Werken zeichnet die Ausstellung die künstlerische Entwicklung Regos seit ihrem Studium an der Londoner Slade School in den 1950er-Jahren nach. Im Fokus stehen die Werkreihen, in denen sich die intimsten persönlichen Erlebnisse während des künstlerischen Prozesses in Bilder kollektiver Erfahrung verwandeln. Sie berühren sensible Themen wie politische und sexualisierte Gewalt und setzen diesen Selbstbestimmtheit, Gemeinschaft und Zuneigung entgegen. Medium der Wahl ist früh das Papier. Ergänzt wird die Werkauswahl um ausgewählte Gemälde und Beispiele der Puppen, die Rego in den 2000er-Jahren für ihre Kompositionen herstellt. Die Ausstellung ist die zweite Retrospektive der Künstlerin in einem deutschen Museum. (Bild: Paula Rego; Love, 1995; Privatsammlung, © Estate of Paula Rego. Courtesy Estate of Paula Rego and Victoria Miro)
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21 x 21 - Die RuhrKunstMuseen auf dem Hügel
Museum Folkwang
Zum ersten Mal vereinen sich die 21 RuhrKunstMuseen zu einer gemeinsamen Ausstellung in der Villa Hügel in Essen. Werke moderner und zeitgenössischer Kunst aus den Sammlungen der 21 Museen treten in Themenräumen in Dialog miteinander. Künstlerische Impulse aus dem Ruhrgebiet erscheinen im Licht internationaler Entwicklungen der jüngeren Kunstgeschichte. Hauptwerke aus den beteiligten Sammlungen treffen auf verborgene Schätze und bieten Gelegenheit für vielfältige Entdeckungen. Das Verbindende und Spezifische der einzelnen Sammlungsprofile tritt in Erscheinung und entfaltet ein Panorama der einzigartigen Museumslandschaft im Ruhrgebiet. Von Witten bis Oberhausen, von Duisburg bis Hagen, von Bottrop bis Herne – das heißt auch: von Paula Modersohn-Becker bis Gerhard Richter, von Rosemarie Trockel bis Emil Schumacher, von Josef Albers bis Ibrahim Mahama. 21 × 21 bietet in der beeindruckenden Kulisse der Villa Hügel eine einzigartige Reise durch die Sammlungen der RuhrKunstMuseen.
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Frau in Blau - Oskar Kokoschka und Alma Mahler
Frau in Blau - Oskar Kokoschka und Alma Mahler
Museum Folkwang
Im Wien des beginnenden 20. Jahrhunderts verliebt sich der junge Maler Oskar Kokoschka in Alma Mahler, bekannte Salonnière der Wiener Gesellschaft und Witwe des Komponisten Gustav Mahler. Die obsessive Liebe, die Oskar Kokoschka innerhalb kürzester Zeit für Alma Mahler entwickelt, findet Ausdruck in Gemälden, Zeichnungen, Fächern und einem Wandbild. Den Höhepunkt dieser kreativen Besessenheit erreicht er um 1919, als er nach dem Vorbild Alma Mahlers von der Puppenmacherin Hermine Moos eine lebensgroße Puppe anfertigen lässt. Frau in Blau (1919) war das erste Gemälde, welches die Puppe zum Thema hat und einen Wendepunkt in Kokoschkas Malweise ankündigt. Zum ersten Mal seit über 30 Jahren werden in einer Ausstellung Kokoschkas von Alma Mahler inspirierte Werke vereint. Dieser Zyklus ist Zeitzeugnis und expressionistisches Hauptwerk zugleich, er zeigt die Dramatik der Liebesbeziehung und erzählt von ihrem Nachhall. Die Ausstellung ist Teil des Kooperationsprojekts Doppelbildnisse – Alma Mahler-Werfel im Spiegel der Wiener Moderne. Samstags und sonntags, 12 – 17 Uhr „OSKAR KOKOSCHKA IST MIR ABHANDEN GEKOMMEN…“ Ciceroni in der Ausstellung FRAU IN BLAU In den genannten Zeitfenstern stehen unsere Vermittler:innen für alle Fragen rund um die Ausstellung bereit. (Oskar Kokoschka: Frau in Blau, 1919; © Fondation Oskar Kokoschka / VG Bild-Kunst, Bonn 2024, Staatsgalerie Stuttgart)
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Richard Siegal - Lunar Cycle
Museum Folkwang
Lunar Cycle ist die neueste und bislang ambitionierteste Produktion des renommierten US-amerikanischen Choreografen Richard Siegal für ein Museum. Das interdisziplinäre Projekt vereint Tanz, Musik und bildende Kunst zu einer einmonatigen performativen Installation. Lunar Cycle erkundet über den Zeitraum eines Mondphasenzyklus die menschliche Bewegung als Reaktion auf den Klimawandel und verwebt Geodaten schmelzender Polkappen mit Performance, Licht und Projektionen, Sound und Live-Musik zu einer meditativen und multisensorischen Erfahrung. Auf 1.400 Quadratmetern lädt die immersive und performative Rauminstallation zur Reflektion über die Auswirkungen menschlichen Handelns auf unsere Umwelt und deren Rückwirkung ein. Die Choreografie wird durch internationale Tänzer:innen aus dem Ballet of Difference, dem Folkwang Tanzstudio der Folkwang Universität der Künste sowie eine große Anzahl von Freiwilligen aufgeführt. Die Klangwelten von Lunar Cycle entfalten sich in Live-Konzerten des Ensemble Musikfabrik aus Köln sowie einer quadrophonen Soundinstallation von Kurt „Pyrolator“ Dahlke. Eine Produktion von Richard Siegal in Zusammenarbeit mit dem Museum Folkwang, der Folkwang Universität der Künste, dem Folkwang Tanzstudio, dem Ballet of Difference und dem Ensemble Musikfabrik 24-STUNDEN-ÖFFNUNG vom Fr, 14. März, 18 Uhr bis Sa, 15. März, 18 Uhr Danach gelten folgende SONDERÖFFNUNGSZEITEN Do und Fr 10–20 Uhr Sa und So 10–18 Uhr Mo, Di und Mi geschlossen
