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Aufführungen | Performance

FATLife - Veronika Merklein

OK Linz

Begleitend zur Ausstellung „FLATZ. Physical Machine“, die einen umfassenden Überblick über dessen vielseitiges Werk mit radikalen, extrem körperbetonten Performances zeigt, präsentiert das OK Linz Veronika Merklein mit einer Live-Performance, die Körperbilder und soziale Erwartungen sichtbar macht und kritisch verhandelt. In ihrer Performance „FATLife“ inszeniert Veronika Merklein eine Vertrieblerin an einem Verkaufs­stand, die mit überzogenen Versprechen ein fiktives Nahrungs­ergänzungs­mittel bewirbt, um die Absurdität der Selbst­optimierungs­industrie offen­zulegen. Dabei entlarvt sie mit viel Ironie die gesell­schaftlichen Normen und Zu­schreibungen, die dicke Körper abwerten und vermarkten. 17:00 Performance am OK Platz 17:15 Spezialführung im OK Linz 18:15 Künstler:innen-Talk im OK Linz
Aufführungen | Schauspiel

Macbeth

Vorarlberger Landestheater

„Sieh aus wie die unschuldige Blume, aber sei die Schlange darunter.“ – Lady Macbeth Der schottische Heerführer Macbeth erhält nach einer siegreichen Schlacht die Prophezeiung, er werde König werden – eine Vorhersage, die eine Spirale aus Ehrgeiz, Intrigen und Gewalt in Gang setzt. Angefeuert von seiner machthungrigen Frau und seinem eigenen wachsenden Größenwahn ermordet Macbeth König Duncan und besteigt selbst den Thron. Doch mit der Macht wächst auch seine Angst, sie wieder zu verlieren. Mehr und mehr Menschen fallen Macbeths Zweifeln und seiner immer zügelloseren Gewalt zum Opfer – bis sich das Schicksal schließlich gegen ihn wendet. Shakespeares Drama vom Aufstieg und Fall des Macbeth: eine bestürzend zeitlose Geschichte von Fake News und Verrat, von Machtdynamik, Manipulation und moralischem Verfall. Die Geschichte eines Mannes, der sich zunächst als Held sieht, doch durch sein Handeln zum Tyrannen wird. Und immer wird dabei auch die Frage nach Schicksal und freiem Willen verhandelt: Ist Macbeth unaufhaltsam dem vorherbestimmten Lauf der Dinge ausgeliefert, so wie man es ihm prophezeite? Oder sind es seine eigenen Entscheidungen, die ihn in den Abgrund reißen? Diese Ambivalenz macht das Drama auch heute noch so spannend – und so verstörend. Denn MACBETH beschreibt nicht nur den Irrweg eines Einzelnen, sondern führt uns auch vor Augen, wie verführbar wir Menschen sind, wenn man uns die Verlockungen der Macht in Aussicht stellt. Inszenierung: Johannes Lepper Kostüm: Sabine Wegmann Licht: Tom Barcal Dramaturgie: Elias Lepper, Michael S. Wilhelmer Matineegespräch: So, 14.09.2025, 11.00 Uhr - Eintritt Frei Publikumsgespräch: Fr, 10.10., im Anschluss an die Vorstellung, T-Café - Eintritt frei 2:1-Aktion: So, 16.11.- Weil's zu zweit viel schöner ist! Ihre Begleitung hat freien Eintritt.
Aufführungen | Schauspiel

Don Quijote

Theater Bonn

Der russische Schriftsteller Michail Bulgakov sitzt desillusioniert in seiner Wohnung im Moskau von 1938. Seine Theaterstücke wurden von den sowjetischen Behörden von den Spielplänen gestrichen und die Veröffentlichung seiner Romane verboten. Da gibt ihm das Wachtangow-Theater den Auftrag, DON QUIJOTE von Miguel Cervantes für die Bühne zu bearbeiten: Alonso Quijano sitzt genauso niedergeschlagen in seinem Dorf La Mancha, verbringt seine Zeit damit, Ritterromane zu lesen und verliert sich in ihren Idealen. Er gibt sich selbst den Namen Don Quijote und macht sich auf, den Geschichten aus seinen Büchern nachzujagen. Sein Gefährte und Waffenträger Sancho Pansa tauft ihn den »Ritter der traurigen Gestalt«. Unterwegs auf einem alten Klepper und einem Esel wollen sie »der Welt die unwiederbringlich verlorene Gerechtigkeit zurückgeben«, eine vermeintliche Prinzessin befreien und gegen Riesen in Gestalt von Windmühlen kämpfen. Doch für Bulgakov ist der unermüdliche Kampf gegen scheinbar übermächtige Gegner mehr als nur eine Metapher oder ein Sprichwort. Immer wieder wurde seine Wohnung durchsucht, Manuskripte und Tagebücher beschlagnahmt und Ausreiseanträge abgelehnt. Weder Bulgakov noch sein Held Don Quijote lassen sich aber von Gewalt und Hohn, Willkür und Demütigung ihre Fantasie zerstören. Don Quijote flüchtet sich in seine Ritterromane und Bulgakov flüchtet vor der Diktatur in fantastische literarische Welten. So schreibt er einerseits den posthum weltbekannt gewordenen Roman DER MEISTER UND MARGARITA, verfällt andererseits aber der Paranoia und Depression. In seiner Inszenierung setzt Sascha Hawemann den weltbekannten Stoff in Bezug zu seinem Bearbeiter: ein Ritt durch die spanische Steppe und das Moskau des Großen Terrors, ein Kampf gegen Widersprüche und Absurditäten eines Systems, ein Held mit einer tragikomischen Dimension – trotz oder gerade wegen der Unfähigkeit, die Realität von den Träumen zu trennen. Dieser Don Quijote muss am Ende sterben, weil seine Vision in einer fantasielosen Welt keinen Platz hat. Sascha Hawemann studierte in Belgrad und Berlin Regie und war von 1995 bis 2000 Hausregisseur, ab 1997 Leitender Regisseur am Hans Otto Theater in Potsdam; von 2008 bis 2013 war er in gleicher Funktion am Leipziger Centraltheater tätig. Er arbeitet u. a. an Theatern in Berlin, Hannover, Dortmund, Nürnberg und Schwerin. Am Theater Bonn inszenierte Sascha Hawemann u. a. WUT von Elfriede Jelinek, VOR SONNENAUFGANG von Ewald Palmetshofer, ONKEL WANJA von Anton Tschechow und zuletzt DER NACKTE WAHNSINN von Michael Frayn. Regie: Sascha Hawemann Bühne: Alexander Wolf Kostüme: Ines Burisch Dramaturgie: Jan Pfannenstiel Dauer: ca. 120 Minuten, keine Pause
Aufführungen | Oper

