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Ausstellungen / Museum Kunstmuseum Bochum Bochum, Kortumstraße 147
Ausstellungen / Ausstellung Galerie im Drübbelken Recklinghausen, Münsterstr. 5
Ausstellungen | Ausstellung

Helen Frankenthaler - Malerische Konstellationen

Museum Folkwang

Mit Helen Frankenthaler (1928–2011) zeigt das Museum Folkwang eine Künstlerin, die mit nur 23 Jahren zusammen mit ihren Zeitgenossinnen Joan Mitchell, Grace Hartigan, Elaine de Kooning und Lee Krasner die männlich dominierte Malereiszene in New York revolutionierte. Die Einzelausstellung umfasst insgesamt 84 Werke. Im Fokus steht Frankenthalers Schaffen auf Papier. Das Medium beeinflusste den entscheidenden Schritt der Künstlerin vom Abstrakten Expressionismus hin zur Farbfeldmalerei (Color Field Painting), mit dem Frankenthaler zum Vorbild für eine neue Maler:innengeneration wurde. Zeitweise ersetzte es das Arbeiten auf Leinwand fast vollständig. 75 Malereien auf Papier und neun Malereien auf Leinwand machen diese Entwicklung erlebbar. Um 1950/51 änderte sich Helen Frankenthalers Arbeitsweise und damit auch ihr Stil. Sie ließ die kubistische Raumauffassung ihrer Studienzeit hinter sich, die Formen auf ihren Bildern brachen auf, die Farbe verflüssigte sich und wurde transparent. Auf Papier erreichte diese Entwicklung mit Great Meadows (1951) einen Höhepunkt. Die Arbeit führte Helen Frankenthaler Ende 1952 zu ihren revolutionären großformatigen soak-stain-Bildern auf Leinwand. Mitte der 1960er Jahre minimalisierte sich Frankenthalers Malerei. Sie setzte groß angelegte Farbzonen auf den neutralen unbehandelten Bildgrund von Leinwand und Papier. So entstanden einprägsame, dem Geist der Zeit entsprechende Werke. Seit 1962 benutzte Frankenthaler Acrylfarbe statt Öl, die eine sattere Tönung der Farbflächen, schärfere Kanten und deutlichere Konturen möglich machte wie im Fall von Noon (1966). Das Werk war auf der letzten Retrospektive der Künstlerin in Deutschland ausgestellt, die vor über 50 Jahren u. a. in Hannover Station machte. Natur und Landschaft waren elementare Inspirationsquellen für Helen Frankenthalers Werk. Aus ihnen hat sie seit jeher geschöpft wie etwa Santa Fe XIII zeigt, das 1990 während ihrer Künstlerresidenz in der gleichnamigen Stadt in New Mexico entstand. Frankenthalers Werke bilden die Natur jedoch nie direkt ab; es sind mehr atmosphärische Referenzen. In „malerischen Konstellationen“, d. h. in Gegenüberstellung mit 9 ausgewählten Gemälden, wird deutlich, dass Frankenthaler das Medium Papier ebenso farbgewaltig und raumgreifend zu nutzen wusste wie die Leinwand, die seit Jackson Pollock zur Arena geworden war. Die Formate der Malereien auf Papier erreichen denn auch eindrucksvolle Größen bis hin zu 1 × 5 m oder 2 × 2 m. In Kooperation mit Kunsthalle Krems und The Helen Frankenthaler Foundation
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Daniela Comani - Planet Earth: 21st Century