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6 ½ Wochen - Krystel Geerts
Museum Folkwang
Ein großes Tor lädt zum Durchschreiten ein, eine Replik des Tores liegt in drei Teilen am Boden. Weiß schimmernde, zaunartige Elemente hängen an der Wand, verformte Ziegeln sind zu fragilen Mauerfragmenten aufgeschichtet. Es ist eine Welt der Transformation, des Übergangs und des Umbruchs. Die Werke der niederländischen Künstlerin Krystel Geerts (*1993, Deventer) verbindet eine Ungreifbarkeit der Oberflächen und der Materialität. Brüchig und offen erscheinen sie wie verschwommene Erinnerungen an barocke Architekturen. Nicht zuletzt, weil der Prozess ihrer Entstehung den Werken eingeschrieben ist. Für La Chimera schuf Geerts ein massives Tor aus Ton und benutzte ihre bloßen Hände sowie eigens gefertigte Werkzeuge, um einen „flow“ im Material zu erzeugen. Auch Fingerabdrücke sind zu sehen. Immer wieder warf sie Tonscheiben an den nassen, am Ende 700 Kilo schweren Tonkoloss, die daran haften blieben. Prachtvoll, ornamental und doch aufgelöst und porös ist La Chimera ein Dokument seiner Entstehung und zugleich seine Negation. Denn Geerts hat La Chimera I in Polyester und La Chimera II in Acrylharz vom Original abgeformt. Das massive Tor aus Ton hingegen existiert nicht mehr. Die Abformungen bewahren zwar die Anmutung des Tores, sind aber ausgehöhlt und kulissenhaft leicht. „Building of a Memory“ ist die erste Einzelausstellung von Krystel Geerts außerhalb der Niederlande. Ihre Werke sind inspiriert von Architekturabbildungen, die sie im Internet findet. Aus der Erinnerung entstehen schließlich die Entwürfe für ihre Arbeiten, dabei überlagern und vermischen sich die Bilder von ganz unterschiedlichen Orten und führen zum Eindruck einer sinnestäuschenden Ungreifbarkeit. Geerts kommentiert auf diese Weise verschiedene Illusionstechniken in der Kunst- und Architekturgeschichte, allen voran des Barock, und bezieht sie auf die Gegenwart. Denn Schein und Sein klaffen in den digitalen Welten immer mehr auseinander: Gefälschte oder manipulierte Bilder, Videos und Nachrichten kursieren nahezu gleichberechtigt mit echten Informationen. Erfahrbar bleibt bei Geerts die unbestimmte Wahrnehmung einer fragmentierten Welt. Krystel Geerts (*1993, Deventer) hat an der AKI Academy of Art & Design in Enschede und der Royal Academy of Fine Arts in Gent studiert. Aktuell hat sie eine Residenz an der Rijksakademie Amsterdam. Ihre Werke wurden unter anderem in Gruppenausstellungen gezeigt in der Saatchi Gallery London, 2024; dem Museum De Fundatie, Zwolle, 2023; der C-mine Genk, 2024 und der Galerie Tegenboschvanvreden, Amsterdam, 2024. Der Eintritt ist frei. (Bild: Krystel Geerts: La Chimera I, 2023; Polyester, steelconstruction / Stahlkonstruktion, 272 x 150 x 195 cm; © Courtesy of the artist, Foto: Kai Behrendt, Wiebke Meischner)
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Photography Masters
Museum Folkwang
Die Ausstellung präsentiert ausgewählte Abschlussarbeiten aus dem Masterstudiengang Photography Studies & Practice der Folkwang Universität der Künste. Nico Kleemann, Marie Lansing, Franca Maisha Oettli, Rebecca Racine Ramershoven, Martin Ruckert und Silvia Y. Tam zeigen Werke, die ein breites Spektrum aktueller künstlerischer Auseinandersetzung mit dem Fotografischen versammeln. Nico Kleemann setzt sich in seiner künstlerischen Arbeit mit der Fotografie als technisch erzeugtes Medium und dem damit verbundenen Verständnis von Realität und Fiktion auseinander. Darin folgt er einer Reihe von Künstler:innen, die die Eigenschaften des Mediums vor dem Hintergrund aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen mit den Mitteln der Fotografie selbst befragen. In Marie Lansings Arbeiten verbinden sich Fotografie und Objekt zum fertigen Werk. Dabei führt sie durch Material- und Medienwechsel vor, wie sich funktionale, ästhetische und bildnerische Aspekte eines fotografischen Bildes je nach Verwendungskontext in ihren Prioritäten verschieben. Die Funktion ihres Ausgangsbildes, ein Glasnegativ, tritt zwar in den Hintergrund der künstlerisch-ästhetischen Betrachtung, aber verliert sich nicht in Gänze. Franca Maisha Oettlis langfristig angelegte Untersuchung des Nutzgartens ihrer Familie wurde von ihr für den Ausstellungsraum als Zeitung aufgearbeitet. In diesem Format wird nicht nur ein relevanter Aspekt der Fotografie – ihre wechselseitige Beziehung zum Text – mit Händen greifbar, sie lotet zudem die Balance zwischen berichtender Abbildung und autonomem Bild aus. Als bildende Künstlerin verhandelt Rebecca Racine Ramershoven