Nabucco

Theater Bonn

Premiere: 3.10.2025 Oper in vier Akten Libretto von Temistocle Solera Neuproduktion Nach dem Sieg Nabuccos, des Königs von Babylon, über die Hebräer nimmt er diese in Gefangenschaft. Seine Tochter Fenena, die sich in hebräischer Gefangenschaft befindet, hat ihrem Vater unterdessen den Rücken gekehrt und sich für ihren Geliebten Ismaele, den Neffen des Königs von Jerusalem, entschieden. Abigaille, Nabuccos zweite Tochter, hingegen giert nach Macht. Als sie erfährt, dass sie nicht die leibliche Tochter Nabuccos ist, beschließt sie, ihre Schwester aus dem Weg zu räumen. Als sich Nabucco schließlich selbst zum Gott erklärt und den Verstand verliert, ergreift sie ihre Chance: Durch eine List bringt sie ihren Vater dazu, gegen alle Hebräer – und damit auch gegen seine leibliche Tochter – die Todesstrafe zu verhängen. Aus Angst um ihr Leben erlangt Nabucco seinen Verstand zurück und befreit das hebräische Volk. Die Geschichte von NABUCCO wurzelt in der Bibel. König Nebukadnezar II. soll es gewesen sein, der nach dem Sieg über die Hebräer den Verstand verlor und schließlich durch Gott wieder zu sich selbst fand. 1842 gelang Giuseppe Verdi mit diesem Stoff über Nacht der Durchbruch. Das Mailänder Publikum habe sich – so heißt es – mit dem Volk der Hebräer identifizieren können: Mailand stand zur Zeit der Uraufführung 1842 unter österreichischer Herrschaft. Die Chornummer Va, pensiero aus dem dritten Akt der Oper – heute vor allem als »Gefangenenchor« bekannt – wurde als Hymne der Freiheit gelesen. Verdi verdankte den Erfolg also nicht zuletzt dem politischen Potenzial seiner Oper. Roland Schwab (OBERST CHABERT, ERNANI) stellt in seiner Inszenierung die Themen Gefangenschaft und Macht ins Zentrum. Das Gefängnis dient dabei nicht nur als Kulisse, sondern auch als Metapher: Im scheinbaren Spiel um die Macht wird die Gewalt aus philosophischer Perspektive zum Gefängnis, aus dem niemand entkommen kann. Musikalische Leitung: Will Humburg Regie: Roland Schwab In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln Altersempfehlung ab 12 Jahren ca 2 Stunden 35 Minuten, inkl. einer Pause
Aufführungen | Musical

Tootsie

Theater Bonn

Premiere: 26.10.2025 Basierend auf der Geschichte von Don McGuire und Larry Gelbart und dem Columbia Pictures Film, produziert von Punch Productions mit Dustin Hoffman in der Hauptrolle Deutsch von Roman Hinze Michael Dorsey ist ein erfolgloser Schauspieler. Er bekommt keine Rollen, weil er sich gern über die Meinung von Regisseuren hinwegsetzt. Als er einer Bekannten bei der Vorbereitung auf ein Casting für das Musical JULIET’S CURSE hilft, kommt ihm eine Idee: Als Frau verkleidet, singt er selbst für die Rolle der Amme vor – und wird zu seiner Überraschung besetzt. Michael übernimmt langsam, aber sicher die Leitung der Produktion, und nach vielen Änderungen sowie der Umbenennung des Stücks feiert JULIET’S NURSE eine umjubelte Premiere. Doch schon bald stellt ihn sein Doppelleben vor immer größere Herausforderungen. Als er sich dann auch noch in seine Kollegin Julie verliebt, die in ihm nur eine gute Freundin sieht, ist das Chaos perfekt. Nach dem Riesenerfolg der Komödie mit Dustin Hoffman aus dem Jahr 1982 brachten David Yazbek und Robert Horn TOOTSIE 2018 erstmals als Musical in Chicago auf die Bühne. Nach zahlreichen Auszeichnungen – darunter zwei Tony Awards für das beste Buch und den besten Hauptdarsteller – feierte das Musical 2022 Europapremiere unter der Regie von Gil Mehmert in München. Für das Theater Bonn inszeniert Mehmert das Stück nun noch einmal neu. - In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln - Kooperation mit dem Staatstheater am Gärtnerplatz | Neuproduktion Musikalische Leitung: Jürgen Grimm Regie: Gil Mehmert Regiemitarbeit: Kai Hüsgen Bühne: Judith Leikauf, Karl Fehringer Kostüme: Claudio Pohle Licht: Boris Kahnert, Michael Heidinger Choreografie Faye Heather Anderson Altersempfehlung ab 12 Jahren ca. 2 Stunden 50 Minuten, inkl. einer Pause
Aufführungen | Aufführung

Ursus & Nadeschkin

Theater Bonn

synchron und uneins «PRSPKTVNWCHSL», ist ein Gesamtkunstwerk aus Sprache, Musik, Tanz und verkehrten Rollen. Es wird gedreht, handelt vom falschen Zeitpunkt, vom richtigen Timing und der Frage, wieviel übrig bleibt, wenn die Hälfte fehlt? Wo steht, wer sich von Aussen betrachtet? Wie lange dauern 5 Minuten - gefühlt? Und was meint sie oder er mit «Hmm»? Hmm? Die Schweizer Präzisions-Anarchisten tun, was niemand von ihnen erwartet, forschen präzis und voller Elan da, wo andere lieber aufhören. Ursus & Nadeschkin lieben die Provokation, hassen Langeweile, fallen gern aus dem Rahmen, und prägen mit ihrem schrägen Humor das Schweizer Kulturgut. Als leidenschaftliche Grenzgänger touren sie seit über 30 Jahren zwischen Zürich, Berlin, New York, Wien, Melbourne, Edinburgh und springen am liebsten zwischen den Schubladen hin und her: Vom Kleintheater ins Fernsehen, vom Konzertsaal in den Zirkus oder - wie heute - ins Schauspielhaus! Kurzum: Sie gehören zum Besten, was die Schweiz in Sachen Komik zu bieten hat.
Aufführungen | Theater