Museum Folkwang

Das 2022 erworbene Werk Planet Earth: 21st Century von Daniela Comani besteht aus einem Archiv von Postkarten. Sie zeigen berühmte Monumente und eindrucksvolle Bauwerke, die Comani nicht während touristischer Reisen gesammelt, sondern selbst am Computer erstellt hat. Die Künstlerin bewegt sich durch die Kartendienste Apple Maps Flyover und Google Earth, welche die Welt in 3D Renderings darstellen. Durch die Wahl bestimmter Perspektiven und Ausschnitte erscheinen die Screenshots von Comani wie klassische Ansichtskarten, die die Welt in 360 Orten abbilden. Die Motive umfassen vertraute, aber ebenso faszinierende Städte, Gebäude und Strukturen. Vor der Übernahme durch Apple wurde der Kartendienst vom Rüstungsbauer Saab entwickelt und zeugt vom geopolitischen Wert der Vermessung und Darstellung der Welt. Für Comani ist ihre Bestandsaufnahme zudem ein zeithistorisches Dokument des frühen 21. Jahrhunderts. Unentwegt formt und überformt der Mensch die Erde, Städte wachsen und verfallen, Monumente werden gestürzt oder überdauern Generationen. Die Ausstellung wird mit Werken aus der Fotografischen Sammlung kontrastiert. Aus dem 19. Jahrhundert korrespondieren die Stadtansichten von Edouard Baldus, die ähnlich aufzeichnend die Stadt als Bühne repräsentieren. Eine direkt menschliche Erfahrung spiegelt sich in den konzeptuellen und soziologischen Arbeiten aus dem 20. und 21. Jahrhundert von Ella Bergmann-Michel, Mario de Biasi, Wendelin Bottländer, Hans-Peter Feldmann, Jürgen Heinemann, Arne Schmitt und Andrzej Steinbach sowie Randa Shaath wider. 17. März, 18:00 Uhr: Kurator:innen führen – Jan Borreck: Fotografische Sammlung
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Stopover 2023 - M.A. Photography Studies

Museum Folkwang

Studierende der Masterstudiengänge Photography Studies and Practice sowie Research an der Folkwang Universität der Künste präsentieren ihre Arbeiten. Getreu dem Namen STOPOVER werden dabei im UG des Museum Folkwang keine abgeschlossenen Werke präsentiert, sondern Einblicke in aktuelle Arbeitsprozesse gegeben. 17. März, 18:00 Uhr: Kurator:innen führen – Jan Borreck: Fotografische Sammlung
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… sogar der Fachmann staunt!