in ihren Arbeiten mit den Medien Fotografie, Bewegtbild sowie Objekten, Fragen zu race-bezogener Repräsentation, soziokulturelle Fragen und Möglichkeiten. In ihren konzeptuellen Ansätzen spielen die Beschäftigung und Integration politischer und historischer Zusammenhänge eine immense Rolle. BLACK is BLUE is GOLD berührt die gelebte Gleichzeitigkeit – das Hin- und Hergerissensein – zwischen dem Weinen (CRY) und dem Jubel (REJOICE) im Leben von Schwarzen Menschen und People of Colour. Martin Ruckert widmet sich dem analogen Prozess der Fotografie, indem er den Produktionsraum selbst – die Dunkelkammer – thematisiert. Seine Bilder oszillieren zwischen Handwerk, alchemistischer Wunderkammer und Arbeitsraum. Sie sind gleichzeitig Abbildungen und Produkt dieses Ortes und visualisieren die oft unsichtbaren Produktionsbedingungen, die hinter dem selbstverständlich erscheinenden fotografischen Bild stehen. Silvia Y. Tam nähert sich der Autonomie des Bildes von einer anderen Seite. Vom magischen Realismus in der Literatur beeinflusst, verdichtet sie Bilder und Bildbeziehungen zu einem Teppich aus Assoziationen und Referenzen. In der Fotoserie Dogra Magra steht „das Moment des Zögerns“ im Mittelpunkt – ein Innehalten zwischen dem Natürlichen und dem Übernatürlichen, das die Betrachter:innen in Unsicherheit versetzt. Die Ausstellungsreihe Photography Masters im Museum Folkwang ist eine Plattform für junge Künstler:innen, die am Anfang ihrer Laufbahn stehen. Für die Absolvent:innen der Folkwang Universität der Künste ist es eine Möglichkeit, im institutionellen Rahmen auf ihre künstlerischen Arbeiten aufmerksam zu machen und sie einer größeren Öffentlichkeit zu präsentieren. Für die Besucher:innen bietet sich die Möglichkeit, aktuelle künstlerische Auseinandersetzungen mit dem Medium Fotografie kennenzulernen. Die beteiligten Künstler:innen haben ihr Master Studium an Folkwang Universität der Künste im September 2024 erfolgreich abgeschlossen. Eine vierköpfige Jury hat während der Abschlussausstellung Folkwang Finale die aus ihrer Sicht sechs besten Master-Abschlüsse ausgewählt. Die Jury bestand aus Dr. Inke Arns, der Direktorin des HMKV Hartware MedienKunstVereins, Prof. Elke Seeger, Lehrstuhl Fotografie & Konzeption, Folkwang Universität der Künste, Thomas Seelig, Leiter der Fotografischen Sammlung des Museum Folkwang, und Francisco Vogel, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl Theorie und Geschichte der Fotografie, Folkwang Universität der Künste. Seitens der Folkwang Universität der Künste wird das Projekt von Prof. Elke Seeger und Francisco Vogel begleitet. Die Ausstellung wird ermöglicht dank der Unterstützung des Folkwang-Museumsverein e. V., der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Folkwang Universität der Künste und des Ehepaars Johanna und Mark Steinbach. Der Eintritt ist frei. (Bild: Martin Ruckert: Ohne Titel (Baryt 2.57), 2024; Silbergelantineabzug, 30 x 40 cm; © Martin Ruckert)
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Walk this Way
Museum Folkwang
Vor dem Niedergang der US-amerikanischen Bürgerrechtsbewegung und der beginnenden Wirtschaftskrise in den 1970er Jahren entstand Hip-Hop auf den Straßen der Bronx als Widerstand gegen die Ausgrenzung der afroamerikanischen Bevölkerung. Elemente wie Rap, DJing, Graffiti und Breakdance entwickelten sich vor dem Hintergrund einer Jugend, die sich den urbanen Raum der Großstädte anzueignen begann. Tiefhängende Hosen, farbenfrohe Kleidung, Bandanas und Turnschuhe zeigten die Zugehörigkeit zu einer Subkultur, die durch Musik, Tanz und Mode von ihrer Lebensrealität berichtete. Die Werke der Ausstellung zeichnen die globalen Auswirkungen der Hip-Hop-Kultur exemplarisch nach und präsentieren visuelle Erscheinungsformen einer Geschichte zwischen Selbstermächtigung und Widerstand. 2019 wurde das New Yorker Kollektiv BlackMass Publishing von Yusuf Hassan und & Kwamé Sorrell gegründet, um mehr Sichtbarkeit für Schwarze Künstler:innen zu schaffen. Durch die Kombination von Archivfotografien und gefundenem Druckmaterial führen die beiden Künstler, das aus der Musik stammende Konzept des „Samplings“ fort. In der ausgestellten Werkgruppe 50 Years of Hip Hop werden Ton-, Bild- und Videofragmente in einen offenen Dialog gesetzt, der neue Vorstellungen von Autor:innenschaft, Originalität und Formen der Archivierung eröffnet. Die Videoarbeit Allen Street, N.Y., May 24th, 1994, 1994 von Beat Streuli zeigt einen Ausschnitt einer stark frequentierten New Yorker Straße, die nie zu stehen scheint. Menschen unterschiedlichen Alters, Geschlechts und unterschiedlicher Hautfarbe präsentieren die Straße als ein Porträt unserer globalisierten Gesellschaft. Mit der 81-teiligen Serie Blemishes zeigt das Museum Folkwang erstmals Arbeiten des französischen Fotografen und