Freischwimmen

Theater Bonn

Ab November gehört die Werkstatt an einem Samstag im Monat zur besten Zeit den Assistierenden und dem Ensemble des Schauspiels. Abseits vom Theateralltag werden hier die besten Ideen präsentiert, die es NOCH nicht auf die Bühne geschafft haben: Von selbstgeschriebenen Dramen über Improvisationen, inszenierten Ausschnitten aus Theaterstücken, einem leeren Orchester, einem Line Dance Workshop oder einem Bandauftritt. Die vier Assistierenden des Schauspiels springen kopfüber ins kalte Wasser und ziehen als Team ihre Bahnen. Synchron oder Freistil? Auf jeden Fall mit frischen Idee vor der Brust, einmal über den Rücken gekrault und ab in den Schmetterling. Alles ist möglich.
Aufführungen | Schauspiel

Biedermann und die Brandstifter

Theater Bonn

Premiere: 24.10.2025 Gottlieb Biedermann, erfolgreicher Fabrikant und Urtyp des wohlsituierten und selbstgefälligen Bürgers, ist beunruhigt über die Brandstiftungen, von denen die Zeitungen berichten. Trotzdem lässt er, entgegen der Bedenken seiner Frau, zwei Unbekannte in sein Haus. Ein bisschen Vertrauen hat schließlich noch keinem geschadet! Eines Morgens muss er jedoch feststellen, dass seine Gäste Benzinfässer, Zündschnüre und alle möglichen Brandutensilien auf seinem Dachboden horten. Die mehr als offensichtlichen Warnzeichen, dass die beiden Brandstifter sind, versucht Biedermann zu verdrängen und lädt sie stattdessen noch zum Essen ein, in der Hoffnung, dass wenn er sich mit ihnen anfreunde, er vor ihren Machenschaften sicher wäre. Warum Biedermann die Bedrohungslage weder am Anfang noch im weiteren Verlauf des Stückes erkennt, genauer: zu erkennen bereit ist – warum er sich selbst belügt und zur Toleranz zwingt – das sind die Kernfragen von Frischs »Lehrstück ohne Lehr«. Doch gerade weil die Gefahr faktisch so unübersehbar und das Ende absehbar ist, kann sich diese irrwitzige Parabel so virtuos und tragikomisch entfalten: bis hin zum bitteren Ende, wenn der Hausherr, bloß um den Vorwurf des Misstrauens zu unterlaufen, den Brandstiftern auch noch die Streichhölzer überlässt, mit denen sie sowohl sein Haus als auch alle Häuser in der Nachbarschaft anzünden. Biedermann und die Brandstifter verdeutlicht die Gefahren des Wegschauens und der Ignoranz gegenüber extremen Ideologien und Bedrohungen. Frisch schrieb diese Komödie in den 1950er Jahren mit dem 2. Weltkrieg in Erinnerung und der Wiederaufrüstung in der BRD vor Augen. Es erinnert daran, dass es wichtig ist, aktiv zu handeln und Verantwortung zu übernehmen, anstatt passiv darauf zu hoffen, dass in Krisensituationen alles von allein wieder gut wird. Es ist ein Aufruf, kritisch zu denken und die Zeichen der Zeit zu erkennen, bevor es zu spät ist. Max Frisch, geboren am 15. Mai 1911 in Zürich, arbeitete zunächst als Journalist, später als Architekt, bis ihm mit seinem Roman Stiller (1954) der Durchbruch als Schriftsteller gelang. Es folgten die Romane Homo Faber (1957) und Mein Name sei Gantenbein (1964) sowie Erzählungen, Tagebücher, Theaterstücke, Hörspiele und Essays. Frisch starb am 4. April 1991 in Zürich. Regie: Nuran David Calis Musikalische Leitung: Vivan Bhatti Bühne: Anne Ehrlich Kostüme: Anna Sünkel Licht: Thomas Tarnogorski Dramaturgie: Nadja Groß Stroboskopische Effekte
Aufführungen | Schauspiel

