Die Gaußstraße ist Dependance des Thalia Theaters und Stadtteiltheater von Hamburg Altona gleichermaßen – offen für alle aus dem Großraum Hamburg, aber mit starker Anbindung an den kreativen Melting Pot Altona aus Arbeitern, Künstlern, bürgerlichem Mittelstand und einer zunehmend interkulturellen Gesellschaft. Besonders dem multinationalen Zusammenhang wird das Programm des Thalias in der Gaußstraße verstärkt Rechnung tragen und gleichzeitig Kreativort für ungewöhnliche und junge künstlerische Initiativen sein.
In den letzten zehn Jahren hat sie sich die Gaußstraße vom Fabrikgelände in ein Kreativzentrum mit dem Charme eines New Yorker Hinterhofs verwandelt. Hier hat sich das Thalia eine Spielstätte und Probebühnen erobert. Wir gestalten weiter: Das Foyer ist offener, großzügiger, wohnlicher und lädt noch entschiedener zur Kommunikation ein. Die zweite Spielstätte neben der Thalia Gauß ist die Thalia Gauß Garage, ein Ort mit Patina, ein Ort für Experimente und zum Entdecken.
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Thalia in der Gaußstraße Gaußstraße 190 D-22765Hamburg
Akos hat ein Raumschiff gebaut und packt gemeinsam mit ihrer Freundin Essinam die Koffer. Dabei stellen sie sich die Frage: Was nehmen wir mit? Die Antwort ist für sie eindeutig: Die Erfindungen Schwarzer Wissenschaftler*innen – von der Ampel über Teigausrollmaschinen bis hin zur Gasmaske. Und wenn sie auf ihrer Reise einen neuen Planeten entdecken? Dann wird der auf keinen Fall kolonisiert! Sie wollen es besser machen als die Kolonisator*innen und ihre eigenen kulturellen Werte, Religionen und Gesetze nicht dem neuen Planeten auferlegen.
Mable Preach, die in Hamburg auf Kampnagel und in der freien Theaterszene Erfolge feierte, begibt sich gemeinsam mit dem Ensemble in unterschiedliche Genres und Galaxien, um die Schwarzen Errungenschaften unserer jüngeren Zeitgeschichte sichtbar zu machen. Nun liegt es an uns: Was fangen wir an mit all dem Schwarzen Wissen? Welche Zukünfte können wir erdenken?
Regie: Mable Preach
Bühne: Dennis Stoecker
Kostüme: Sarah Meischein
Dramaturgie: Murat Dikenci
Dauer: 1 Std., keine Pause
Altersempfehlung: ab 12 Jahren
Termine
Do 9.10.2025, 20:00 | Premiere
Sa 11.10.2025, 20:00
Sa 25.10.2025, 20:00
Ort
Thalia in der Gaußstraße
Gaußstraße 190
D-22765 Hamburg
von Burhan Qurbani frei nach der Erzählung von Franz Kafka
Uraufführung: 17.10.2025
Gregor Samsa sorgt für seine Familie, ordnet sich unter, funktioniert – bis er eines Morgens als Ungeziefer erwacht. Plötzlich ist er wertlos, eine Last für die, die ihn einst brauchten. Die Familie wendet sich ab, die Gesellschaft stößt ihn aus. Kafkas Die Verwandlung ist die wohl berühmteste Erzählung über Entfremdung, Anpassung und den Wunsch, gesehen zu werden. Sie birgt die Frage in sich: Was passiert mit denen, die nicht mehr ins System passen? Burhan Qurbani, bekannt für seine filmischen Überschreibungen von u. a. Berlin Alexanderplatz und Kein Tier. So Wild, überträgt Kafkas Erzählung in eine Gegenwart, die Zugehörigkeit neu definiert. In einer Zeit, in der Ausgrenzung zum politischen Werkzeug wird, wirkt Kafkas Erzählung wie ein Echo auf unsere brüchige Gegenwart.
Abenteuer einer Jugend
nach dem Roman von Klaus Mann
Klaus Manns Debüt "Der fromme Tanz "(1926) erzählt von Träumen, Ängsten und Lebenswegen junger Menschen in einer Zeit, die von zahlreichen Krisen und Umbrüchen gezeichnet ist. Ein Schlupfloch finden sie in der Berliner Clubszene – Freiheit und Widerstand scheinen hier noch moglich.
Durch eine offene Auseinandersetzung mit freizügiger und gleichgeschlechtlicher Liebe bricht Manns Werk als einer der ersten Coming-out-Romane seiner Epoche gesellschaftliche Tabus. Es führt uns in die Weimarer Republik, in der Gefühle und Kämpfe einer Generation gegen autoritäre Strömungen zu einem kraftvollen Klang der Befreiung werden. Regisseur Ran Chai Bar-zvi, dessen Inszenierungen politische Schärfe mit poetischer Kraft verbinden, widmet sich nun Klaus Manns erstem großen Prosatext für die Bühne.