Profi-Skateboarders Paul Grund im Rahmen einer musealen Ausstellung. Grund dokumentiert mit dem Blick des Skateboarders in grobkörnigen Schwarz-Weiß-Aufnahmen flüchtige Momente des Lebens auf den Straßen von Los Angeles. Zudem werden zwei Fotografien der niederländischen Fotografin Dana Lixenberg gezeigt, die in den 1990er Jahren für das amerikanische Hip-Hop-Magazin Vibe die beiden Hip-Hop-Ikonen Notorious B.I.G. und TuPac Shakur porträtierte. Nachdem die rivalisierenden Rapper während der gewaltsamen Ausschreitungen zwischen ihren beiden Plattenfirmen Bad Boy Entertainment (New York) und Death Row Records (Los Angeles) erschossen wurden, erlangten Lixenbergs Porträts Popularität und wurden immer wieder in andere Kontexte transferiert. Mit einer großformatigen Tapete, die einen besprühten Waggon der Warschauer U-Bahn zeigt, wirft die Ausstellung auch einen Blick auf die Protestkultur in Europa. Das Bild des polnischen Fotografen Adam Lach ist Teil des Archive of Public Protests und zeigt das Graffiti eines roten Blitzes, das bei Demonstrationen gegen neue Abtreibungsgesetze in Polen als Symbol des Widerstands verwendet wurde. Ob mit Rugby-Shirt, Fußballtrikot oder ohne Shirt – die 12-teilige Serie des niederländischen Konzeptkünstlers Hans Eijkelboom entstand in Zusammenarbeit mit dem Art Director und Stylisten Imruh Asha für die Ausgabe Men Making Clothes des Magazins Fantastic Man. Gemeinsam inszenieren sie dafür männliche Models auf den Straßen Amsterdams und zeigen so eine humorvolle Studie über den vergleichenden Blick auf die aktuelle Straßenmode. Der Eintritt ist frei. (Bild: Yussuf Hassan/Blackmass Publishing; 50 Years of Hip-Hop, 2022; © BlackMass Publishing)
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Das Land der tausend Feuer. Industriebilder aus der Sammlung Ludwig Schönefeld
Ruhr Museum
Die Schwerindustrie des Ruhrgebiets übte seit dem späten 19. Jahrhundert eine große Faszination auf Maler und Zeichner aus. In ihren Werken hielten sie die inzwischen häufig verschwundenen Anlagen, die Veränderung der Landschaft und die Auswirkungen auf Mensch und Umwelt fest. Die Industriemalerei entwickelte sich zwischen den akademischen Kunstströmungen und der Fotografie. Euphorisch bis kritisch spiegeln die Gemälde verschiedene gesellschaftliche und politische Einstellungen gegenüber der Industrie. Neben Außen- und Innenansichten, Landschafts- und Arbeiterdarstellungen zeigt die Ausstellung ihre romantischen und ideologischen Züge und stellt einzelne Künstler vor. Ludwig Schönefeld stammt aus dem Ruhrgebiet. Über drei Jahrzehnte hat der Kommunikationsfachmann und Historiker Industriedarstellungen von bekannten als auch vielen unbekannten Künstler:innen zusammengetragen. Seit 2022 befindet sich die über 1.500 Objekte umfassende Sammlung in der Obhut der Ruhr Museums. Etwa 250 Gemälde und Grafiken wurden für die Ausstellung ausgewählt. (Bild: © Ruhr Museum / Christoph Sebastian )
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Industriegeschichten. Reportagen aus Museen, die keine waren
Ruhr Museum
Ein Ausstellungsprojekt des Regionalverbandes Ruhr, der Stiftung Zollvereins und des Ruhr Museums Nicht die Maschinen, sondern die Menschen, die sie bedienten – stehen im Fokus der Ausstellung „Industriegeschichten. Reportagen aus Museen, die keine waren“. Mit großformatigen Fotos, begleitenden Zitaten, Interviews und Filmmaterial erzählen auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein 15 Menschen aus Sachsen von ihren persönlichen Erfahrungen zum Wandel der Industrielandschaft. Grundlage für die Fotoausstellung auf der 24-Meter-Ebene der Kohlenwäsche sind Fotografien des Fotografen David Brandt sowie Interviews der Kulturmanagerin Cornelia Munzinger-Brandt. Die Ausstellung Zuvor Betriebshandwerker oder Ingenieurin, nun in einem Museum tätig: Kein ungewöhnlicher Lebenslauf für diejenigen, die in sächsischen Industriebetrieben gearbeitet haben. Mit dem Ende der DDR verloren sie ihren Arbeitsplatz und fanden später doch wieder dorthin zurück – allerdings in veränderter Funktion. Wie die betroffenen Menschen diesen Wandel wahrgenommen und mitgestaltet haben, das haben Fotograf David Brandt und Kulturmanagerin Cornelia Munzinger-Brandt mithilfe von Fotos, Interviews und Filmmaterial festgehalten. In der Sonderausstellung „Industriegeschichten. Reportagen aus Museen, die keine waren“ können Besucherinnen und Besucher in die persönlichen Erzählungen dieser Menschen eintauchen. Die Ausstellung spiegelt eine Zeit der Deindustrialisierung in großem Stil und den gesellschaftlichen Umbruch wider – ein Prozess, der auch im Ruhrgebiet stattgefunden hat, wenn auch auf andere Weise. Sie bietet den Menschen im Ruhrgebiet die Möglichkeit, eigene Erfahrungen mit dem Strukturwandel mit denen der Menschen aus Sachsen zu vergleichen. (Foto: David Brandt)