Museum Folkwang

Unter dem Titel „… sogar der Fachmann staunt!“ zeigt das Museum Folkwang eine Auswahl von Werken aus der Sammlung Olbricht, die im Dialog mit der begehbaren Vitrinenarchitektur Helm/Helmet/Yelmo des kubanischen Künstlerduos Los Carpinteros das Sammlungs- und Ausstellungsprinzip der Kunst- und Wunderkammer neu interpretiert und inszeniert. Das Sammlungs- und Ausstellungsprinzip der Kunst- und Wunderkammer entsteht in einer Zeit, in der sich das menschliche Wissen durch Weltreisen und wissenschaftliche Forschungen immens vermehrte: Dinge aus der Natur, kunsthandwerkliche Objekte und Werke der bildenden Kunst werden in einer räumlichen (An-)Ordnung zusammengebracht, um die unübersehbar gewordene Vielfalt neuer Erscheinungen und Erfahrungen für Besucher:innen anschaulich und begreifbar zu machen. In der Renaissance und im Barock gehören Kunst- und Wunderkammern zu den Sehenswürdigkeiten adeliger und bürgerlicher Gesellschaften. Im Zuge der Digitalisierung und Globalisierung unserer Lebenswelt erleben wir heute erneut einen immensen Zuwachs an Informationen und Bildern, die sich ganz unterschiedlichen Wissenstraditionen, künstlerischen Techniken und gesellschaftlichen Vorstellungen verdanken. Als ein Modell für einen offenen und spielerischen Umgang mit diesem „Weltwissen“ besitzt das Prinzip der Kunst- und Wunderkammer daher erneut große Aktualität. Anstatt den Besucher:innen eine einzelne dominante Erzählung (über Kunstgeschichte, technischen Fortschritt, moderne Naturwissenschaften usw.) vorzugeben, lädt sie dazu ein, selbst aktiv zu werden und ungeachtet etablierter Hierarchien und Narrative neue Verbindungen zu schaffen und eigene Geschichten entstehen zu lassen. Die Installation Helm/Helmet/Yelmo befördert diese Einladung auf besondere Weise: Die Struktur des Helms gibt keine Leserichtungen oder Kontexte vor. Das Werk, das bislang eine Leihgabe der Künstler war, wurde 2020 von dem Sammler Thomas Olbricht erworben und dem Museum Folkwang als Dauerleihgabe überlassen. Über Epochen- und Gattungsgrenzen hinweg breitet „…sogar der Fachmann staunt!“ ein Panorama motivischer und künstlerischer Bezüge aus. Die Heterogenität der Exponate, die einen Zeitraum von mehr als 500 Jahren umfassen, wirft Fragen nach Übergängen und Mehrdeutigkeiten auf: Leben oder Tod, Natürlichkeit oder Künstlichkeit, Original oder Kopie. Der Ausstellungstitel, der einem Werk von Sigmar Polke entlehnt ist, verweist in diesem Sinne auf die Wissen-schaffenden Leidenschaften des Staunens und der Neugier, die jeden Menschen zu einem Entdecker, einer Entdeckerin werden lassen. Vom 14. DEZ 2022 – 23. APR 2023 wird der Helm im Rahmen von „… sogar der Fachmann staunt!“ von Werken Gerhard Richters aus der Sammlung Olbricht flankiert. Die Präsentation gibt anlässlich der Veröffentlichung des neuen Grafikzyklus mood (2022, 31 fine art prints) exemplarische Einblicke in die Vielfalt der technischen und künstlerischen Stile Gerard Richters.
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Neue Welten

Museum Folkwang

Die neue Sammlungspräsentation im Museum Folkwang erzählt in 24 thematischen Räumen medien- und epochenübergreifend von Aufbrüchen in „Neue Welten“. Jüngste Erwerbungen, kaum oder noch nie gezeigte Arbeiten gehen mit den Meisterwerken der Sammlung bis dato ungesehene und inspirierende Konstellationen ein. Malerei und Fotografie, Skulptur und Grafik, Weltkunst und Plakat treten in Dialog miteinander und verbinden sich zur Folkwang-Idee der Einheit der Künste. Von Rudolf Bellings winziger Kühlerfigur für die Horch Automobile bis hin zu der überlebensgroßen Pinocchio-Skulpturengruppe des Pop Art-Künstlers Jim Dine, von den javanischen Schattenspielfiguren des Wayang Kulit bis hin zu der Aufsehen erregenden Plakatkampagne von Oliviero Toscani für das Label Benetton stellt die Neupräsentation die Vielfalt und den Reichtum der Sammlung in ihrer Einzigartigkeit dar. So öffnen sich für die Betrachterinnen und Betrachter vor Lieblingswerken, seltenen Exponaten und Entdeckungen „Neue Welten“ und neue Perspektiven auf eine traditionsreiche Sammlung.
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Das Museum