Regie: Ran Chai Bar-zvi
Bühne: Ran Chai Bar-zvi
Kostüme: Marilena Büld
Musik: Evelyn Saylor
Video: Pata Popov
Dramaturgie: Mehdi Moradpour
Dauer 1 Std. 45 Min., keine Pause
Termine
So 28.9.2025, 19:00
Fr 10.10.2025, 20:00
Di 14.10.2025, 20:00und weitere Termine
So 19.10.2025, 19:00
Fr 24.10.2025, 20:00
Fr 31.10.2025, 19:00
Ort
Thalia in der Gaußstraße
Gaußstraße 190
D-22765 Hamburg
Ein anderer werden… Eine Identität beseitigen, um eine andere zu erfinden… Eine Haut abreißen, die sich Herkunft nennt und eine andere anziehen und sie Zukunft nennen und die verhasste Prekariats-DNA aus dem alten Körper heraus meißeln um dann den neuen Körper zum feuchten Traum des intellektuellen Bürgertums zurecht zu adonisieren… Was heißt das?
Édouard, eigentlich Eddy, will nicht arm sein und hungern und auf neue Kleidung verzichten, und will nicht ein Leben lang auf vergessenen 5 km² französischer Provinz vom Haus, in die Schule, in die Fabrik ausdauerlaufen, und will nicht ein Leben lang sein Begehren nach anderen Männern verstecken müssen, Édouard will… eigentlich alles andere als ein anderer sein. Er will dazugehören. Aber er steckt fest. Er steckt fest im Schicksal einer Klasse, eines Milieus, eines Status. Er steckt fest in der Notwendigkeit, sich zu verändern, um seinem Ursprung zu entkommen. Sein Ursprung, der seine Familie ist, seine Arbeiterfamilie, sein Vater. Aber nicht sein Vater zu werden, das Gegenteil des Vaters zu werden, ihn gänzlich hinter sich zu lassen, ihn möglichst abzusägen vom Stammbaum einer schicksalhaften Biografie, das geht doch nicht. Selbst in der grabentiefen Ferne zwischen der Heimat im Proletariat und dem Exil in der Bourgeoisie, bleibt der Vater ihm nah. Eine negative Omnipräsenz, der man sich wie dem eigenen Schatten nie wirklich entziehen kann und vielleicht auch nicht wirklich will. Denn ist da nicht auch Sehnsucht und Zärtlichkeit?
Die Nachwuchsregisseurin Chiara Liotine sucht in einer poetisch-fragmentarischen Adaption des Romans Anleitung ein anderer zu werden des französischen Shootingstars Édouard Louis nach der Beziehung zum Vater und schält sich so Erinnerung um Erinnerung in die Schichten einer komplizierten Beziehung.
Regie: Chiara Liotine
Bühne: Antonia Kamp
Kostüme: Anna Degenhard
Dramaturgie und Choreografie: Natalja Starosta
Musik: Tom Gatza
Termine
Mi 1.10.2025, 20:00
Fr 3.10.2025, 20:00
Mi 15.10.2025, 20:00
Ort
Thalia in der Gaußstraße
Gaußstraße 190
D-22765 Hamburg
Bewertungen & Berichte Anleitung ein anderer zu werden
Schauspiel
Die Odyssee
Eine Irrfahrt nach Homer
„Nur wenige Söhne sind wahrlich gleich ihrem Vater,
meistens sind sie schlechter und nur wenige besser.“
(Homer)
Als Odysseus in den Trojanischen Krieg zog, ließ er seine Frau Penelope mit einem Säugling zurück. Nun, 20 Jahre später, ist der Sohn zum Jüngling herangereift. Telemachos hat seinen Vater nie gesehen. Er kennt Erzählungen über den einfallsreichen Odysseus, aber ob der große Kriegsheld noch lebt, weiß er nicht. Eines Tages erscheint ein Mann auf dem väterlichen Hof auf der Insel Ithaka, der ein großes Bildnis des Odysseus mit sich trägt. Er kennt, wie sich herausstellt, den Kriegsheld: Telegonos ist ebenfalls ein Sohn des Odysseus. Mit seiner Mutter, der schwarzen Zauberin Kirke, lebte Odysseus ein Jahr auf der Insel Aiaia zusammen, nachdem sie die Hälfte seiner Gefährten in Schweine verwandelt hatte. Telemachos und Telegonos erwarten nun gemeinsam die Rückkehr des wandlungsreichen Mannes, den es so oft vom Wege abtrieb, seit er Troja zerstörte.