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Bilder im Auftrag. Fotografien von Ruth Hallensleben 1931–1973
Ruhr Museum
Die Fotografin Ruth Hallensleben (1898 -1977, geb. und gestorben in Köln) war vor allem in den Bereichen Landschaft, Architektur, Industrie, Porträt, Reise und Werbung aktiv. Die zunächst in Köln, später in Wiehl und Wuppertal lebende Hallensleben war bekannt für ihre idealisierten Darstellungen und ihre präzisen Inszenierungen. Bislang ist Ruth Hallensleben vorrangig als Industriefotografin ausgestellt worden; nun werden zum ersten Mal Bilder aus allen ihren Arbeitsfeldern gezeigt. Ruth Hallensleben kam erst spät zur Fotografie. Nach fast 15-jähriger Tätigkeit in Sozial- und Verwaltungsberufen begann sie 1930 eine Lehre im Foto-Atelier der renommierten Kölner Porträtfotografin Elsbeth Gropp. Bereits ein Jahr später hatte Hallensleben ihre erste Veröffentlichung in der Zeitschrift der Vereinigten Stahlwerke „Das Werk“. Von 1934 bis 1973 übernahm sie als selbständige Fotografin zahlreiche Aufträge im gesamten damaligen Deutschen Reich sowie in der späteren Bundesrepublik und war somit in zwei unterschiedlichen politischen Systemen tätig. (Bild: © Ruth Hallensleben / Fotoarchiv Ruhr Museum)
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6 ½ Wochen - Ngoc Nau
Museum Folkwang
Die vietnamesische Medienkünstlerin Ngoc Nau (*1989) ist in diesem Jahr Stipendiatin der Neuen Folkwang Residence. Die damit verbundene Ausstellung im Museum Folkwang zeigt zwei Arbeiten, die im Rahmen des 5-monatigen Aufenthalts in Essen entstanden sind. In Ngoc Naus videobasierten Collagen trifft dokumentarisches Material auf computergenerierte Szenen und Figuren in Videospiel-Ästhetik, die das Dargestellte in eine fiktive Gegenwart rücken. Ausgangspunkt ihrer Arbeiten ist meist ihre Heimat, die Provinz Thái Nguyên im gebirgigen Nordosten Vietnams, die sich in den letzten Jahrzehnten von einer landwirtschaftlich geprägten Region zu einem Zentrum der Metallindustrie und Elektronik entwickelt hat. Ihre Arbeiten verorten das reiche kulturelle Erbe Vietnams in einem vom kapitalistischen Fortschritt angetriebenen System. Die 3-Kanal-Installation All in Good Time (2024) dokumentiert die Vorbereitungen einer Zeremonie der Đạo Mẫu, einer vietnamesischen Volksreligion der Muttergottheit, das ausschließlich von Frauen durchgeführt wird. Ngoc Naus mit eingängigen Sounds untermalten Filme haben das Anliegen – entgegen der ideologischen Politik Vietnams – die eigenen Wurzeln und Werte nicht aus den Augen zu verlieren. Aufgewachsen in einer patriarchalisch geprägten Gesellschaft und als Zeugin häuslicher Gewalt stellt sie in ihren Arbeiten immer wieder Frauen in den Mittelpunkt. Ihre Empathie und ihr Interesse für die gesellschaftlichen Herausforderungen von Frauen äußert sich auch in der weiteren Arbeit der Ausstellung: Für No Mud, No Lotus (2024) interviewte sie vier Frauen der vietnamesischen Diaspora in Deutschland. Auf der intimen Oberfläche von Smartphone Screens vereint sie Erzählungen von Diskriminierung, Kindesentzug und gesellschaftlicher Ausgrenzung mit der Ästhetik von Make-up- und Kochtutorials, um den Interviewten ihren safe space zu gewähren. Ngoc Nau studierte Malerei und Zeichnung am Hanoi College of Fine Arts, bevor sie 2013 ihren Master in Kunstgeschichte und -kritik an der Vietnam University of Fine Arts in Hanoi abschloss. Heute lebt und arbeitet die Künstlerin in Hanoi und Thái Nguyên. 2023 wurde sie mit dem Mentorship: Moving Narratives Cycle 1 des Prince Claus Funding and British Council geehrt, und 2015 mit ihrem Projekt The Land of Energy für den Culture Development and Exchange Fund (CDEF) ausgewählt. Ihre Werke wurden unter anderem auf der Gangwon International Triennale (2024), Documenta 15 (2022), Art Basel Hong Kong (2023), Thailand Biennale (2021), Singapur Biennale (2019) und dem Festival Accès Asie in Montreal (2016) gezeigt. 2024 ist sie Stipendiatin der Neuen Folkwang Residence in Essen. Zur Ausstellung erscheint eine Publikation mit einem Text von Katrin Bauer. (Bild: Ngoc Nau: Only the Present Moment Is Real, 2024 (Detail) Dreikanal-Videoinstallation mit Ton, 15 min.; In Zusammenarbeit mit dem Soundkünstler; © Ngoc Nau)
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Deffarge & Troeller
Museum Folkwang