Zeitreise Strom - Das deutsche Elektrizitätsmuseum

Strom Erleben Als die Vereinigten Elektrizitätswerke Westfalen im Februar 1928 das Umspannwerk Recklinghausen in Betrieb nahmen, ahnte niemand, dass dies einmal der Standort einer ungewöhnlichen Kombination aus Industriedenkmal, moderner Betriebsstätte und einem Museum sein sollte. Direkt an der Herner Stadtgrenze an Emscher und Rhein-Herne-Kanal gelegen, umfasste die Anlage damals fünf Gebäude: ein 110.000-Volt- und ein 10.000-Volt-Schalthaus, eine Leitwarte, ein Wohnhaus für die Mitarbeiter sowie ein Trafohaus. Nach diversen Umbauten in den folgenden Jahrzehnten wurde das Umspannwerk schließlich, zwischen 1991 und 1994, im Rahmen eines Projektes der Internationalen Bauausstellung Emscherpark denkmalgerecht restauriert und technisch modernisiert. Seit Oktober 2021 nimmt die „Zeitreise Strom“ - das Deutsche Elektrizitätsmuseum (bis dahin hießen wir "Museum Strom und Leben") seine Besucher auf 1.800 qm Ausstellungsfläche mit auf eine Zeitreise durch die Geschichte der Elektrifizierung. Eine Besonderheit unseres Hauses sind seine vielen anfassbaren Objekte. Die Spanne reicht von den größten Plasmakugeln Europas über die begehbare Straßenbahn bis hin zu alten Haushaltsgeräten und den schon „historischen“ Videospielen „Ping“ und „Tetris“. Sie und viele weitere kleine und große Objekte mehr laden zum Ausprobieren, Staunen und Verweilen ein. Unsere Sammlung Das Sammeln bildet neben der Bewahrung, Ausstellung und Erforschung der dinglichen Hinterlassenschaften des Menschen die vierte Aufgabe historischer Museen. In der Regel kann nur ein kleiner Teil des Sammlungsbestandes in den Dauerausstellungen präsentiert werden. Die meisten Objekte schlummern in den Depots und sind allenfalls bei Sonderausstellungen zu sehen. Der Aufbau einer Sammlung folgt konzeptionellen Vorgaben. So sammelt das Museum Strom und Leben schwerpunktmäßig Objekte aus dem Bereich der Anwendung von Elektrizität im privaten, häuslichen Leben. Bei der Übernahme von Objekten in den Sammlungsbestand ist die Frage einer möglichen späteren Präsentation ein wichtiges, aber nicht allein entscheidendes Kriterium. Ausschlaggebend kann auch die Bedeutung eines Objektes für die Forschung sein.
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Zeitreise Strom Recklinghausen

Das deutsche Elektrizitätsmuseum in Recklinghausen
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Senga Nengudi

TANZTHEATER WUPPERTAL PINA BAUSCH

Am 21. August eröffnet die Austellung Senga Nengudi im Von der Heydt-Museum in Kooperation mit dem Tanztheater Wuppertal Pina Bausch. Die US-amerikanische Künstlerin Senga Nengudi (*1943, Chicago) studierte Anfang der 1960er Jahre in Los Angeles sowohl Tanz als auch Bildhauerei und führt in ihren Werken bis heute Bewegung und Skulptur auf überraschende Weise zusammen. Am 21.8., 25.9., 23.10., 27.11., 18.12. und 15.01. jeweils um 15 Uhr lädt Senga Nengudi Tänzerinnen der Company und eine Musikerin ein, sich in einer Improvisation intensiv und vollkommen frei mit den ungewöhnlichen Ausgangsmaterialien Ihrer Skulpturen auseinanderzusetzten.
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LWL-Industriemuseum

Acht Orte - Forum für Industriekultur Unter dem Dach des Westfälischen Landesmuseums für Industriekultur sind acht ehemalige Orte der Arbeit vereint. Die Industriedenkmale faszinieren durch ihre einmalige Architektur. Veranstaltungen und Ausstellungen füllen die Häuser mit Leben. Sie verknüpfen Themen aus der Vergangenheit mit aktuellen Fragen. So bilden die ausgedienten Fabriken heute ein lebendiges und vielseitiges Forum für Industriekultur.
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Another Woman