Antú Romero Nunes (er)spinnt gemeinsam mit den Schauspielern Thomas Niehaus und Paul Schröder die Geschichte des unzuverlässigen Geschichtenerzählers Odysseus.
Regie: Antú Romero Nunes
Ausstattung: Jennifer Jenkins, Matthias Koch
Dramaturgie: Matthias Günther
Musik: Johannes Hofmann
Eine Produktion im Rahmen mit Theater der Welt 2017
Termine
So 5.10.2025, 19:00
Mo 20.10.2025, 20:00
Ort
Thalia in der Gaußstraße
Gaußstraße 190
D-22765 Hamburg
Ein deutsch-polnisches Projekt von Gernot Grünewald und Jarosław Murawski
nach dem Buch von Christiane Hoffmann
Am Ende des von Nazi-Deutschland entfesselten Zweiten Weltkriegs sind mehr als zwölf Millionen Deutsche auf der Flucht oder werden aus ihren Häusern vertrieben – ein kollektives Trauma, das bis heute in den Familien nachwirkt. Es verbindet sich mit dem Schicksal von Millionen Geflüchteten unserer Tage und erhält durch den Krieg in der Ukraine Aktualität.
Im Januar 2020 macht sich die Autorin Christiane Hoffmann in Różyna (Rosenthal), einem Dorf in Niederschlesien, auf den Weg Richtung Westen. Zu Fuß geht sie die 550 km noch einmal nach, die ihr Vater als Neunjähriger im Winter 1945 auf der Flucht vor der Roten Armee mit dem Treck seines Dorfes zurücklegte. Seine Flucht führte ihn schließlich nach Wedel bei Hamburg.
Emotionaler Ausgangspunkt des Weges der Tochter ist ihre Annäherung an den vor kurzem verstorbenen Vater, dessen fehlende Erinnerung an das Geschehen von damals ihr Leben geprägt hat. Es ist der Versuch, die Auswirkungen des Fluchttraumas auf die nächsten Generationen zu begreifen. Für die langjährige Auslandskorrespondentin und derzeitige stellvertretende Regierungssprecherin ist es aber auch eine Reise durch Europa in die gemeinsame Geschichte Deutschlands, Polens und Tschechiens.
Im Februar 2024 reist Regisseur Gernot Grünewald zusammen mit Christiane Hoffmann und dem polnischen Autor Jarosław Murawski nach Różyna, um dokumentarisches Material für den Theaterabend in der Gaußstraße zu sammeln. Sie sprechen mit Zeitzeugen und Nachfahren der 1945 aus der Westukraine vertriebenen polnischen Familien, die heute im Dorf und im Haus der Familie Hoffmann leben. Gemeinsam mit dem Team untersucht Videokünstler Jonas Plümke entlang der Fluchtroute, wie sich diese gigantische Bevölkerungsverschiebung bis heute in Menschen, Häusern und Landschaften abbildet.
Regie: Gernot Grünewald
Bühne: Michael Köpke
Kostüme: Katharina Arkit
Dramaturgie: Susanne Meister
Musik: Daniel Sapir
Video: Jonas Plümke, Rasmus Rienecker
Übersetzung/Recherche Polen: Jaroslaw Murawski
Termine
Do 23.10.2025, 20:00
Mo 27.10.2025, 20:00
Ort
Thalia in der Gaußstraße
Gaußstraße 190
D-22765 Hamburg
„Für mich liegt der Hauptreiz des Theaters darin, subjektive Wahrheiten vergrößern zu können. Dass eben diese Wahrheiten die Hauptrolle spielen und nicht die rationale Gleichwertigkeit. Theater machen ist wie Träume teilen.“ Jette Steckel
In der Gaußstraße hat Jette Steckel – noch bevor sie dort zuletzt 2011 „Der Fremde“ von Camus inszenierte, der 70 Mal gespielt wurde – 2009 eine Adaption von Ilija Trojanows Roman „Die Welt ist groß und Rettung lauert überall“ auf die Bühne gebracht. Ein altes Plakat mit diesem Titel hängt dort noch immer in einem Gang. Jetzt kehrt Hausregisseurin Jette Steckel, die in den letzten Jahren am Thalia immer für die große Bühne inszeniert hat, noch einmal in die Gaußstraße zurück. Im Gepäck zum ersten Mal ein Stück von Elfriede Jelinek, deren Texte in unterschiedlichsten Regiehandschriften immer wieder den Weg auf die verschiedenen Bühnen des Thalia gefunden haben.