Zugespitzt, subjektiv und nicht selten kontrovers berichteten die Französin Marie-Claude Deffarge und der Luxemburger Gordian Troeller aus aller Welt. Sie stehen für einen politischen, zugleich kritischen Journalismus ab den 1950er Jahren. Angesichts der heutigen Krise des Journalismus ist die Neubetrachtung ihres Werks von gesamtgesellschaftlichem Interesse. Marie-Claude Deffarge (1924–1984) und Gordian Troeller (1917–2003) informierten aus über 70 Ländern der Welt, bevorzugt jedoch aus dem Nahen Osten und dem Globalen Süden. Ihre Reportagen wurden in den 1960er Jahren vor allem im Stern publiziert, ihre späteren Filme im Fernsehen ausgestrahlt. „Wertfrei ist wertlos“ – ein verkürztes, doch treffendes Zitat von Gordian Troeller beschreibt in über 100 internationalen Reportagen und rund 80 Dokumentarfilmen über ein halbes Jahrhundert hinweg ihr Motto. Das Paar erreichte mit seinen Berichten über Revolutionen, Kulturkämpfe und Menschenrechte ein breites Publikum. In den letzten 20 Jahren ist das Schaffen von Deffarge & Troeller in der großen Öffentlichkeit in den Hintergrund getreten. Dabei ist die aktuelle Relevanz ihrer Berichterstattung frappierend. Ob politische Konflikte in Iran, Palästina, Somalia, Eritrea oder Kapitalismuskritik und Feminismus: Sie spürten die Ursachen jener Krisen auf, die nach wie vor das Weltgeschehen beeinflussen. Beide zeigten mit großer Empathie die Lebensrealitäten von Menschen in 55 Ländern, von Japan bis Jemen, vom Senegal bis Peru. Ihre Analysen stießen zum Kern politischer Konfrontationen, interkultureller Spannungen und sozialer Ungleichheit vor, indem sie durch zahllose Beispiele die wirtschaftliche Ausbeutung, ethnozentrische Überheblichkeit und die Unterdrückung der Frauen auf allen Kontinenten offenlegten. In eindrucksvollen Bildern rücken uns die Krisen der Welt nahe, jedoch sind es, wie Deffarge vehement verteidigte, „keine Bilder zum Träumen“. So rekapituliert die Ausstellung nicht nur die dringendsten weltpolitischen Themen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, sondern stellt die markanten Standpunkte der beiden Journalist:innen vor, vom „sinnlosen Anspruch der Objektivität“ zur Kritik des Fortschritts und des Ethnozentrismus. Im Zentrum dieser Präsentation steht das Archiv von Deffarge & Troeller, das tiefe Einblicke in ihre Arbeit und die damalige Medienlandschaft gibt. Über 100.000 Negative, Diapositive und Abzüge sowie Filme, Tonbänder und Recherchematerialien geben einen vielfältigen Überblick über die Entstehung der Berichte bis zur Rezeption. Mit der ersten umfassenden Retrospektive, die ihre Foto- und Filmreportagen vereint, ist das Werk der beiden Journalist:innen jetzt wiederzuentdecken. Die Ausstellung entsteht in Kooperation mit dem Centre national de l’audiovisuel (CNA)
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Y - Anne Teresa De Keersmaeker, Rosas
Museum Folkwang
Tanz trifft auf bildende Kunst, trifft auf Musik – in der diesjährigen Kooperation mit der Ruhrtriennale reagiert die belgische Choreografin und Tänzerin Anne Teresa De Keersmaeker, Rosas auf Werke aus der Sammlung des Museum Folkwang. Unter dem Titel Y, abgekürzt für Why, also „Warum?“, erforscht sie in ihrer Auftragsarbeit für die Ruhrtriennale die Macht von Fragen. Was können wir angesichts der aktuellen Krisen und der Unsicherheit, in der wir uns befinden, anderes tun, als Fragen zu stellen? In der Konzeptentwicklung der Choreografie dient ihr das 1927 erworbene großformatige Ölgemälde Édouard Manets, Portrait de Faure dans le rôle d‘Hamlet (Der Sänger Jean Baptiste Faure als Hamlet, 1877), als Ausgangspunkt. Hamlets berühmter Spruch „To be or not to be“ und das Thema des Zweifels und wie sich dieser in Shakespeares Tragödie entfaltet, inspirieren die Werkauswahl. In dieser Auswahl trifft mit sowohl abstrakter und figurativer Kunst als auch einem epochen- und medienübergreifenden Ansatz scheinbar Gegensätzliches aufeinander: Manet sucht den Austausch mit Barnett Newmans Prometheus Bound (1952), Caspar David Friedrichs Frau vor der untergehenden Sonne (um 1818) mit Mark Rothkos Untitled (White, Pink and Mustard) (1954). Im Anschluss an ihr choreografisches Prinzip der „Verkörperung einer Abstraktion“ erforscht Anne Teresa De Keersmaeker zusammen mit den Tänzer:innen Nina Godderis, Solal Mariotte, Synne Elve Enoksen und Robson Ladesma die Spannung zwischen Figuration und Abstraktion durch den Fokus des menschlichen (Tanz-)Körpers. Das Publikum ist eingeladen, den Tänzer:innen frei im Raum zu folgen und so das dynamische Zusammenspiel der von Tanz, bildender Kunst, Theater und Musik zu erleben, das in Zusammenarbeit mit De Keersmaekers langjährigem musikalischen Begleiter Alain Franco realisiert wird. Diese immersive Erfahrung verkörpert den Geist des Gesamtkunstwerks, welcher bereits vom Folkwang-Museumsgründer Karl Ernst Osthaus angestrebt wurde. Seit 2015 entwickelt Anne Teresa De Keersmaeker Choreografien für museale Räume. Daraus entstanden viel beachtete Projekte wie Work/Travail/Arbeid (2015, Wiels, Centre Pompidou, Tate Modern, MoMA), Dark Red (2020-2022, Kolumba, Fondation Beyeler, Neue Nationalgalerie) und Forêt (2022, Louvre). Das Projekt unter dem neuen Intendanten der Ruhrtriennale, Ivo Van Hove, reiht sich ein in Kooperationen der vergangenen Jahre wie beispielsweise jene mit Mette Ingvartsen (2021), Candice Breitz (2019) oder Bouchra Khalili (2018). Produktion: Rosas; Eine Auftragsarbeit der Ruhrtriennale in Koproduktion mit dem Museum Folkwang Tickets: 14 € / ermäßigt 7 € Tickets und Termine auf www.ruhrtriennale.de (Bild: Anne Teresa De Keersmaeker Némo Flouret Rosas, Forêt, Louvre Paris © Foto: Anne Van Aerschot)