Schauspielhaus Bochum

Die niederländische Filmemacherin Nanouk Leopold, bekannt durch Filme wie Brownian Movement und Oben ist es still, entwickelt zusammen mit dem Künstler Daan Emmen eine neue Filminstallation eigens für die Räumlichkeiten des Oval Office. Sie arbeiten seit 2009 unter dem Namen Leopold Emmen zusammen. Für das Oval Office schaffen sie ein physisches und räumliches Filmerlebnis. Simultan auf mehreren Projektflächen zeigt das Künstlerpaar Momentaufnahmen menschlicher Beziehungen, die sich in den Augen der Zuschauer*innen auf unterschiedliche Weise zusammensetzen. Ausgehend von einem universellen Thema – dem Ende einer alten Beziehung und dem Beginn einer neuen – gibt die Installation Raum, die Möglichkeiten einer kinematografisch und räumlich gestalteten Erzählung zu erkunden. In ruhigen Bildern entstehen zwischen der Schauspielerin und Sängerin Sandra Hüller, dem Performer und Theatermacher Gillis Biesheuvel und der Choreografin und Tänzerin Meg Stuart intime Momente voller Schmerz und Leichtigkeit. Kurator Oval Office: Tobias Staab Di – So, 16:00 – 21:00 Eintritt frei
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Das Totale Tanz Theater

Schauspielhaus Bochum

Wer ist der Mensch im technisierten Zeitalter? Welche Rolle spielt er und die ihn umgebenden Maschinen? Fragen, wie sie vor 100 Jahren auch am Bauhaus gestellt wurden. Das Totale Tanz Theater verhandelt diese Fragen heute vor dem Hintergrund der Entwicklung künstlicher Intelligenz in Form einer Virtual-Reality-Tanz-Performance. Über VR-Brillen tauchen die Besucher*innen in einen gewaltigen, virtuellen Bühnenbau ein und durchlaufen mit einer von ihnen aktivierten Tanzmaschine eine tänzerische Choreographie über drei Ebenen. Dabei begleitet sie die Frage nach ihrer wirklichen Einflussmöglichkeit auf Raum und Maschine. Aus dem Ineinandergreifen von menschengemachter Choreografie, persönlicher Intervention sowie maschinellem Algorithmus ergeben sich dabei jeweils neue Formen der Bewegung und des Tanzes im Raum. Das Zusammenspiel von Tanz, Szenografie, Kostümgestaltung und Sounddesign mit modernster Digitaltechnologie lässt eine faszinierende künstlerische Welt des Totaltheaters entstehen. Inspiriert von den Bühnenexperimenten Oskar Schlemmers und den Ideen zum Totaltheater von Walter Gropius, choreografiert von Richard Siegal mit der Musik der Einstürzenden Neubauten lässt Das Totale Tanz Theater die Besucher*innen in diese Welt eintauchen. Mehr erfahren: www.dastotaletanztheater.com Eintritt frei
Ausstellungen | Installation

Salamis

Schauspielhaus Bochum

Premiere: 21.01.2022 Stefan Hunstein ist nicht nur Schauspieler, sondern auch Bildender Künstler und Fotograf. Im Oval Office präsentiert er die Videoarbeit Salamis, betitelt nach dem Ort, an dem die Perser 480 vor Christus von den Griechen vernichtend geschlagen wurden. Die Installation zeigt geflüchtete Jugendliche und Kinder, in deren unbewegten Gesichtern sich die Geschichte der Gegenwart spiegelt. Öffnungszeiten: Di – So, 16:00 – 21:00 Eintritt frei
Ausstellungen | Museum