Komödie der Einsamkeit

Theater Bonn

Das letzte Bundeskabinett beschloss einen sage und schreibe 111 Maßnahmen umfassenden Katalog gegen Einsamkeit. Einsamkeit, heißt es da, erhöhe das Risiko für Übergewicht, Depression, Herzinfarkt oder Alzheimer, und sei ein komplexes gesamtgesellschaftliches Problem, das hohe Kosten verursachen und sich zu einer Gefährdung der Demokratie auswachsen könne. 14 Millionen Einsame gebe es allein in Deutschland, in der Folge der Pandemie sei die Zahl derer, die sich als immerhin gelegentlich einsam bezeichneten, auf über 40 Prozent gestiegen. Wie es sich anfühlt, einsam zu sein, weiß jeder Mensch. Aber ist der Mensch in seiner Existenz nicht sowieso einsam? Auch wenn ich Mutter von vier Kindern, Gatte einer Gattin nebst neun Geliebten, Vorsitzende eines Tennis-, Ruder, Reit- und Fußball-Vereins in Personalunion bin, Herrchen dreier Hunde und eines Meerschweinchens oder Zentrum eines sich über den Erdball erstreckenden Freundeskreises – einsam kann ich mich dennoch fühlen. Jede Entscheidung kann eine einsame sein; an der Spitze ist es immer einsam – in der anonymen Masse auch; meine Erinnerungen und meine Träume machen mich einsam, da nur ich sie habe; und selbst wenn mir im Sterben die Hand gehalten wird: der allerletzte Moment wird ein einsamer sein. Ist Einsamkeit nicht gewissermaßen der Urzustand des Menschen, den er durch soziale Kontakte nur zu verbergen versucht? Der Autor und Regisseur Jan Neumann hat gemeinsam mit seinem Spielensemble einen poetisch-komischen Theaterabend über das ambivalente Gefühl der Einsamkeit entwickelt. Bei der gemeinsamen Erarbeitung des Stückes in der Probenzeit fanden sie dafür einen Raum, an dem sich – von außen betrachtet - Menschen eigentlich nicht einsam fühlen sollten: die Familie. Bei der Innenschau von Familienleben sieht das allerdings manchmal anders aus. Missverständnisse, Sprachlosigkeit, Hektik, Hetze und Unverständnis für die Probleme der anderen Mitglieder, regieren dort oft den Alltag. Man hört einander einfach nicht gut genug zu. Oft genug frisst auch die Kommunikation mit und in sozialen Medien die ohnehin knapp bemessene Familienzeit. Aber es gibt auch das umgekehrte Phänomen der übergroßen, bisweilen sogar übergriffigen, elterlichen Fürsorge. Die sogenannten Helikopter-Mütter (oder Väter) kümmern sich 24/7 in Dauer-Aufmerksamkeit und Ängstlichkeit um jede noch so kleine Kleinigkeit oder Abweichung im Leben ihrer Kinder. Wie es sich lebt in Familien zwischen Inspiration und Isolation zeigt dieser Abend, immer auf der Suche nach Wegen und Schritten aus der Einsamkeit - und in die Einsamkeit. Regie: Jan Neumann Musikalische Leitung: Camill Jammal Bühne & Kostüme: Dorothee Curio Dramaturgie: Carmen Wolfram
Aufführungen | Schauspiel

Sankt Falstaff

Theater Bonn

Premiere: 17.10.2025 Der Staatsstreich ist geglückt. Multiple Krisen und von langer Hand geplante Umsturzszenarien haben die alte Regierung weggefegt. Wie ein Quasikönig regiert Heinrich Bolingbrock mit seinen Gefolgsleuten das Land im Haus der Macht. Es werden Intrigen gesponnen und Versprechen gebrochen. Um Inhalte geht es längst nicht mehr, Politik ist zur reinen Show verkommen, ein Mittel zum Zweck. In Heinrichs Staat regieren Privilegierte und Reiche auf Kosten der prekären Unterschicht. Doch Heinrich ist alt geworden und krank und es ist kein geeigneter Nachfolger in Sicht. Im Schatten dieser strauchelnden Herrschaft trinkt sich John Falstaff in Frau Flotts Containerkneipe seine Situation am Rand der Gesellschaft schön. Er ist der genaue Gegenentwurf zum Quasikönig: ehrlich, verletzlich, sympathisch, unverstellt, manchmal sarkastisch, aber nie zynisch und vor allem zu Empathie fähig. Dieser John Falstaff findet in der Kneipe auf dem Boden der Toilette in seinem Erbrochenen liegend den Sohn des Quasi-Königs, Harri, und rettet ihm das Leben. Zwischen den beiden entwickelt sich eine Freundschaft, aus der mehr werden könnte. Trotz der Faszination für John ist das Ganze für Harri eher ein Spiel. Ehrlich gemeinte Zuneigung ist er kaum in der Lage zu erwidern. Als Harri eines Tages aus dem Zentrum der Macht ein unmoralisches Angebot erreicht, wirft das nicht nur auf die Zukunft des Staates, sondern auch auf Johns Beziehung zu Harri ein neues Licht. Wird er mit Harri aufsteigen oder müsste er nicht vielmehr der Fortpflanzung der illiberalen Herrschaft in den Schritt fahren? Vielleicht sogar um den Preis des eigenen Untergangs? Autor Ewald Palmetshofer hat viele Jahre an dieser Überschreibung gearbeitet. Herausgekommen ist das Stück zur Stunde. Er beschreibt in seinem im Versmaß verfassten Drama die Mechanik des Autokratismus, die Macht des Geldes, das Auseinanderdriften von Regierung und Bürgerschaft, Armut und Reichtum. Kann es da Hoffnung geben? Das Stück setzt auf die Widerstandskraft der Gesellschaft. »Verrohte Politik bringt ihre verrohten Wähler:innen hervor. Nicht umgekehrt. Wie aber widersteht man dieser Psychopolitik der Extremisierung? Vielleicht kann man ja bei John Falstaff in seiner Kneipe in die Lehre gehen, weil sein Herz in Wahrheit weiter und unbestechlicher ist, als es ihm selbst sein Erfinder Shakespeare zugetraut hat: den toxischen Zeiten zum Trotz bis in die letzte Faser hinein völlig atoxisch.« (Ewald Palmetshofer) Ewald Palmetshofer, geboren 1978 in Linz, studierte in Wien Theologie und Lehramt Philosophie / Psychologie. Der Autor und Dramaturg wurde 2008 zum Nachwuchsdramatiker des Jahres ernannt. Mit hamlet ist tot. keine schwerkraft wurde er 2008 für den Mülheimer Dramatikerpreis nominiert, 2010 mit dem Stück faust hat hunger und verschluckt sich an einer grete. Mit seinem Stück die unverheiratete gewann Ewald Palmetshofer 2015 den Mühlheimer Dramatikerpreis. Die Uraufführungsinszenierung von Robert Borgmann am Wiener Akademietheater wurde außerdem 2015 zum Berliner Theatertreffen 2015. Dem folgten weitere Einladungen nach Mülheim. 2018 wurde Vor Sonnenaufgang am Theater Basel uraufgeführt und seitdem an mehr als zwanzig Häusern nachgespielt. Mit der Uraufführung von die verlorenen in der Regie von Nora Schlocker eröffnete Andreas Beck 2019 seine Intendanz am Residenztheater in München, wo Ewald Palmetshofer seit der Spielzeit 2019/20 auch als Dramaturg arbeitet. Regie: Tilmann Köhler Musikalische Leitung Schauspiel: Matthias Krieg Bühne: Karoly Risz Kostüme: Susanne Uhl Licht: Ansgar Evers Dramaturgie: Nadja Groß
Aufführungen | Schauspiel

Das beispielhafte Leben des Samuel W.