Jelineks jüngstes Werk „Asche“ ist ein zutiefst persönlicher Text über den Verlust des geliebten Weggefährten, über Trauer und Untröstlichkeit, über das Empfinden, der Welt abhanden zu kommen, wenn der eine Mensch nicht mehr da ist, „verzogen ins Nichts.“ Und was passiert, wenn uns obendrein die Welt, unser Planet abhandenkommt? Das hatte doch einmal so schön angefangen mit der Schöpfung. Die Schönheit der Natur! Und plötzlich ist sie so grausam. „Was waren wir doch für böse Gäste! Nimmer hielten wir Ruh, nimmer hielten wir Rast!“. Die Erde bröckelt schon und an den Rändern ist der Saum runtergetreten. Eine Parallelerde, auf die man hinüberhüpfen könnte, ist nicht in Sicht.
Elfriede Jelineks Schreiben ist, wie sie selbst sagt, ein leidenschaftlicher Akt, eine Art Rage. „Ich sehe, die Regie reicht mir einen Zettel herein: Alles Asche. Das hab ich schon vorausgesehen. Ich mache weiter, sogar in der Wüste würde ich noch weitermachen, im Meer auch, aber nicht lang, bei meinen Schwimmkünsten.“
In Kooperation mit dem Zirkus Zartinka, einem Zirkusprojekt des Z*ART e.V.
„Wer außer sich ist, verabscheut nichts mehr, als wieder in sich zu gehen.“
Die Cholera geht um. Unauffällig versucht man, Venedigs Straßen zu desinfizieren. Heimlich wird abgewogen zwischen Seuchenschutz und den Interessen von Fremdengewerbe und kürzlich er öffneter Gemäldeausstellung. Verlässliche Auskünfte über Infektionszahlen gibt es nicht, doch das Gerücht einer bevorstehenden Sperre kursiert unter den Einheimischen.
Die internationale Bohème, die im Grand Hotel die Sommerfrische genießt, ahnt nichts von der Gefahr. Wohlhabende Franzosen, Polen, Russen, Engländer und Deutsche genießen zwischen Strand und Speisesaal das dekadente Leben am Lido. Der bürgerliche Schriftsteller Gustav von Aschenbach entdeckt im polnischen Jungen Tadzio den Inbegriff von Schönheit und Vergänglichkeit. Fatalistisch verliert sich der seriöse Deutsche in dieser letzten selbstzerstörerischen Leidenschaft. Als er von der Epidemie erfährt, beschließt auch er, zu schweigen: angezogen vom Ausnahmezustand, dem „phantastischen Grauen“ der Seuche, diesem „schlimmen Geheimnis der Stadt, das mit seinem eigensten Geheimnis verschmolz und an dessen Bewahrung auch ihm sehr gelegen war“. Zeit seines
Lebens auf Würde und Disziplin bedacht, wirft er seine Selbstachtung und Moral über Bord und gibt sich dem Verfall hin.
Bastian Kraft inszenierte am Thalia Theater u.a. „Amerika“ nach Franz Kafka, „Der zerbrochne Krug“ (ausgezeichnet mit dem RolfMares Preis) und „Dancer in the Dark“. Immer wieder adaptierte er bedeutende Romane für die Bühne, beispielsweise Dostojewskis „Schuld und Sühne“ (Frankfurt) und Thomas Manns „Die Buddenbrooks“ (Zürich) und „Felix Krull“ (Volkstheater München).
Regie: Bastian Kraft
Bühne: Peter Baur
Dramaturgie: Christina Bellingen
Musik: Fabian Ristau
Video: Jonas Link
Dauer: 1:25h, keine Pause
Termin
Do 30.10.2025, 20:00
Ort
Thalia in der Gaußstraße
Gaußstraße 190
D-22765 Hamburg
Die Gaußstraße ist Dependance des Thalia Theaters und Stadtteiltheater von Hamburg Altona gleichermaßen – offen für alle aus dem Großraum Hamburg, aber mit starker Anbindung an den kreativen Melting Pot Altona aus Arbeitern, Künstlern, bürgerlichem Mittelstand und einer zunehmend interkulturellen Gesellschaft. Besonders dem multinationalen Zusammenhang wird das Programm des Thalias in der Gaußstraße verstärkt Rechnung tragen und gleichzeitig Kreativort für ungewöhnliche und junge künstlerische Initiativen sein.
In den letzten zehn Jahren hat sie sich die Gaußstraße vom Fabrikgelände in ein Kreativzentrum mit dem Charme eines New Yorker Hinterhofs verwandelt. Hier hat sich das Thalia eine Spielstätte und Probebühnen erobert. Wir gestalten weiter: Das Foyer ist offener, großzügiger, wohnlicher und lädt noch entschiedener zur Kommunikation ein. Die zweite Spielstätte neben der Thalia Gauß ist die Thalia Gauß Garage, ein Ort mit Patina, ein Ort für Experimente und zum Entdecken.
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