Museum Folkwang

Das Museum Folkwang verdankt seinen Ruf den herausragenden Sammlungen zur Malerei und Skulptur des 19. Jahrhunderts, der klassischen Moderne sowie der Kunst nach 1945. Die Wegbereiter der Moderne sind durch herausragende Bilder von Cézanne, Gauguin und van Gogh vertreten, aber auch die deutsche Romantik (C. D. Friedrich, Carus) sowie Courbet, Daumier, Manet und Renoir sind mit Meisterwerken präsent. Die zahlreichen Werke der deutschen Expressionisten und des Blauen Reiters sind von einzigartiger Qualität. Aus den 50er und 60er Jahren des 20. Jahrhunderts sind vor allem die großformatige amerikanische Farbfeldmalerei (Newman, Rothko, Reinhard, Stella) und das deutsche Informel (Nay, Schumacher, Thieler) zu nennen. Seit der Gründung des Museums wurden parallel zu Werken der Malerei auch Aquarelle, Zeichnungen und Druckgrafiken gesammelt. In ihrer Ausrichtung ist die Grafische Sammlung daher der Gemäldesammlung verwandt. Ein wichtiger Sammlungsschwerpunkt liegt auf Werken der Klassischen Moderne, insbesondere des Expressionismus. Die Grafische Sammlung umfasst ca. 12.000 Blatt aus dem 19. und 20. Jahrhundert, rund ein Viertel davon sind Zeichnungen und Aquarelle. Die Fotografische Sammlung des Museum Folkwang wurde 1978 gegründet, seither wird kontinuierlich gesammelt und ein internationales Ausstellungsprogramm realisiert. Sie zählt zu den herausragenden europäischen Museumssammlungen und umfasst mehr als 55.000 Fotografien. Das Deutsche Plakat Museum ist einmalig in Deutschland und besitzt eine der größten Spezialsammlungen weltweit: Mehr als 380.000 Plakate aus Politik, Wirtschaft und Kultur zählen heute zu seinem Bestand. Eine weitere Besonderheit bietet die Sammlung alte und außereuropäische Kunst. Sie umfasst etwa 1.300 Objekte antiker und außereuropäischer Kunst sowie europäischem und außereuropäischem Kunstgewerbe von 4.000 v. Chr. bis ins 19. Jahrhundert. Hier liegt ein noch ungehobener Schatz, der bislang nur in kleinen Ausschnitten präsentiert werden konnte.
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Dream Journal

Schauspielhaus Bochum

Der kanadische Video-Künstler Jon Rafman durchsucht das Internet als Ort des kollektiven Unbewussten bis in die dunkelsten Winkel. Inmitten von virtuellen Perversionen und digitaler Einsamkeit entdeckt Rafman eine verborgene menschliche Schönheit. Das Oval Office zeigt seine Video-Installation Dream Journal, die 2019 auf der Kunstbiennale in Venedig zu sehen war – eine faszinierende Odyssee und zugleich ein unendlicher digitaler Albtraum durch Online-Parallelwelten zwischen Hieronymus Bosch und Second Life. EINTRITT FREI
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STOPOVER – M.A. Photography Studies

Museum Folkwang

Mit STOPOVER präsentieren Studierende des Masterstudienprogramms Photography Studies der Folkwang Universität der Künste ihre aktuellen Studienprojekte und geben Einblicke in die Entstehungsprozesse ihrer Arbeiten. Zu sehen ist ein ‚Stopover‘, das die Zwischenstadien einer künstlerischen Entwicklung – von der intensiven Beschäftigung mit einem spezifischen Thema bis hin zur experimentellen Bildfindung – vorstellt und gleichzeitig den facettenreichen Umgang mit Fotografie sichtbar werden lässt. Eine Ausstellung der Folkwang Universität der Künste in Zusammenarbeit mit dem Museum Folkwang
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2x KIPPENBERGER