Theater Bonn

Premiere: 16.10.2025 In Bonn steht im September eine wichtige und richtungweisende Entscheidung an: die nächste Kommunalwahl. Auch Lukas Rietzschel's Theatertext spielt vor der kommunalen Wahl in einer mittelgroßen Stadt. Es gibt es zwei aussichtsreiche Kandidaten – den bisherigen Bürgermeister und Samuel W. Auf einer Wahlversammlung treffen im Vorfeld eines Kandidaten-Duells unterschiedliche Menschen aufeinander, Politiker und Wähler, Presse- und Parteikollegen, politische Gegner. Die Spannung ist hoch und jede Menge Fragen sind offen: Wie kommt es, dass der eine sich radikalisiert, während der andere Konsens und Aussöhnung sucht – das ist Lukas Rietzschels großes Thema. Das Werk trägt den Untertitel »Theaterstück aus Interviewsequenzen« und besteht, das stellt der Autor dem Werk voran, aus Gesprächen, die er mit einhundert Menschen geführt hat. Er selbst beschreibt den Entstehungsprozess des Textes so: »Es ist ein Stück, das die Leute, mit denen ich gesprochen habe, maßgeblich haben mitentstehen lassen. Es geht wenig um meine Haltung, nicht darum, dass die Zuschauerinnen und Zuschauer sagen: Ja, so denkt Lukas Rietzschel. Der Politiker ist Scheiße. Der Text enthält nichts Diffamierendes, sondern viel Wahres. Und es gibt immer auch Ambivalenz. Alle sprechen über einen Mann, aber auch über sich selbst und ihre Zeit; und es gibt immer die anderen, die das anders sehen ... Vor allem aber ist es Kunst und keine Autobiographie. Es geht nicht um eine Partei. Es geht um eine Biografie, die von Menschen erzählt wird. Und das muss auch nicht alles stimmen, denn, wie wir alle wissen, sind Erinnerungen lückenhaft ... « Rietzschel zeichnet das Leben eines Politikers nach, der in der DDR geboren ist, in einer Gegend mit Menschen, die darüber nachdenken, ob sie ihre Heimat verlassen müssen, weil sie nicht mehr lebenswert ist. Und dann ist da dieser Samuel W., der nicht auftritt und doch immer anwesend ist, der Politiker wird und einer offensichtlich radikalen Partei beitritt, obwohl er doch hier… oder etwa, weil er hier aufgewachsen ist? »Wer ist Samuel W.? Ein Gedanke? Eine Idee? Steht Samuel W. für einen Ort? Oder für eine Zeit? Ist er wir?« Lukas Rietzschels Stück stellt viele Fragen und lässt sich als Parabel auf unsere Zeit lesen. Lukas Rietzschel wurde 1994 in Räckelwitz geboren. Er lebt und arbeitet in Görlitz. Er studierte Politikwissenschaft, Germanistik und Kulturmanagement. 2018 erschien sein Debüt-Roman Mit der Faust in die Welt schlagen. Die Wochenzeitung DIE ZEIT schreibt über ihn: »Lukas Rietzschel gehört zu den wichtigsten Schriftstellern des Ostens.« Seine Arbeit wurde vielfältig ausgezeichnet, zuletzt mit dem Literaturpreis »Text und Sprache« und dem sächsischen Literaturpreis, dem »Lessingpreis«. DAS BEISPIELHAFTE LEBEN DES SAMUEL W. wurde zu renommierten Festivals wie den Autor:innentheatertagen in Berlin eingeladen und ist unter den Nominierten der 50. Mülheimer Theatertage für Gegenwartsdramatik als eines der besten Stücke des Jahres 2025. Regie: Max Immendorf Bühne: Valentin Baumeister Kostüme: Maria Strauch Dramaturgie: Carmen Wolfram
Aufführungen | Oper

Madama Butterfly

Theater Bonn

Tragedia giapponese in zwei Akten Libretto von Luigi Illica und Giuseppe Giacosa Nagasaki, Japan, um 1900: Pinkerton, Leutnant der amerikanischen Marine, hat sich in die fünfzehnjährige Cio-Cio-San, genannt Butterfly, verliebt. Die Hochzeit nach japanischem Ritual ist für ihn jedoch nur eine formale Farce – und schon bald ist sein »menschliches Spielzeug« mit dem gemeinsamen Sohn wieder allein. Drei Jahre später kehrt er nach Japan zurück – allerdings nicht ihretwegen. Mit seiner neuen Frau will er das Kind abholen und mit nach Amerika nehmen. Cio-Cio-San nimmt sich das Leben. Bei ihrer Uraufführung am Teatro alla Scala di Milano am 17. Februar 1904 geriet Giacomo Puccinis vielleicht bis heute populärste Oper zum Fiasko – möglicherweise durch eine Intrige angestachelt, lehnte das Publikum diese Tragödie einer Japanerin rundheraus ab. Ein Schicksal, das die Oper jedoch mit anderen Welthits des Repertoires teilt: Auch Georges Bizets CARMEN oder Kurt Weills AUFSTIEG UND FALL DER STADT MAHAGONNY wurden erst allmählich zu dem, was sie heute für das Opernpublikum bedeuten. Giacomo Puccini aber glaubte an sein Werk: »Meine Butterfly bleibt, was sie ist – die empfindungsreichste Oper, die ich je geschrieben habe!« Er behielt recht: Schon wenige Monate nach dem Debakel erlebte MADAMA BUTTERFLY – in leicht überarbeiteter Fassung – bei ihrer Aufführung im Teatro Grande Brescia einen durchschlagenden Erfolg. Szenische Neueinstudierung: Silvia Gatto Licht: Max Karbe Bühne: Helmut Stürmer Kostüme: Dieter Hauber Choreinstudierung: André Kellinghaus In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln Altersempfehlung ab 12 Jahren 2 Stunden 50 Minuten, inkl. einer Pause nach dem 1. Akt
Aufführungen | Tanz