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| Installation
6 ½ Wochen: Petja Ivanova
Museum Folkwang
Die Installation Soma of the Land (Der Körper des Landes) von Petja Ivanova zeigt im Raum schwebende Objekte, die sich mit verschiedenen Zuständen des menschlichen Körpers beschäftigen. Die Künstlerin inszeniert ihre fragilen Plastiken mit dem Titel Emotional Exo-Bodies zusammen mit Seidendrucken und einer Videoprojektion von 3D-gescannten Heilquellen in Bulgarien. Die Ausstellung stellt den Versuch an, den verwundbaren, aber sich auch selbst heilenden menschlichen Körper in der Verbindung mit der lebendigen Umwelt erfahrbar zu machen. Für ihre Arbeit begibt sich Ivanova u.a. an heilige Wasserquellen, in Höhlen und Dörfer in Bulgarien und an Orte ritueller Praktiken. Aus diesen Erfahrungen heraus thematisiert sie in ihren Werken alternative Formen der Wissensproduktion sowie selbst entwickelte Techniken und Materialien. Seit langem experimentiert Ivanova mit Fermentierung: darunter versteht man Vorgänge, die auf natürlichen Prozessen bzw. der Arbeit von Mikroorganismen basieren, die verschiedene symbiotische Beziehungen mit dem menschlichen Körper eingehen können. Bei den Emotional Exo-Bodies, handelt es sich um fermentierte Exoskelette von Insekten, die sie zu Verbänden verarbeitet. Ihre wundheilenden Eigenschaften bieten ebenso körperlichen wie emotionalen Schutz. Ivanova eröffnet so einen Dialog über die Mehrdimensionalität menschlichen Empfindens – als porös, immer schon aufeinander bezogen, voneinander abhängig sowie sich gegenseitig fördernd. Petja Ivanova (*1986), geboren in Bulgarien, ist Künstlerin, Dozentin und Performerin, deren Praxis in ihrem Berliner „Studio für Poetische Zukünfte und Spekulative Ökologien“ stattfindet. Mit ihren künstlerisch-forschenden Arbeiten führt sie poetische, emotionale und psychische Beziehungen zur lebendigen Welt in die digitale Kunst ein. Sie hat Visuelle Kommunikation sowie Computational/Generative Art an der Universität der Künste Berlin studiert und Spekulatives Design an der Linnaeus-Universität (Schweden) und an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg gelehrt, wo sie 2021 den Lehrpreis erhielt. Zu ihren Gruppenausstellungen zählen u.a. Broken Machines & Wild Imaginings, das New Now Festival, das 3hd Festival – Echo Chambers und Our Data Bodies für das transmediale Vorspiel. Soma of the Land ist Petja Ivanovas erste institutionelle Einzelausstellung. Mit dieser Ausstellung eröffnet das Museum Folkwang den Mitgliedern des Jungen Kunstring Folkwang erstmals die Möglichkeit, am Ausstellungsprogramm des Museums mitzuwirken und verstärkt damit seine Bestrebungen, neue Formen der Teilhabe zu erproben.
Ausstellungen
| Ausstellung
Grow it, show it!
Museum Folkwang
Ob Afro, Locs, Braids oder Cornrows, Bubikopf, Beehive oder Taper: Haare sind fester Bestandteil unserer Alltagskultur und bieten unerschöpfliche Gestaltungsmöglichkeiten. Wie wir Kopf-, Gesichts- und Körperhaare zeigen oder verbergen, wachsen lassen oder rasieren, ist Ausdruck unserer Persönlichkeit, aber auch der Zugehörigkeit zu gesellschaftlichen, religiösen oder kulturellen Gemeinschaften. Über Frisuren kommunizieren, optimieren, kaschieren wir ein Stück unserer Identität, grenzen uns ab oder fügen uns ein ins Kollektiv, und senden damit – gewollt oder ungewollt – Botschaften aus. Die Ausstellung Grow It, Show It! nähert sich über eine große Bandbreite von historischen bis aktuellen Fotografien, Videos und Filmclips aus Kunst, Mode und Social Media der geschichtlichen, politischen wie alltagskulturellen Bedeutung von Haaren. Haare – das zeigt die Überblicksschau – stehen im Spannungsfeld zwischen Intimität und öffentlicher Repräsentation. Als Informationsträger zeigen sie sich individuell, angepasst, rebellisch oder solidarisch, und geben Auskunft über Status und Macht. Im Ritual offenbart das Haar seine spirituell aufgeladene Materialität. Von Fotograf:innen wie Helmut Newton, Chaumont-Zaerpour oder Suffo Moncloa, die Frisuren nicht nur als Accessoires, sondern als zentrales Gestaltungselement inszenieren, bis hin zu Künstler:innen wie Hoda Afshar, Thandiwe Muriu oder Maria Tomanova, die Haare als Mittel des Widerstands und der Emanzipation darstellen: Grow It, Show It! zeigt anhand von Exponaten vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart, dass Haare und ihre Inszenierungen nicht nur Gegenstand der Schönheitsindustrie sind, sondern auch von