Museum Folkwang

Zwei Ausstellungen in Essen – präsentiert vom Museum Folkwang und der Villa Hügel – widmen sich dem Künstler Martin Kippenberger. The Happy End of Franz Kafka’s 'Amerika' (Museum Folkwang) Jeder Satz ein Ausruf! Plakativ, auffordernd, herausfordernd, einnehmend und vereinnahmend, provozierend, dabei zutiefst humanistisch – so oder so ähnlich beschreiben Weggefährten den Künstler Martin Kippenberger (1953–1997). The Happy End of Franz Kafka’s ‘Amerika’ – diese Ausstellung, wie Kippenberger sie selbst nennt, als sie nach vielen Jahren der Vorbereitung erstmals 1994 im Museum Boijmans Van Beuningen in Rotterdam gezeigt wird –, ist die Geschichte eines Lebens, seines Lebens, aber auch die vieler Leben, unserer Leben – erzählt am Beispiel Karl Roßmanns. Kafkas Figur, der junge Karl Roßmann, wird von seinen Eltern nach Amerika geschickt und irrt auf sich allein gestellt von New York aus durch die amerikanische Provinz, bis er eines Tages den Anschlag ‚Jeder ist willkommen! Wer Künstler werden will, melde sich!‘ des großen Theaters von Oklahoma liest. Ob dort seine Hoffnung auf ein besseres Leben erfüllt wird, bleibt in Kafkas unvollendetem Werk unbeantwortet. Inspiriert von Kafkas literarischer Mision massenhafter, gleichzeitig stattfindender Einstellungsgespräche auf der Rennbahn zu Clayton entwickelt Kippenberger ein dreidimensionales Bild, das Arena und Ausstellung zugleich ist. Mit fünfzig von ihm zusammengestellten Tisch-Stuhl-Ensembles, die Readymades, Fundstücke, spezifische Anfertigungen sowie Kunstwerke Kippenbergers und zahlreicher befreundeter Künstlerinnen und Künstler umfassen, imaginiert er einen kafkaesken Kommunikationsraum auf einem 20 × 23 Meter großen stilisierten Fußballfeld. Zwischen Designermöbeln, selbst gebauten Konstruktionen und skulpturalen Objekten, Hoch- und Schleudersitzen ist hier Platz für eine ebenso große Anzahl an Interviewsituationen: symbolische Stationen eines, seines (Künstler-)Lebens und Sinnbild für die sprachliche Verständigung und den dauernden Kampf um Anerkennung. Zwischen ständigem Aufbegehren und scharfsinniger Gesellschaftsanalyse entfaltet das Werk den künstlerischen Kosmos Kippenbergers als Ausstellung und konfrontiert die Betrachter mit gesellschaftlichen Fragen nach den Mechanismen von beruflichem Erfolg, Integration, Repression und Macht. Während Kippenberger bei der Erstpräsentation im Museum Boijmans Van Beuningen zusätzlich zu seiner Sammlung Möbelobjekte aus den Beständen der dortigen Museumssammlung für Angewandte Kunst integriert, werden in Essen ‚vergessene Einrichtungsprobleme‘ aus der Villa Hügel ihren Platz in der Ausstellung im Museum Folkwang einnehmen.
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6 ½ WOCHEN

Museum Folkwang

Mit ihren surreal anmutenden, multimedialen Installationen stellt Selma Köran (*1989) überkommene Machtstrukturen und Geschlechterverhältnisse in Frage. Für ihre erste institutionelle Ausstellung Exit Athena hat sich die junge Künstlerin einen kanonischen Text der europäischen Kultur vorgenommen und ihn in ein überbordendes filmisches Spektakel verwandelt: Hesiods Theogonie erzählt die Geschichte der griechischen Gottheiten. Die Künstlerin fügt diesem Text ein fiktives letztes Kapitel hinzu, in dem sie die Hierarchie der Götterwelt auf den Kopf stellt. Die Heldin in Körans feministischer Neufassung ist die kluge und rebellische Athene, die gegen ihren eigenen Vater Zeus zum Wettkampf antritt. Selma Köran entwirft ihre alternative Mythologie in einer Bildsprache der Übersteigerung. Sie bringt die Sinnlichkeit und Aggressivität in Hesiods Kosmos hervor und setzt sie bunt und anarchisch in Szene. Die lineare Erzählstruktur des Textes weicht einem fragmentarischen Nebeneinander von grotesken Filmszenen und animierten Sequenzen mit Knetfiguren.
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TIMM RAUTERT UND DIE LEBEN DER FOTOGRAFIE