COSMOS

Theater Bonn

#illusionär #technologietanz »A groundbreaking spectacle: where dance, light, and technology craft vibrant, otherworldly landscapes.« / Ein bahnbrechendes Spektakel, bei dem Tanz, Licht und Technologie lebendige, jenseitige Landschaften erschaffen — Critic's Choice Wer COSMOS anschaut, fragt sich, ob hier wirklich menschliche Körper auf der Bühne tanzen oder in Wirklichkeit Planeten aufeinander prallen. Der Name des Abends ist Programm: Anthony Heinl entführt Sie mit seiner Compagnie auf eine kosmische Odyssee. Sie werden über das Wunder des Kosmos staunen und auch darüber, was modernes Lichtdesign kann. Denn die Show von eVolution Dance Theater ist voll von visuellen Effekten und verdient zurecht auch den Titel einer Lichtdesign-Show. Bei COSMOS werden Sie unbekannte Galaxien erforschen und mit den Tänzerinnen und Tänzern durch Sternlandschaften reisen bzw. wirbeln. Lassen Sie sich entführen in eine Welt, in der der Fantasie keine Grenzen gesetzt sind. Anthony Heinl, enfant terrible der internationalen Tanzszene, gründete 2008 in Rom das eVolution Dance Theater. Mit seinen Inszenierungen schafft er eine intuitiv wirkende Traumwelt, einen Bilderbogen voll ansteckender Freude an der Bewegung, deren Überraschungsmomente und scheinbare Natürlichkeit bis ins letzte Details inszeniert werden. Seine Werke sind eine Mixtur aus Artistik, Schwarzlicht, Illusion, Magie und Bewegung. Die Darstellenden sind Schauspielerinnen und Schauspieler, Turnerinnen und Turner, Tänzerinnen und Tänzer, Athlethinnen und Athleten - und oft vieles mehr. Heinls Shows schaffen Verbindungen zwischen den verschiedenen Disziplinen und so ein unvergessliches, visuell atemberaubendes Erlebnis. In Bonn war eVolution Dance Theater zuletzt 2022 mit BLU INFINITO zu Gast. Choreografie: Anthony Heinl Lichtdesign: Adriano Pisi 7 Tänzerinnen und Tänzer 90 Minuten, inkl. einer Pause stroboskopische Effekte
Aufführungen | Musical

Spring Awakening (Frühlings Erwachen)

Theater Bonn

Buch und Gesangstexte von Steven Sater | Musik von Duncan Sheik Nach dem Schauspiel von Frank Wedekind | Deutsch von Nina Schneider Koproduktion mit dem Jungen Theater Bonn Vier Teenager stehen an der Schwelle zum Erwachsenwerden. Aber was tun, wenn niemand die Fragen über Liebe und Intimität beantworten will, die ihnen so sehr auf der Seele brennen? Die Ignoranz der Erwachsenen wird ihnen schließlich zum Verhängnis. Das mehrfach preisgekrönte und mit acht Tony-Awards ausgezeichnete Broadway-Erfolgsmusical kommt zum ersten Mal nach Bonn auf die Bühne des Jungen Theaters: Eine Coming-of-Age-Story von mehreren Teenagern, die nach Liebe und Nähe suchen, von der Zukunft träumen, philosophieren, rebellieren, an sich selbst zweifeln, daran verzweifeln, Fehler machen und deren Konsequenzen tragen müssen. Das Drama zeigt die zerstörerischen Folgen von Unwissenheit, Unterdrückung und fehlender Kommunikation zwischen den Generationen. Das Schauspiel von Frank Wedekind versetzte nach seiner Erscheinung 1891 die breite Öffentlichkeit in Aufruhr, weil es Themen wie die Sexualität von Jugendlichen und die gesellschaftliche Intoleranz der Erwachsenen explizit ansprach und die bürgerliche Moral kritisierte. Die Autoren des Musicals fanden eine passende musikalische Sprache, um die Motive und Themen des Originalwerks in die Gegenwart zu übertragen. Für alle Fans der Rockmusik der 2000er ist dieses mitreißende Musical ein absolutes Must-See und Must-Hear. Im Rahmen dieser ersten Koproduktion schaffen die Opernsparte des Theater Bonn und das Junge Theater Bonn wahre Synergien: Unter der musikalischen Leitung von Ekaterina Klewitz und unter der Regie von Bernard Niemeyer (RONJA RÄUBERTOCHTER; DER TRAFIKANT; RICO, OSCAR UND DIE TIEFERSCHATTEN) werden Mitglieder des Jugendchores und des Schauspielensembles des Jungen Theaters, begleitet und unterstützt von einer Liveband, ihre unterschiedlichen Kompetenzen und Erfahrungen vereinen, um einen bewegenden dramatisch-musikalischen Abend zu gestalten. Musikalische Leitung: Ekaterina Klewitz Regie: Bernard Niemeyer Bühne: Mara Schönborn Kostüme: Katharina Savvides Licht: Jens Naujoks Sounddesign: Ralf Sunderdick Choreografie: Sara Peña Tickets erhalten Sie über den Ticketshop des Jungen Theater Bonn: www.jt-bonn.de/home
Aufführungen | Aufführung

Wort & Wein

Theater im Pfalzbau Ludwigshafen

Pfalzbau Bühnen Ludwigshafen Also gut, wir haben verstanden. Alkohol ist schädlich, und das vom ersten Tropfen an. Die Legende vom gesunden Glaserl Rotwein ist ein für allemal widerlegt. Und nun? Vergeht kaum ein Tag, ohne dass das Nervengift am Pranger steht oder ein Influencer über das aufregende Erlebnis eines Jahres Nüchternheit berichtet. Das Glas ist nicht halb voll und nicht halb leer, nein, es ist gar nichts mehr drin. Das merken auch schon die Winzer, und zu den multiplen Krisen der Gegenwart gesellt sich nun auch noch die Absatzkrise im Weinhandel. Wussten Sie übrigens, dass der alkoholische Rausch auch bei den Schimpansen zum Zeitvertreib gehört? Afrikanische Vertreter unserer Vorfahren wurden kürzlich beim Rudeltrinken erwischt, sie genossen vergorene Früchte und zeigten danach ein ähnliches Verhalten wie wir Menschen nach dem Saufgelage: Entweder hauten sie einander auf die Rübe oder sie legten sich schlafen. Die Forscher zogen aus ihrer Beobachtung den Schluss, dass das Trinken von Alkohol tief in der Evolutionsgeschichte verankert ist. Wie auch immer, in der Pfalz ist der Wein Grundnahrungsmittel, Kulturgut, Wirtschaftsfaktor. Das werden wir weiterhin würdigen, ganze vier Mal im Jahr. Was Sie an den anderen 361 Tagen machen, bleibt Ihnen überlassen. Prost! Moderation: Tilman Gersch Musik: Frank Rosenberger Konzept: Barbara Wendland In Zusammenarbeit mit der Städtischen Musikschule Ludwigshafen Einheitspreis 22 € (inkl. 3 Weinproben)
Aufführungen | Schauspiel