queer-feministischen, körperpolitischen und postkolonialen Diskursen. Gleichzeitig untersucht die umfassende Themenausstellung, auf welche Weise sich Bilder von Haaren im Wandel der Zeit gefestigt und Trends definiert haben und welche zentrale Rolle die Fotografie dabei spielt. Mit Arbeiten von: Hoda Afshar, Laura Aguilar, Diane Arbus, Ellen Auerbach, AWA: la revue de la femme noire, BALAM, Jürgen Baldiga, Barber Turko, Carina Brandes, BRAVO, Nakeya Brown, Tessica Brown, Julia Margaret Cameron, Jim Carrey, Chaumont–Zaerpour, Heather Dewey-Hagborg, Rineke Dijkstra, Juan Pablo Echeverri, Anna Ehrenstein, Lotte Errell, Jason Evans, Rotimi Fani-Kayode, Samuel Fosso, Pippa Garner, André Gelpke, Weronika Gęsicka, Camilo Godoy, Nan Goldin, Ulrich Görlich, Henriette Grindat, Carola von Groddeck, F. C. Gundlach, Johann Hinrich W. Hamann, Mona Hatoum, Florence Henri, Florian Hetz, David O. Hill & Robert Adamson, Thomas Hoepker, Ewald Hoinkis, Peter Hujar, Graciela Iturbide, Lebohang Kganye, Jens Klein, Peter Knapp, Herlinde Koelbl, Paul Kooiker, Anouk Kruithof, Andreas Langfeld, Alwin Lay, Zoe Leonard, Madame d’Ora, Mahmoud Manaa, Ana Mendieta, Sabelo Mlangeni, Suffo Moncloa, Marge Monko, Thandiwe Muriu, Nontsikelelo Mutiti, Emmanuel Ndefo, Helmut Newton, Satomi Nihongi, Nicholas Nixon, Fred Odede, Bubu Ogisi, Mobolaji Ogunrosoye, J. D. 'Okhai Ojeikere, Ulrike Ottinger, Helga Paris, Doris Quarella, Rebecca Racine Ramershoven, Alfred A. Rau, Eugene Richards, ringl + pit, Roxana Rios, Torbjørn Rødland, Thomas Ruff, RuPaul, August Sander, Viviane Sassen, Max Scheler, Yinka Shonibare CBE RA, Lorna Simpson, Slavs and Tatars, Annegret Soltau, John Stezaker, Tabboo!, Hank Willis Thomas, Wolfgang Tillmans, Marie Tomanova, Tunga, Danielle Udogaranya (Ebonix), Dorothea von der Osten, William Wegman, Tom Wood, Yatreda, Leyla Yenirce, Sheung Yiu (Bild: Suffo Moncloa, Gucci/The Face, 2021; Inkjet print, 118 x 86 cm, © Suffo Studio)
Ausstellungen
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NEUE WELTEN - Die Entdeckung der Sammlung
Museum Folkwang
Seit Sommer 2019 stellt das Museum Folkwang seine Sammlung in vollständig umgestalteten Räumen vor. Unter dem Leitthema Neue Welten erleben und erfahren Besucherinnen und Besucher die traditionsreiche Sammlung in neuer Gestalt und oftmals aus überraschender Perspektive. Malerei trifft auf Fotografie, Skulptur oder Grafik und geht mit Weltkunst und Plakat bisher ungesehene und inspirierende Konstellationen ein. Jeder Sammlungsraum ist medien- und epochenübergreifend arrangiert. Im Sinne der Folkwang-Idee von Museumsgründer Karl Ernst Osthaus (1874–1921) treten die Gattungen und unterschiedlichen Sammlungsbereiche in Dialog miteinander. Die Neupräsentation erstreckt sich über den gesamten Sammlungsbereich im Alt- und Neubau des Museums und lädt ein, die Sammlung neu zu entdecken. Jeder der 24 Räume gruppiert sich um ein sogenanntes Ankerwerk, das einen thematischen Impuls gibt. Alle Räume handeln von Neuanfängen, Aufbrüchen und neuen Zeiten. Der Titel der Präsentation Neue Welten greift somit auch aktuelle gesellschaftspolitische Themen wie Migration, Bilderflut und Fake News in den Sozialen Medien auf – ein zeitgenössischer Blick auf eine historisch gewachsene Sammlung. Der Raum Prometheus Bound eröffnet den Rundgang Neue Welten. Er widmet sich der künstlerischen Auseinandersetzung mit Schöpfungsmythen aus unterschiedlichen kulturellen Zusammenhängen. Neben Barnett Newmans Gemälde sind mythologische Bezüge wie Max Beckmanns Perseus (1941) oder Albert Renger-Patzschs Fotografie Natterkopf (1925) zu sehen. Von dort aus öffnet sich in Neue Welten ein Parcours, der die Vielfalt und den Reichtum einer die Epochen und Medien, Formate und Themen übergreifenden Sammlung in ihrer Einzigartigkeit vorstellt.
Ausstellungen
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Glückauf – Film ab! Kino- und Filmgeschichte des Ruhrgebiets
Ruhr Museum
Eine große kulturhistorische Ausstellung über das Kino und den Film im Ruhrgebiet in spektakulärer Industriekulisse: Damit feiern das Museum und die Essener Filmkunsttheater 2024 den 100. Geburtstag des Filmstudios Glückauf. Die Gesamtschau gewährt erstmals einen Überblick auf die einmalige Filmlandschaft der einst von Kohle und Stahl geprägten Region. Sie zeigt 100 Jahre bewegendes Ruhrgebietskino mit legendären Spiel- und Dokumentarfilmen und lädt mit beeindruckenden Objekten zu einer historischen Entdeckungsreise durch die Film- und Kinolandschaft des Ruhrgebiets ein. Eine Ausstellung in Kooperation mit den Essener Filmkunsttheatern, gefördert durch die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, die Allbau GmbH, die Kulturstiftung Essen, das MKW NRW, die Sparkasse Essen, die Stadtwerke Essen AG und die Stiftung Mercator.
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