Museum Folkwang

Zum 80. Geburtstag des Fotografen Timm Rautert richtet das Museum Folkwang eine umfassende Retrospektive aus, die ein halbes Jahrhundert seines künstlerischen Schaffens umfasst. Timm Rautert (*1941 Tuchel, Westpreußen) gilt als einer der herausragenden deutschen Fotografen der Gegenwart. Über Jahrzehnte hinweg gelingt es ihm, die wichtigsten Strömungen in der Fotografie nicht nur zu antizipieren, sondern entscheidend mitzuprägen – als Studiofotograf für Galerien, als Bildjournalist, als Chronist der sich verändernden Arbeitswelten und schließlich als Hochschullehrer, der nachfolgende Generationen beeinflusst. Als Student unter Otto Steinert an der damaligen Folkwangschule in Essen-Werden erarbeitet sich Rautert rasch ein solides Fundament für eine engagierte, sozialdokumentarische Fotografie. Parallel dazu erforscht er die Grundlagen des Fotografischen und entwickelt die „Bildanalytische Photographie“, die sein künstlerisches Werk methodisch bis heute durchdringt. Der Wechsel zwischen angewandten und künstlerischen Momenten ist in Rauterts Verständnis kein Widerspruch, sondern vielmehr Ausdruck einer dezidierten, fotografischen Autorschaft. 1970 reist Rautert in die USA und fotografiert u. a. Franz Erhard Walther, Andy Warhol und Walter de Maria. In Osaka dokumentiert er die Weltausstellung und die in ihren Traditionen behaftete japanische Gesellschaft. Ab Mitte der 1970er Jahre arbeitet Rautert zusammen mit dem Journalisten Michael Holzach an gemeinsamen Reportagen für das ZEITmagazin. Über ein Jahrzehnt lang entstehen sozialdokumentarische Reportagen, z.B. über Arbeitsmigranten, Obdachlose oder bislang unzugängliche Gruppierungen wie The Hutterites (1978) und The Amish (1974). In den 1980er Jahren wendet sich Rautert der Dokumentation von Arbeitswelten in der Auto- und Computerindustrie zu und schafft eine Langzeitdokumentation der sich verändernden Arbeitswelt im Zuge der industriellen Automatisierung. Rund 70 Fotografien der Werkgruppe Gehäuse des Unsichtbaren mit Fotografien von Forschungs- und Produktionsstätten wie dem Max Planck Institut (1988) oder der Siemens AG (1989) werden erstmals in einer digitalen Doppelprojektion präsentiert, die Rautert eigens für die Ausstellung im Museum Folkwang entwickelt hat. Ein wiederkehrender Schwerpunkt von Rautert ist das Künstlerportrait; sein erstes fertigt er von dem tschechischen Fotografen Josef Sudek anlässlich einer Ausstellung von Otto Steinert und Schülern an. Es folgen Portraits von Otl Aicher, Pina Bausch, André Heller, Jasper Morrison und Eric Rohmer. Rautert rückt dabei nicht nur die Person, sondern auch deren Umgebung und Handeln in den Fokus; der Wirkkreis des Portraitierten wird als Teil seiner Identität festgehalten. Mit der Berufung zum Professor für Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig (1993–2008) wendet sich Rautert intensiv seiner freien Arbeit zu. Sein Augenmerk liegt auf der Neubefragung, Restrukturierung und Wiederaufnahme ehemaliger Projekte. Zu seinen Studierenden gehören u. a. Viktoria Binschtok, Falk Haberkorn, Harry (Grit) Hachmeister, Margret Hoppe, Sven Johne, Ricarda Roggan, Adrian Sauer, Sebastian Stumpf und Tobias Zielony. 2008 erhält Timm Rautert als erster Fotograf den Lovis Corinth-Preis für sein künstlerisches Lebenswerk.

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