Blind

Theater im Pfalzbau Ludwigshafen

Bayerisches Staatsschauspiel München Nach dem Tod seiner Frau lebt Richard abgeschottet in einer streng bewachten Gated Community. Seine langjährige Haushälterin hat er ohne ersichtlichen Grund entlassen. Nun nimmt er seine einzige Tochter Helen in die Pflicht, ihn zu versorgen, da er zunehmend pflegebedürftig wird. Zwischen Vater und Tochter herrschte lange Funkstille, trennt die beiden doch mehr, als sie verbindet. Richard – als ehemaliger erfolgreicher Ingenieur für Wasserwirtschaft immer noch mit einem großen Ego ausgestattet – respektiert weder Helens idealistische Berufsauffassung als Anwältin noch die Wahl ihres Ehemanns, eines Schwarzen Intellektuellen. Helen wiederum wirft ihm vor, sich den Herausforderungen einer sich verändernden Gesellschaft zu entziehen, in der bewusster über Fragen von Geschlechtergerechtigkeit und Rassismus nachgedacht wird und in der nur der sorgsamere Umgang mit den knappen Ressourcen der Natur die Existenz nachfolgender Generationen garantiert. Bei einer der Stippvisiten der Tochter schließen die elektrischen Rollläden automatisch – so wie es bei einem Überfall vorgesehen ist. Vater und Tochter sind gezwungen, miteinander auszuharren. „Wie sollen wir miteinander leben?“, fragt die meistgespielte niederländische Dramatikerin Lot Vekemans in ihrem neuen Stück und trifft damit den Nerv der Zeit. Sie zeigt auf eine sehr menschliche Weise die unvereinbar scheinenden Haltungen, die in vielen Familien und Freundeskreisen für Dissens und Konflikt sorgen. Inszenierung: Matthias Rippert Bühne: Fabian Liszt Kostüme: Alfred Morina Musik: Robert Pawliczek Licht: Markus Schadel Dramaturgie: Almut Wagner Mit Manfred Zapatka, Juliane Köhler Preise 44 € / 37 € / 30 € / 23 € Nachmittagsvorstellung 15:30 Uhr: Einheitspreis 24 € / ermäßigt 15 € Dauer ca. 1 Stunde 40 Minuten, keine Pause
Aufführungen | Tanz

Exposure

Theater im Pfalzbau Ludwigshafen

Cullberg Ballett, Schweden Mit Exposure hat Alexandra Bachzetsis ein provokatives Werk geschaffen, in dem sie die Rolle des menschlichen Körpers in der zeitgenössischen visuellen und performativen Kunst hinterfragt. Bachzetsis, die für ihren interdisziplinären Ansatz bekannt ist, der Tanz, Performancekunst und visuelle Kultur miteinander verbindet, fordert die Zuschauenden sowohl intellektuell als auch emotional heraus. Indem Bachzetsis Gegensätze wie Nacktheit versus Kleidung, Intimität versus Entfremdung und Verletzlichkeit versus Macht einander gegenüberstellt, arbeitet sie in Exposure Paradoxien der körperlichen Darstellung heraus. Die Tänzerinnen und Tänzer des Cullberg Balletts stellen sich den Spannungen mit schonungsloser Körperlichkeit und bewegen sich durch Sequenzen, die alltägliche Gesten, Akte der Erschöpfung und Momente extremer Entblößung einfangen. Sie alle sind Meister der Dualität, verkörpern Momente tiefer Intimität und souveräner Präsenz und zeichnen sich durch die Fähigkeit aus, zwischen fließenden, lyrischen Bewegungen und konfrontativer Körperlichkeit zu wechseln. Auf diese Weise bringen sie eine außergewöhnliche Tiefe und Vielseitigkeit in das Stück ein, vermitteln gleichermaßen Verletzlichkeit und Widerstandsfähigkeit. Bachzetsis‘ Bewegungssprache oszilliert zwischen kontrollierter Präzision und roher, ungefilterter Entfesselung und erzeugt ein Gefühl des ständigen Wandels. Insbesondere durch Anspielungen auf Mode und soziale Medien führt die Choreographie vor Augen, wie gesellschaftliche Normen, Medien und digitale Kultur die Wahrnehmung des Körpers prägen. In Kooperation mit All Exclusive und Gessnerallee Zürich, Kaserne Basel, Arsenic – Centre d’art scénique contemporain Lausanne Choreographie: Alexandra Bachzetsis Komposition, Sound-Design: Alban Schelbert Bühne: Ivan Wahren, Alexandra Bachzetsis Licht- und Video-Design: Ivan Wahren Kostüme: Laurent Hermann Progin Dramaturgie: Dorota Sajewska Einheitspreis 38 € / ermäßigt 24 € Dauer ca. 1 Stunde 30 Minuten, keine Pause
Aufführungen | Musiktheater

Alles Liebe, Linda

Theater im Pfalzbau Ludwigshafen

Ein One-Woman-Musical mit den Songs von Cole Porter Pfalztheater Kaiserslautern Ein Sprichwort besagt, dass hinter jedem erfolgreichen Mann eine starke Frau steht. So war es auch bei Cole Porter – einer der schillerndsten Persönlichkeiten des amerikanischen Showbusiness überhaupt. Linda Porter, Spross einer sehr reichen und angesehenen Familie aus Virginia, war nach einer enttäuschenden, nicht gewaltfreien ersten Ehe 34 Jahre lang die Ehefrau Cole Porters. In den rund dreieinhalb Jahrzehnten ihres Zusammenseins führte sie ein mondänes, luxuriöses Leben als elegante Salonlöwin und Muse und organisierte das glamouröse, internationale gesellschaftliche Leben der beiden an ihren Wohnsitzen in New York, Paris, Hollywood und Venedig. Ein Leben an der Spitze der Gesellschaft, aber auch an der Seite eines homosexuellen Mannes, dessen unzählige Affären mit Männern sie zeitlebens zwar herausforderten, die sie aber letztlich akzeptierte. Stevie Holland und Gary William Friedman erzählen die Geschichte dieser ungewöhnlichen Beziehung aus der Perspektive Lindas, die Lieder wurden geschickt in den Monolog eingewoben, so als wären sie für die Erzählungen Lindas geschrieben worden. Das Werk enthält berühmte und weniger bekannte Songs aus der Feder Cole Porters wie “In the Still of the Night”, “Night and Day”, “So in Love”, “Ridin‘ High”, “What is this thing called love” und viele mehr. Linda Porter wird in der Pfalztheater-Produktion von der Allround-Künstlerin Astrid Vosberg verkörpert. Buch von Stevie Holland Musik und Liedtexte von Cole Porter Arrangement und zusätzliche Musik von Gary William Friedman Deutsch von Boris Priebe Musikalische Leitung: Christiaan Crans Inszenierung: Andreas Bronkalla Ausstattung: Claudia Weinhart Einheitspreis 32 € / ermäßigt 21 € Dauer ca. 1 Stunde 35 Minuten, eine Pause
Aufführungen | Tanz

[Superstrat[

Theater im Pfalzbau Ludwigshafen

Compagnie par Terre, Frankreich In [Superstrat[ geht Anne Nguyen der Verbindung zwischen den uralten Wurzeln von Tanz und Musik und dem Erbe der afroamerikanischen Diaspora nach. Das Solo, umwerfend getanzt von Mark-Wilfried Kouadio, der sowohl mit afrikanischen Tänzen als auch Streetdance vertraut ist, erzählt vom Gedächtnis des Körpers zwischen Initiationsreise und Migrationsweg. Tanz und Musik nehmen uns mit auf eine Reise durch Rhythmen, Epochen und Bewegungen und führen uns zurück zur uralten Sprache des Körpers, zu seiner Fähigkeit, sich immer wieder neu zu erfinden, und zu seinen universellen Symbolen. Mit [Superstrat[ wirft Anne Nguyen eine Reihe von Fragen auf: Haben wir jemals einen Tanz oder eine Musik „erfunden“? Warum identifizieren wir uns mit bestimmten Einflüssen, aber nicht mit anderen? Wie begleiten in einer kosmopolitischen Welt, die durch freiwillige oder erzwungene Migration entstanden ist, die Kulturen jedes Einzelnen die Reise von Völkern und Individuen? Inwiefern wohnen unsere Wurzeln in unseren Körpern? In [Superstrat[ setzt Anne Nguyen ihre Beschäftigung mit den Ursprüngen des urbanen Tanzes und den vitalen sozialen Funktionen des Tanzes fort und hinterfragt die Verbindungen zwischen Kultur und Identität in unserer heutigen Gesellschaft. Choreographie: Anne Nguyen Musik: Pierre Demange & Grégoire Letouvet Kostüm: Ludivine Maillard Mit Mark-Wilfried Kouadio alias “Willy Kazzama” Einheitspreis 27 € / ermäßigt 18 € Vormittagsvorstellung 10:00 Uhr: Einheitspreis 17 € / ermäßigt 10 € Dauer ca. 50 Minuten
Aufführungen | Tanz

Requiem(s)

Theater im Pfalzbau Ludwigshafen

Ballet Preljocaj, Frankreich 2023 verlor der Choreograph Angelin Preljocaj mehrere geliebte Personen seines nahen persönlichen Umfelds, seine Eltern starben und nahe Freunde. Diese tiefgreifenden Erfahrungen ließen den Wunsch in ihm reifen, ein Ballett über die Gefühle zu kreieren, die einen beim Tod geliebter Menschen überwältigen. Er wollte all den widerstreitenden Emotionen nachspüren, die uns durchlaufen, wenn wir trauern. Dazu zählt er nicht nur Kummer und Verstörung, sondern auch die Erinnerungen, die Spuren der geliebten Person in unserem Leben. Auf Beerdigungen gedenken wir den Verstorbenen, aber wir erinnern uns auch an die schönen Momente, können vielleicht sogar lachen. Die Wunde, die niemals verheilen wird, lässt die Toten in Gedanken wiederaufleben. So kann uns der Tod auch Erleichterung verschaffen und unserem Leben eine neue Tiefe verleihen. Dabei geht es Preljocaj auch darum zu vermitteln, welch großes Wunder das Leben ist – so feiert er in gewisser Weise auch das Leben mit seinem ergreifenden Tanzstück. Die Mehrzahl im Titel Requiem(s) spiegelt die Entscheidung Preljocajs, verschiedene berühmte Kompositionen etwa von Bach, Mozart und Ligeti als Grundlage seines Werkes zu nehmen und diese mit Klangcollagen zu kombinieren. So entsteht ein klassisch schöner Ballettabend mit faszinierenden und ästhetischen Ensembleszenen im für Preljocaj typischen eleganten Stil. Ein opulenter Tanzabend zum Genießen, aber auch zum Nachdenken. Koproduktion mit La Villette Paris, Chaillot – Théâtre National de la danse, Festival Montpellier Danse 2024, Grand Théâtre de Provence, Opéra de Vichy Choreographie: Angelin Preljocaj Musik: György Ligeti, Wolfgang Amadeus Mozart, System of a Down, Johann Sebastian Bach, Hildur Guðnadóttir u.a. Licht-Design: Éric Soyer Kostüme: Eleonora Peronetti Video: Nicolas Clauss Bühne: Adrien Chalgard Preise 60 € / 50 € / 40 € / 30 €

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